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Struppige Subkulturen zwischen Blues und PunkSchnell ins Konzert!

Konzerte in bremen

von andreas schnell

Die Zukunft hat nicht ohne Grund den Ruf, schwer ausrechenbar zu sein, von Dingen wie Sonnenfinsternissen und derlei mehr abgesehen. Ob derweil der diesjährige Van Thom Weekender der letzte seiner Art gewesen sein wird, können auch Quantenmechaniker und Chaosforscherinnen nicht errechnen. Da das Risiko besteht, tun Sie gut daran, die Chance wahrzunehmen. Zumindest, wenn Sie ein bisschen was übrig haben für die schmutzigen Wurzeln der populären Musik und/oder Reduktion auf das Nötigste. Blues, Folk, Rockabilly, Country sind die Eckwerte dessen, was am heutigen Samstagabend ab 19 Uhr im Römer zu hören sein wird, wenn sich die Stringtone Slingers, Long Line Down, Jason Thompson und Rattleshack die Ehre geben.

Am Mittwoch ist ein Musiker in Bremen zu bestaunen, der wohl nicht zum letzten Mal in Bremen zu sehen ist: Hugh Cornwell, einst als Sänger und Gitarrist der legendären Punk-Band The Stranglers bekannt geworden, arbeitet seit den frühen Neunzigerjahren auf eigene Rechnung und scheint des Tourens noch nicht müde geworden. Andererseits: Unlängst wurde er 66 Jahre alt. Allzu sicher darf man sich (siehe oben) ja ohnehin nicht sein. Jedenfalls gibt er ab 20 Uhr im Bluesclub Meisenfrei den immer noch zornigen alten Mann.

Am gleichen Abend beginnt das BOB-Fest. Fünf Tage und Nächte lang feiern Punks aus Bremen, Oakland und Bath mit Freunden und Freundinnen aus aller Welt dieses Jahr in Bremen, über 15 Bands kommen von nah und fern, darunter alte Bekannte wie die Sworn Liars und Sapere Aude aus Bremen, die britischen Subhumans, Dreadful Children, Clocks, Jake und Party Force aus den USA und viele andere. Im Sielwallhaus geht es heute los, am Donnerstag wird in der Friese weitergefeiert, am Freitag und Samstag im Schlachthof. Beginn: 20 Uhr.

Am Freitag dann wahrscheinlich zum ersten Mal in der Region zu sehen: der Frankokanadier Seb Black, der sich von den Kulturen der in seiner Heimstatt Montreal existierenden Parallelgesellschaften zu einer rumpeligen Variante auf den Außenseiter-Sound eines Tom Waits inspirieren lässt. Ab 20 Uhr tritt er im Kulturzentrum am Kleinbahnhof in Osterholz-Scharmbeck auf.

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