Studie zur Erwerbstätigkeit: Mehr Frauen im Job
In Deutschland steigt die Erwerbsquote von Frauen. Deutschland hat damit eine der höchsten Quoten in Europa, doch viele arbeiten in Teilzeitbeschäftigungen.
BERLIN rtr | In Deutschland kommen einer Studie zufolge immer mehr Frauen in Lohn und Brot. Hatten im Jahr 2000 nur 63 Prozent einen Job, so seien es 2011 schon 72 Prozent gewesen, hieß es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). „Aufgrund des demografischen Wandels muss Deutschland das Beschäftigungspotenzial von Frauen besser nutzen - und das ist in den vergangenen zehn Jahren auch gelungen“, sagte IW-Direktor Michael Hüther.
„Nur in skandinavischen Ländern ist die Erwerbsquote der Frauen höher.“ In Schweden liege sie beispielsweise bei 78 Prozent, im EU-Schnitt dagegen nur bei 65 Prozent. Der Beschäftigungszuwachs der vergangenen Jahre sei auf eine zunehmende Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen. Seit 2006 sei aber auch der Anteil der Frauen gesunken, die nur deshalb in Teilzeit arbeiten, weil sie keine Aussicht auf eine Vollzeitstelle haben.
Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt nach IW-Berechnungen derzeit weniger als zwei Prozent. Zwar habe der Bruttostundenverdienst von Frauen 2011 um 25 Prozent unter dem von Männern gelegen. Würden aber Faktoren wie Bildungsstand, Wohnregion, Alter, Dauer der Betriebszugehörigkeit, Unternehmensgröße, Art der beruflichen Tätigkeit oder Berufserfahrung berücksichtigt, schmelze die Lohnlücke auf rund elf Prozent.
Sie sinke weiter, wenn Frauen nach familienbedingter Auszeit rasch wieder in den Job zurückkehrten. Bei Arbeitnehmerinnen mit einer Auszeit von maximal 18 Monaten liege der Verdienstunterschied nur noch bei knapp zwei Prozent.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Münchner Sicherheitskonferenz
Selenskyjs letzter Strohhalm