piwik no script img

Südafrika hat Truppen in Angola stationiert

■ Unterstützung für rechte UNITA–Rebellen / Rebellenführer befürchtet Großoffensive angolanischer Truppen / OAU solidarisch mit Angola

Johannesburg (afp) - Zum ersten Mal in der über zehnjährigen Geschichte des Krieges zwischen Regierungstruppen und UNITA– Guerilla in Angola hat Südafrika zugegeben, daß Pretorias Truppen ständig in Angola stationiert sind. Bislang hatte sich das Apartheidregime nur zu gelegentlichen Kommandoaktionen gegen die Befreiungsbewegung ANC auf angolanischem Territorium bekannt. Südafrikas Verteidigungsminister Malan erklärte am Samstag, sein Land müsse sich „bei niemandem dafür entschuldigen, daß es die UNITA moralisch, materiell und humanitär“ unterstütze. Im Interesse seines Landes sei es erforderlich, dem sowjetischen Expansionismus in der Region mit einer begrenzten militärischen Präsenz Einhalt zu gebieten. Damit gibt Südafrika seine Beteiligung an den Kämpfen zwischen UNITA und Angola zu. Mit seiner Erklärung will Malan offenbar dem angolanischen Rebellenführer Jonas Savimbi Rückendeckung geben. Savimbi hatte am Tag zuvor vor Journalisten in einem Bunker nahe der Provinzstadt Mavinga im Süd osten Angolas erklärt, die angolanische Armee bereite derzeit eine entscheidende Offensive gegen seine Organisation vor, bei der den 8.000 UNITA–Soldaten 18.000 angolanische Regierungstruppen und 1.700 sowjetische Berater gegenüberstehen würden. Er rechne mit mehreren tausend Toten. Die angolanischen Truppen ständen am Lomba–Fluß, 40 km nördlich von Mavinga und 250 km nördlich von Namibia. Fiele Mavinga den Regierungstruppen in die Hand, so werde die UdSSR künftig Angriffe gegen Namibia führen, vermutete Savimbi. Die Organisation für Afrikanische Einheit erklärte sich am Samstag mit Angola solidarisch und rief zu gemeinsamen Aktionen gegen den „verrückten Hund“ in Pretoria auf: Die Gefahren, die heute Angola bedrohten, würden morgen unvermeidlich andere Staaten treffen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen