: Südafrikas UDF löst sich auf
Johannesburg (afp) — Die südafrikanische Anti-Apartheid-Bewegung Vereinigte Demokratische Front (UDF) hat am Wochenende ihre Auflösung beschlossen. Wie die Organisation gestern in Johannesburg mitteilte, will die UDF nicht mit der schwarzen Befreiungsorganisation Afrikanischer Nationalkongreß (ANC) rivalisieren. Die UDF habe die Ziele, die sie sich bei ihrer Gründung im Jahre 1983 gesetzt habe, erreicht. Darum hätten die 364 Delegierten auf der 2.Nationalen Generalversammlung des UDF im Homeland Kwandebele am Wochenende beschlossen, die regionalen Organisationen bis Ende Juni aufzulösen, hieß es weiter. Landesweit soll die Organisation am 20.August aufhören zu existieren. Die UDF-Anhänger wurden in der Erklärung aufgerufen, sich beim Aufbau des ANC zu einer „mächtigen Kraft für Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden“ zu engagieren. Die UDF war im August 1983 gegründet worden, um in Stellvertretung für den verbotenen ANC gegen die Pläne der weißen Minderheitsregierung für ein Dreikammerparlament zu kämpfen, in dem die indischen und farbigen Minderheiten, nicht aber die Mehrheit der schwarzen Bevölkerung, vertreten sein sollte. 1988 wurde die UDF verboten und ihre Führung wegen „Hochverrats“ angeklagt und inhaftiert. Erst im Februar 1990 war die Anti-Apartheid-Bewegung im Zuge der Reformpolitik Pretorias wieder zugelassen worden. Nach der Legalisierung von UDF und ANC im vergangenen Jahr waren die meisten UDF- Mitglieder dem ANC beigetreten.
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