piwik no script img

Studiogalerie im Haus am LützowplatzDark Side of the Moon

Erde und Mond werden wegen ihrer geringen Distanz zueinander auch als Doppelplanet bezeichnet. Trotz dieser Nähe kann der Mensch die Rückseite des Mondes nie direkt sehen. Als so entstandenes Zeichen für die unterbewusste Seite der menschlichen Seele liegt in der Dark Side vielleicht auch der Schlüssel zur Mondsucht (Lunatismus) und Nachtwandler sind die einzigen, die auf ihren nächtlichen Spaziergängen mit der verborgenen Seite des Mondes in Kontakt treten – ohne sich je daran erinnern zu können. Die von Green|Gonzalez kuratierte Gruppenausstellung „Beyond the Moon“ zeigt Arbeiten, die versuchen, an solch überdeckte Ahnungen von Anziehungskraft auch im Wachzustand zu gelangen. Catherine Lorents über ein Tau gelegte Tuschezeichnung „Ahoi! Leinen los – Lysiane“ (2016), zeigt Begehren als eine Mischung aus Sehnsucht und Fantasie, die so mächtig ist, dass sie, den Gezeiten gleich, ganze Schiffe an sich reist. Steve Nietz spannt auf seinen Kugelschreiberzeichungen regelrechte Netze, in denen Körper nicht mehr intakt sind. Das Herzstück der Ausstellung bildet die Installation „Take Me To Church“ (2016) von The Church of Expanded Telepathy (Dew Kim und Luciano Zubillaga), eine glitzernde Gebetsbank, auf der man sich der Mondergebenheit verschreiben kann. Der Blick wird auf das dazugehörige Video „THE EGG“ gelenkt: schlaftrunken verleibt sich die subjektive Kamera ein Frühstücksei ein – umgeben von silber schimmernden Alltagssphären. nym

Bis 29. 4., Di.–So., 11–18 Uhr; 9.-25. 4.: wegen Umbauarbeiten im Haus Besuch nur nach Voranmeldung: hello@greengonzalez.de, Lützowplatz 9

14. 4., 16 Uhr: Gespräch mit Daniel Schreiber und KünstlerInnen und Kuratorinnen; anschl. Performance von Catherine Lorent.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen