: Südafrika: Zulus gehen auf ANC-Forderung ein
Johannesburg (ap) — Eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu Verhandlungen über das Ende der weißen Vorherrschaft in Südafrika ist offenbar aus dem Weg geräumt. Präsident Frederik de Klerk und Zuluhäuptling Mangosuthu Buthelezi einigten sich am Montag auf das vom Afrikanischen Nationalkongreß (ANC) geforderte Verbot des Tragens von Zuluspeeren bei Veranstaltungen in Schwarzenvorstädten. Wie Regierungsbeamte gestern weiter mitteilten, ist eine entsprechende Verordnung schon in den nächsten Tagen zu erwarten. Der ANC hatte aufgrund der blutigen Kämpfe zwischen beiden Parteien ein Verbot der sogenannten Traditionswaffen und die Unterdrückung der Unruhen durch die Regierung zur Voraussetzung für eine Teilnahme an Gesprächen über die Zukunft des Landes gemacht. Um eine weitere Konfrontation mit dem ANC zu vermeiden, lud de Klerk deshalb Buthelezi zu dem Gespräch ein. In einer danach veröffentlichten gemeinsamen Erklärung hieß es: „Die Zuluführer traten deutlich für ihre kulturelle Tradition ein, waren jedoch bereit, die südafrikanische Regierung bei ihren Bemühungen zu unterstützen, die Kontrolle gefährlicher Geräte in Unruhegebieten zu verbessern.“ Vorangegangene Verbote hatten Zuluspeere, in Südafrika Assegais genannt, stets ausgenommen. ANC-Funktionäre erklärten am Dienstag, die neue Entwicklung werde noch geprüft.
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