: Südwest-FDP: Keine Experimente
Stuttgart (dpa) — Die baden-württembergische FDP tritt ohne förmliche Koalitionsaussage zur Landtagswahl am 5. April an. In einem am Sonntag beim Landesparteitag in Stuttgart bei nur wenigen Gegenstimmen verabschiedeten Wahlaufruf wird jedoch allen „rot-grünen Experimenten“ und damit auch einer Ampelkoalition von SPD, FDP und Grünen eine klare Absage erteilt. Ziel der Südwest-Liberalen sei es aber, die „Erstarrung“ der CDU-Alleinherrschaft in Baden-Württemberg nach 20 Jahren zu brechen, hieß es. Bei der Landtagswahl 1988 hatte sich die FDP auf eine Koalitionsaussage zugunsten der CDU festgelegt. Damals errangen die Liberalen mit 5,9 Prozent ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis überhaupt. Der FDP-Landesvorsitzende Kohn hatte zuvor unter großem Beifall erklärt, die Grünen kämen als seriöse Partner nicht in Frage, weil sie „politikunfähig“ seien. Über eine Koalition mit der CDU nach der Wahl könne dann gesprochen werden, wenn wesentliche liberale Bedingungen erfüllt würden. Kohn: „Wir sind kein Karrieristenverein, der um jeden Preis mitregieren will.“ Der Staatssekretär im Bonner Landwirtschaftsministerium, Georg Gallus, mahnte immerhin: „Es muß durchschimmern, was wir wollen und was nicht.“ Der Stuttgarter Landtagsabgeordnete Ulrich Goll warnte: „Wer sich zu sehr bedeckt hält, taktiert sich selbst leicht ins Aus.“
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