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Studentenproteste in Usbekistan

Moskau (dpa) — Die Studentenproteste in der usbekischen Hauptstadt Taschkent gegen die schlechte Versorgungslage hielten auch am Sonntag an. Nach einer Meldung der Moskauer Nachrichtenagentur 'Interfax‘ versuchten etwa 3.000 Studenten der Landwirtschaftshochschule, in der Innenstadt von Taschkent gegen das Vorgehen der Sicherheitskräfte bei den Kundgebungen zu protestieren. Den Angaben zufolge zwangen starke Milizeinheiten den Demonstrationszug zur Umkehr auf das Hochschulgelände. Bei den seit Freitag anhaltenden Demonstrationen starben nach letzten Informationen sechs Studenten, mindestens 30 wurden verletzt.

Die Studenten riefen Parolen gegen die Freigabe der Preise, forderten mehr staatliche Unterstützung und den Rücktritt von Präsident Islam Karimow. Sie beklagten, die Regierung verletze mit ihrem Vorgehen die Menschenrechte. Nach Angaben der usbekischen Nationalbewegung Birlik, die die Studenten unterstützt, hatten Sondereinheiten des Innenministeriums (OMON) in der Nacht zum Freitag das Feuer auf demonstrierende Studenten eröffnet, die gegen Preiserhöhungen in der Mensa und gegen Brotmangel protestierten. Nach Angaben von 'Interfax‘ sind die Hochschulen von Taschkent bis zum 10. Februar geschlossen worden. Stadtfremde Studenten seien mit Bussen in ihre Heimatgebiete zurücktransportiert worden.

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