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Streitfall Gesundheitssystem"Es gibt eine erste und zweite Klasse"

Wo bleibt die Solidarität im Gesundheitssystem? Darüber diskutieren Volker Leienbach vom Verband der privaten Krankenversicherungen und der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach

Lauterbach: "Der Kränkste soll vom Chefarzt behandelt werden" Bild: dpa

taz: Herr Leienbach, Sie gehören zu denen, die Deutschland ruinieren. Das meint zumindest Karl Lauterbach, und er würde die private Krankenversicherung am liebsten abschaffen. Ist er einer Ihrer meistgehassten Gegner?

Volker Leienbach: Hass gehört nicht zu meinen Empfindungen, aber wir sind sicherlich Gegner in der Sache.

Und wie ist es umgekehrt, Herr Lauterbach? Volker Leienbach ist einer der erfolgreichsten Lobbyisten in Berlin. Er verhindert vieles von dem, was Ihrer Ansicht nach zu einem gerechteren Gesundheitssystem führen würde.

Karl Lauterbach: In der Tat, Herr Leienbach ist einer der Sieger der letzten Gesundheitsreform. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir weiterhin eine medizinische Versorgung erster und zweiter Klasse haben.

Gibt es diese Zweiklassenmedizin zwischen den 90 Prozent gesetzlich und den 10 Prozent privat Versicherten, Herr Leienbach?

Leienbach: In unserer Gesellschaft gibt es in allen Lebensbereichen Unterschiede: beim Einkommen, der Bildung und eben auch im Gesundheitssystem. Aber diese Unterschiede lassen sich zum geringsten Teil auf den Versichertenstatus zurückführen. Wichtiger ist, dass die Menschen unterschiedliche Hintergründe und eine unterschiedliche Bildung haben.

Lauterbach: Das ist eine Binsenweisheit! Natürlich leben gebildete und einkommensstarke Menschen länger und kommen mit dem Gesundheitssystem besser klar. Dass diese Menschen aber auch noch besser versorgt werden, weil sie privat versichert sind, ist besonders ungerecht.

Gesetzlich Versicherte beklagen sich, dass sie auf einen Arzttermin länger warten müssen als privat Versicherte und zu manchen Spezialisten gar nicht vordringen. Manche Fachärzte geben auch zu, dass die späte Terminvergabe eine gezielte Methode sei, den Bestand an gesetzlich versicherten Patienten auszudünnen.

Leienbach: Das mag in Einzelfällen so sein, aber ich bestreite entschieden, dass gesetzlich Versicherte mit ernsthaften Erkrankungen nicht behandelt werden, weil privat Versicherte mit kleinen Leiden vorgezogen werden. Und können Sie den Ärzten vorwerfen, dass sie gesetzlich Versicherte erst im nächsten Quartal behandeln, weil sie im alten Quartal dafür nicht mehr bezahlt werden, weil das Budget aufgebraucht ist? Und warum ist das überhaupt ein Vorwurf an die private Krankenversicherung?

Lauterbach: Zunächst ist es ein Vorwurf an die Ärzte. Es ist unethisch, wenn ein Arzt seine Termine danach vergibt, wer das meiste zahlt. Und es ist auch ein Vorwurf an die PKV. Sie wollen den Ärzten doch mehr zahlen, damit dieses ungerechte System erhalten bleibt und Sie neue Kunden werben können.

Leienbach: Wo liegt denn die Ursache dafür? Es ist auch ungerecht, wenn Ärzten die Leistungen für die gesetzlich Versicherten nicht mehr vergütet werden, weil das Budget ausgeschöpft ist.

Lauterbach: Die Regierung hat das durch die Gesundheitsreform geändert: Ab dem Jahr 2009 sind die Budgets für die niedergelassenen Ärzte abgeschafft. Die Deckelung der Gesamtausgaben fällt weg.

Leienbach: Das ist doch Augenwischerei! Zwar soll das Budget 2009 abgelöst werden, aber die Politik betont in jeder Wortmeldung, dass es bei Obergrenzen bleiben wird. Das heißt, der Deckel bleibt. Nennen Sie mir einen einzigen Beruf, in dem Menschen arbeiten, ohne Geld dafür zu bekommen! So motiviert man die Ärzte nicht.

Die Ausgaben für die Ärzte können nicht ins Unermessliche steigen, deshalb wird eine Ausgabenbegrenzung bleiben. Verlangen Sie von den Ärzten, dass sie unbezahlt arbeiten, Herr Lauterbach?

Lauterbach: Das hört sich an, als würden die Ärzte nicht bezahlt. Das stimmt aber nicht. Der deutsche Arzt verdient im Vergleich zu Ärzten in anderen europäischen Ländern nicht schlechter, sondern besser. Das durchschnittliche Einkommen der Praxen nur durch gesetzlich Versicherte liegt im oberen Drittel im europäischen Bereich und ist in den letzten Jahren gestiegen.

Sehen Sie keinen Handlungsbedarf bei den Ärztehonoraren?

Lauterbach: Natürlich sehe ich den. Die Ärzte sollten ein einheitliches und von der Schwere der Fälle abhängiges Honorar pro Patient bekommen, egal ob privat oder gesetzlich versichert. In Euro, ohne Punktwert und ohne Abrechnung über die Kassenärztliche Vereinigung.

Leienbach: Ich bin gegen eine vom Staat festgesetzte, einheitliche Gebührenordnung. Denn da würden politische Überlegungen immer eine überragende Rolle spielen.

Warum verteidigen Sie dann die gesonderte Gebührenordnung für die Privatpatienten? Die wird doch auch vom Staat festgelegt.

Leienbach: Wir treten seit langem dafür ein, gemeinsam mit den Ärzten eine neue Gebührenordnung zu vereinbaren. Bisher ohne Erfolg bei der Politik. Und die Realität ist doch, dass Ärzte heute sagen, sie könnten ihren Praxisbetrieb nicht aufrechterhalten, wenn es die privat Versicherten nicht gäbe. Zudem gibt es in ebenso großem Ausmaß Unterschiede innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherungen. Ein Versicherter der Techniker Krankenkasse bekommt schneller einen Termin als einer von der AOK. Und solidarisch finanziert, wie immer behauptet wird, ist die gesetzliche Krankenversicherung auch nicht.

Was ist unsolidarisch an der gesetzlichen Krankenversicherung, Herr Leienbach?

Leienbach: Die gesetzliche Krankenversicherung bildet die unterschiedliche Leistungsfähigkeit ihrer Versicherten nicht ab. Wer mit seinem Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze von gut 3.500 Euro liegt, zahlt ja gar nicht diese 14 Prozent Beitrag vom Einkommen. Er zahlt nur den Höchstbetrag. Ist er auch noch Alleinverdiener, ist der Ehepartner kostenlos mitversichert. Und die Kinder auch. Kommt ein anderes Ehepaar gemeinsam auf das gleiche Einkommen, müssen sie zwei Höchstbeiträge zahlen. Das ist doch nicht gerecht!

Lauterbach: Ich selbst halte die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern in der gesetzlichen Versicherung für gerecht. Wer in Kinder investiert, verdient die Unterstützung des Solidarsystems. Außerdem: Weil es kleine Ungerechtigkeiten innerhalb der gesetzlichen Kassen gibt, ist die große Ungerechtigkeit - nämlich der Unterschied zwischen den privaten und den gesetzlich Versicherten - doch noch lange nicht gerechtfertigt. Der kleine Diebstahl macht den Raubüberfall nicht gerecht.

Lassen Sie uns noch einmal zur Verteilung der Leistungen kommen. Wie wirkt sich die unterschiedliche Behandlung von gesetzlich und privat Versicherten bei Schwerkranken aus?

Lauterbach: In Deutschland wird der größte Teil der Krebsbehandlung der Privatversicherten an den Universitätskliniken gemacht, und die kleineren Krankenhäuser behandeln die gesetzlich Versicherten. Dabei gibt es oft massive Qualitätsprobleme. Wenn sich ein sehr erfolgreicher Spezialist, der einen bestimmten Eingriff nur zweimal pro Woche machen kann, ausschließlich auf privat Versicherte konzentriert, stehen für gesetzlich Versicherte keine Operationstermine zur Verfügung. Skandinavien und die Niederlande haben unter anderem mehr Erfolg bei der Krebsbehandlung, weil dort die gesamte Bevölkerung Zugang zu den Spezialzentren hat.

Wie sollte die Terminvergabe eines Spezialisten dann aussehen?

Lauterbach: Wie in Skandinavien, den Niederlanden oder Frankreich. Es müsste für diese Spezialisten sehr hohe Honorare geben, die einheitlich sind für gesetzlich und privat Versicherte. Dann würde sich der Arzt danach richten, was die schwersten und damit für ihn interessantesten Fälle sind.

Leienbach: Das sind ja Illusionssysteme, die Sie hier vorstellen, Herr Lauterbach! Unterschiede gibt es in jedem Gesundheitssystem der Welt, und es wird sie immer geben. In Skandinavien, in den Niederlanden und in Frankreich gibt es doch auch diese Unterschiede. Es gibt Wartezeiten, es gibt Rationierungen, und es gibt Zusatzversicherungen, um bessere Leistungen zu erhalten. Es gibt kein einziges Gesundheitssystem auf der Welt, das keinen Privatmarkt kennt. Und vor allem dort, wo es ein staatliches Einheitssystem gibt, bildet sich ein Privatmarkt heraus.

Lauterbach: Jetzt müssen wir mal die Frage stellen, warum die PKV Ärzte für die gleiche Leistung überhaupt besser bezahlen kann. Das geht doch nur, weil Sie die wirklich teuren Fälle gar nicht erst aufnehmen. Weil Sie sich dem Solidarsystem entziehen.

Leienbach: Es gibt Risikozuschläge, und es gibt auch Ablehnungen bei den privaten Versicherungen. Das ist notwendig, weil die private Krankenversicherung anders als die gesetzliche nicht 90 Prozent der Bevölkerung versichert und sich die Risiken damit nicht von alleine ausgleichen. Aber innerhalb der privaten Krankenversicherung wird das Krankheitsrisiko von allen getragen. Außerdem ist die PKV ab 2009 dazu verpflichtet, einen Basistarif anzubieten, in den wir jeden aufnehmen müssen.

In der gesetzlichen Krankenversicherung gleicht sich das Risiko auch nicht von selbst aus. Und warum argumentieren Sie mit dem Basistarif? Den wollen die privaten Krankenkassen mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht kippen.

Leienbach: Ja, wir lehnen diese Ausgestaltung des Basistarifs ab. Er belastet die heute privat Versicherten über die Maßen und greift in deren Verträge rechtswidrig ein. Wir haben vor drei Jahren selbst einen Vorschlag für einen Basistarif gemacht, der aber von der Politik abgelehnt wurde. Aber bleiben wir beim Thema Solidarität: Da müssen wir auch über Generationensolidarität reden. In der gesetzlichen Krankenversicherung bekommen wir immer mehr Ältere mit höheren Leistungen und immer weniger Jüngere, die diese Leistungen finanzieren müssen. Ich weiß nicht, wie man das solidarisch nennen kann. In der privaten Krankenversicherung finanzieren die Versicherten über Alterungsrückstellungen die mit dem Alter steigenden Kosten selber vor und überantworten sie nicht der nächsten Generation. Das ist Solidarität.

Lauterbach: Sie nehmen Alte ja gar nicht auf. Es ist doch eine entscheidende Frage, wer die Arbeitslosen, die Armen, die Behinderten nimmt! All diese Gruppen sind bei Ihnen extrem unterrepräsentiert. Sie landen zu mehr als 90 Prozent in der gesetzlichen Krankenversicherung. Alleine 60 Prozent der Sozialhilfeempfänger und der Arbeitslosen sind in der AOK. Sie können doch nicht ernsthaft sagen, dass Ihr System überleben könnte, wenn es diese Gruppen übernehmen müsste. Aber weil das gesetzliche System in Zukunft immer weniger junge Leute zur Finanzierung und immer mehr Ältere hat, können wir uns die Rosinenpickerei durch die PKV nicht mehr leisten. Wir brauchen jetzt alle an Bord.

Leienbach: Privat Versicherte leisten schon heute einen überproportionalen Beitrag zur Finanzierung des Gesundheitssystems: Sie sind an dem wachsenden Steuerzuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung beteiligt, sie zahlen bei Ärzten und Krankenhäusern mehr als gesetzlich Versicherte. Und wieso soll es irgendein Problem der gesetzlichen Krankenversicherung lösen, die 10 Prozent privat Versicherten auch noch in ein untergehendes Boot zu holen.

Lauterbach: Es ist ja dann kein untergehendes Boot mehr! Wenn die 10 Prozent Einkommensstärksten, die fast 35 Prozent des Einkommens erzielen und 50 Prozent des Vermögens besitzen, ebenfalls in das Solidarsystem einzahlen, geht das Boot nicht unter.

Hätten die gesetzlichen Krankenkassen keine Probleme mehr, wenn die privat Versicherten zu ihnen wechseln würden, Herr Lauterbach?

Lauterbach: Es stimmt, dass wir ein großes Finanzierungsproblem in der Gesundheitsversorgung durch die demografische und die technologische Entwicklung bekommen werden. Ohne die Zweiklassenmedizin aus privater und gesetzlicher Krankenversicherung hätten wir aber eine gute Prognose. Um mit den Herausforderungen fertig zu werden, müssen wir zudem den Steueranteil im Gesundheitssystem erhöhen, wie es andere europäische Länder auch machen.

Leienbach: Halten Sie einen weiteren Ausbau des Umlagesystems zulasten unserer Kinder und Enkelkinder wirklich für solidarisch?

Lauterbach: Die These, dass die Jungen zu viel und die Alten zu wenig bezahlen, ist zwar populär, aber ich schließe mich ihr nicht an. Wir haben die Lasten der älteren Menschen beständig erhöht. Und wir müssen damit rechnen, dass künftig ein Drittel der älteren Menschen in Altersarmut lebt. Das sind genau die Menschen, die ein Leben lang in das Umlagesystem einbezahlt haben. Mehr Last für die Alten und Entlastung der Jungen ist nicht meine Devise.

Müssen die Alten mehr Lasten übernehmen, Herr Leienbach?

Leienbach: Nein, denn mehr Generationengerechtigkeit bedeutet doch nicht, dass ältere Menschen stärker belastet werden sollen. Es geht darum, dass bereits in jungen Jahren für die stärkere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im Alter vorgesorgt werden sollte. Und die Menschen wollen über ihre Versicherung selbst entscheiden. Wir haben 19 Millionen Versicherte in Zusatzversicherungen, da kann man nicht mehr von einem kleinen Teil reden. Es gibt ein großes Bedürfnis nach Unterschied, nach Individualität, nach einem Versicherungsschutz, der den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Lauterbach: Sie sagen, es gibt ein Bedürfnis nach Unterschied. Das stimmt. Aber wenn der gesetzlich Versicherte vom Arzt nicht behandelt wird, weil der privat Versicherte mehr bezahlt, dann ist das kein Unterschied, den das Volk will. Dann ist das eine Ungerechtigkeit.

Leienbach: Herr Lauterbach, die Frage ist doch, wie die gesetzliche Krankenversicherung auf die Bevölkerungsalterung und den medizinisch-technischen Fortschritt reagieren will, um ihre Versicherten auch in Zukunft gut zu versorgen. Die PKV zu zerschlagen und die Versorgung der privat Versicherten schlechter zu machen, kann doch nicht die Antwort darauf sein. Und wir können das Paradies zwar versprechen, in dem jeder vom Chefarzt behandelt werden kann. Das können wir aber nicht bezahlen.

Lauterbach: Aber der Kränkste soll vom Chefarzt behandelt werden, nicht der Einkommensstärkste.

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23 Kommentare

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  • L
    Lorenz-Meyer

    Für mich ist nicht bewiesen, dass die Privatversicherung gegenüber der Gesetzlichen die bessere Krankenversicherung ist. Bei meinen ersten Erfahrungen als Studentin im Krankenhaus musste ich mit ansehen, wie privat Versicherte regelrecht ausgeweidet wurden, weil ihre Kasse so gut dafür bezahlt; medizinisch notwendig war das oft nicht. Oder dass die auch nachts und am Wochenende anwesenden Assistenz- und Oberärzte einen großen Schritt zurück machten, als sie vom Versicherungsstatus hörten und sagten: wir müssen erst mal abwarten, bis der Chef kommt! Und das konnte dann schon mal zwei Tage dauern. Abgesehen davon, dass private Versicherungen bei vielen psychischen Erkrankungen, besonders Sucht, nur sehr eingeschränkt bis überhaupt nichts bezahlen. Und zu guter Letzt: wer sagt eigentlich, dass man beim Chefarzt am besten behandelt wird? Ich persönlich habe mich deshalb bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, z.T. erheblich mehr bezahlt, als es privat gekostet hätte, doch das war es mir wert!

     

    Dr. med. U. Lorenz-Meyer

  • RK
    Ralf Krämer

    Ihren Kommentar

     

     

    Herr Stang, Sie verwechseln Ursache und Wirkung.

     

    Ich unterstelle einmal, daß Sie Ihr Einkommen aus einer Berufstätigkeit beziehen. Wenn Sie nicht bezahlt werden, dann werden wahrscheinlich nach einer gewissen Frist Ihre Arbeitstätigkeit einstellen.

     

    Von Ärzte erwarten Sie aber, daß diese, obwohl seit Jahren 40% Ihrer Tätigkeit im kassenärztlichen Bereich nicht vergütet werden, uneingeschränkt zu Ihrer Verfügung stehen.

     

    Das ist schon sehr dreist.

     

    Wenn Sie den Doktor ordentlich bezahlen, steht er auch wieder zu Ihrer Verfügung. Wenn er aber sein (durch Lauterbach, Schmidt etc. inauguriertes) Budget überschritten hat, macht er durch jede zusätzlioche Behandlung Miese (d.h. nicht nur kein Einkommen sondern auch Betriebsausgaben).

     

    Also bitte erst informieren und dann posten !!!

     

    Im übrigen kann Herr Lauterbach keines seiner Argumente und Zahlen wirklich belegen.

  • RH
    Robert Hoss

    Nette Worte, Herr Stang. Da hat der Privat-Leienbach ja wohl voll Ihr Weltbild getroffen.

    Und der Solidaritäts-Lauterbach neben seiner Aufsichtsrat-Tätigkeit beim privaten Klinikbetreiber Rhön wieder alle an der Nase herumgeführt...

    Gückwunsch!

  • S
    Schreiber

    Lauterbach will Planwirtschaft. Planwirtschaft ist Sozialismus und der ist ausgestorben. Wenn Lauterbach ihn wieder einführt, wird auch dieser sterben. ("Die Rentä is sichäää")

    Würden die Privatpatienten in GKV-Patienten "umgewandelt", wäre das System GKV sofort tot. Würden z.B. die wenigen Privatversicherten im Osten wegfallen, dann wäre Schluß: nicht mal mehr die GKV-Patienten könnten dann versorgt werden - der Arzt würde nämlich pleite sein. Ein Augenarzt in Sachsen bekommt rund 20 Euro für einen Patienten im Quartal, egal wie oft der medizinisch notwendigerweise erscheint. Und das auch noch budgetiert: kommt ein Patient mehr als die Budgetgrenze es hergibt, dann arbeitet der Arzt umsonst: Glaubt jemand, ein Bäcker würde das tun? Oder Installateur würde das tun, wenn das Klo überquillt?

    Der durchschnittliche Augenarzt in Sachsen darf rund 750.000 Punkte im Quartal erarbeiten, das entspricht rund 112.000 Euro Umsatz (Einnahmen) pro Jahr. Davon gehen rund 70.000 Euro Kosten ab (Personal, Miete, ....) - bleiben rund 42.000 Euro Gewinn vor Steuren. Davon dürfen Sie noch für den alleinverdienenden Augenarzt rund 10.000 Euro Steuern, 5550 Euro Krankenversicherung und rund 6000 Rentenverischerung abziehen. Bleiben rund 1700 netto übrig. Und dafür Abitur, 6 Jahre Studium, 5 Jahre Facharztausbildung und 60 Stunden Arbeit die Woche? Das ist übrigens noch die optimistische Variante! Nicht einbezogen sind 12 Jahre Abzahlung von rund 10.000 Euro Lebensversicherung für die Praxisabzahlung, Rückstellungen für Investitionen .... betriebswirtschaftlich nennt man das Insolvenz.

    16.000 Ärzte haben Deutschland schon verlassen - wegen dieser Lauterbachs und Schmidts. Und es werden mehr. Leidtragende sind die Patienten. Erst wenn Ärzte wieder ein angemessenes Honorar bekommen und nicht 20 Euro, dann kommen sie zurück.

    Lauterbach hat nie als Arzt gearbeitet, lobt aber die Niederlande: weiß er dass man dort nicht mal einen Facharzt aufsuchen darf, ohne den Hausarzt um eine Überweisung zu bitten?

  • M
    Markus

    Herr Lauterbach mit seinen Träumereien von einer sozialen Kuschelwelt verkennt ganz offensichtlich den (äußerst realen!) Handlungsbedarf im Gesundheitswesen, der sich nicht an der nächsten Wahl 2009, sondern an den Bedürfnissen der Globalisierung und internationalen Wettbewerb ausrichten muß!

    Wenn die Politik es nicht schafft in den nächsten Jahren wirtschaftlich attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, die es auch jungen Ärzten attraktiver erscheinen lässt im deutschen Gesundheitssystem zu arbeiten, sehe ich schwarz für eine medizinische Versorgung auf heutigem Niveau. Bereits 16.000 deutsche Ärzte arbeiten im Ausland, Schweden wirbt gezielt in Deutschland für eine Niederlassung mit Subventionen und Sprachkurs, in der Schweiz arbeiten einige Hospitäler bereits mit 40% deutschen Ärzten.

    Hinzu kommt eine sinkende Zahl an Medizinstudenten, die das erste Staatsexamen erfolgreich bestehen und somit ihr Studium abschliessen.

    Die Tendenzen des demographischen Wandels in Deutschland sind bekannt, und machen auch vor der Ärzteschaft nicht halt, was konkret bedeutet, daß in den nächsten zehn Jahren 20-40% (je nach Bundesland) der niedergelassenen Ärzte Ihre Tätigkeit altersbedingt niederlegen werden müssen. Diese "Überalterung" der Ärzteschaft hat zusätzlich auch noch eine ungünstige Verteilung hinsichtlich des Stadt/Landverhältnisses, soll heißen: Die älteren Ärzte arbeiten tendenziell eher in ländlichen Gebieten, die aufgrund ihrer Infrastruktur unattraktiver für junge Ärzte sind.

    Noch ein Wort zur gesetzlichen Krankenversicherung:

    Der gesetzlichen Krankenversicherung wird jährlich eine zweistellige Milliardensumme durch politische Entscheidungen entzogen, um andere Sozialsysteme zu entlasten. Als Beispiel sei hier die Mehrwertsteuer von 19% auf Arzneimittel (auf Pornos: 7%), sowie der viel zu geringe Bundeszuschuss und die nichtvorhandenen Beitragszahlungen der Bundesagentur für Arbeit erwähnt...

    Nicht das System ist zu teuer, sondern ein großer Teil der Gelder versickert in versicherungsfremden Leistungen, bzw. werden zur Entlastung anderer Sozialsysteme misbraucht.

     

    Meine 3 cent!

    Markus.

  • CM
    Christian Münster

    Was spricht eigentlich gegen eine Einheitsversicherung? Den Chefarzt und das Einzelzimmer kann sich dann jeder selbst "ersichern", aber die Grundversorgung wäre bei allen gleich?

    Ohne den Massen an "Pöbel" von den GKV'lern würde es auch einem Chefarzt an Notwendigkeit seiner Existenz mangeln.

    Wer bezahlt denn Uni-Kliniken etc., doch die "Masse" und die wenigen Privatversicherten nutzen die auf Kosten der Allgemeinheit angeschafften Kliniken und Einrichtungen zu Gunsten ihrer Privatpatienten. Über Leasinggebühren für Klinikeinrichtungen sollte man nachdenken.

  • OS
    Oliver Stang

    Herr Leienbach, Sie sind so arrogant und überheblich das ich kotzen möchte.

    Ich erlebe gerade am eigenen Leib, was es heißt, gesetzlich versichert zu sein und muß einen FA-Termin warten, obwohl starke Entzündungen vorliegen.

    Zum Spaß habe ich dann bei einem Arzt angerufen, welcher mir vorher sagte, die Termine seien alle vergeben und gesagt, ich sei privat versichert. Sofort am nächsten Tag hätte ich diesen bekommen, also Sie Herr Leienbach sind kein Menschenfreund und sollten sich besser aus der Öffentlichkeit mit Ihren faschischtischen Äußerungen ganz bedeckt halten.

  • R
    Robert

    Ich arbeite seit 5 Jahren im Krankenhaus, und mir sind schon so einige Ungerechtigkeiten über den Weg gelaufen.

    1.Privatversicherte werden meist überversorgt; man könnte auch sagen ausgeschröpft. (das ist im Einzelfall nicht immer ein Vorteil für den Patienten!)

    2.Gesetzlich Krankenversicherte werden teils unterversorgt, sobald sie die für das Krankenhaus rentabelen Liegezeiten überschreiten.

     

    Klar ist: Privatversicherungen zahlen mehr Geld und ein Unternehmen will Geld verdienen.

    Aber: Die Frage ist, warum Diese Kassen soviel mehr Geld haben. Und da liegt die Ungerechtigkeit.

     

    Ich fände es logisch, wenn alle Bürger den gleichen Prozentsatz in eine Einheitskasse zahlen.Damit hätten wir einen Betrag X, mit dem die Kasse versucht einen bestmöglichen Leistungskatalog zu erstellen. Das ist solidarisch, gerecht und einfach.Wer sich zusätzlich versichern möchte, um z.B. in jedem Fall vom Chefarzt behandelt zu werden, der kann das ja unbegrenzt tun.

  • L
    Lorenz-Meyer

    Für mich ist nicht bewiesen, dass die Privatversicherung gegenüber der Gesetzlichen die bessere Krankenversicherung ist. Bei meinen ersten Erfahrungen als Studentin im Krankenhaus musste ich mit ansehen, wie privat Versicherte regelrecht ausgeweidet wurden, weil ihre Kasse so gut dafür bezahlt; medizinisch notwendig war das oft nicht. Oder dass die auch nachts und am Wochenende anwesenden Assistenz- und Oberärzte einen großen Schritt zurück machten, als sie vom Versicherungsstatus hörten und sagten: wir müssen erst mal abwarten, bis der Chef kommt! Und das konnte dann schon mal zwei Tage dauern. Abgesehen davon, dass private Versicherungen bei vielen psychischen Erkrankungen, besonders Sucht, nur sehr eingeschränkt bis überhaupt nichts bezahlen. Und zu guter Letzt: wer sagt eigentlich, dass man beim Chefarzt am besten behandelt wird? Ich persönlich habe mich deshalb bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, z.T. erheblich mehr bezahlt, als es privat gekostet hätte, doch das war es mir wert!

     

    Dr. med. U. Lorenz-Meyer

  • RK
    Ralf Krämer

    Ihren Kommentar

     

     

    Herr Stang, Sie verwechseln Ursache und Wirkung.

     

    Ich unterstelle einmal, daß Sie Ihr Einkommen aus einer Berufstätigkeit beziehen. Wenn Sie nicht bezahlt werden, dann werden wahrscheinlich nach einer gewissen Frist Ihre Arbeitstätigkeit einstellen.

     

    Von Ärzte erwarten Sie aber, daß diese, obwohl seit Jahren 40% Ihrer Tätigkeit im kassenärztlichen Bereich nicht vergütet werden, uneingeschränkt zu Ihrer Verfügung stehen.

     

    Das ist schon sehr dreist.

     

    Wenn Sie den Doktor ordentlich bezahlen, steht er auch wieder zu Ihrer Verfügung. Wenn er aber sein (durch Lauterbach, Schmidt etc. inauguriertes) Budget überschritten hat, macht er durch jede zusätzlioche Behandlung Miese (d.h. nicht nur kein Einkommen sondern auch Betriebsausgaben).

     

    Also bitte erst informieren und dann posten !!!

     

    Im übrigen kann Herr Lauterbach keines seiner Argumente und Zahlen wirklich belegen.

  • RH
    Robert Hoss

    Nette Worte, Herr Stang. Da hat der Privat-Leienbach ja wohl voll Ihr Weltbild getroffen.

    Und der Solidaritäts-Lauterbach neben seiner Aufsichtsrat-Tätigkeit beim privaten Klinikbetreiber Rhön wieder alle an der Nase herumgeführt...

    Gückwunsch!

  • S
    Schreiber

    Lauterbach will Planwirtschaft. Planwirtschaft ist Sozialismus und der ist ausgestorben. Wenn Lauterbach ihn wieder einführt, wird auch dieser sterben. ("Die Rentä is sichäää")

    Würden die Privatpatienten in GKV-Patienten "umgewandelt", wäre das System GKV sofort tot. Würden z.B. die wenigen Privatversicherten im Osten wegfallen, dann wäre Schluß: nicht mal mehr die GKV-Patienten könnten dann versorgt werden - der Arzt würde nämlich pleite sein. Ein Augenarzt in Sachsen bekommt rund 20 Euro für einen Patienten im Quartal, egal wie oft der medizinisch notwendigerweise erscheint. Und das auch noch budgetiert: kommt ein Patient mehr als die Budgetgrenze es hergibt, dann arbeitet der Arzt umsonst: Glaubt jemand, ein Bäcker würde das tun? Oder Installateur würde das tun, wenn das Klo überquillt?

    Der durchschnittliche Augenarzt in Sachsen darf rund 750.000 Punkte im Quartal erarbeiten, das entspricht rund 112.000 Euro Umsatz (Einnahmen) pro Jahr. Davon gehen rund 70.000 Euro Kosten ab (Personal, Miete, ....) - bleiben rund 42.000 Euro Gewinn vor Steuren. Davon dürfen Sie noch für den alleinverdienenden Augenarzt rund 10.000 Euro Steuern, 5550 Euro Krankenversicherung und rund 6000 Rentenverischerung abziehen. Bleiben rund 1700 netto übrig. Und dafür Abitur, 6 Jahre Studium, 5 Jahre Facharztausbildung und 60 Stunden Arbeit die Woche? Das ist übrigens noch die optimistische Variante! Nicht einbezogen sind 12 Jahre Abzahlung von rund 10.000 Euro Lebensversicherung für die Praxisabzahlung, Rückstellungen für Investitionen .... betriebswirtschaftlich nennt man das Insolvenz.

    16.000 Ärzte haben Deutschland schon verlassen - wegen dieser Lauterbachs und Schmidts. Und es werden mehr. Leidtragende sind die Patienten. Erst wenn Ärzte wieder ein angemessenes Honorar bekommen und nicht 20 Euro, dann kommen sie zurück.

    Lauterbach hat nie als Arzt gearbeitet, lobt aber die Niederlande: weiß er dass man dort nicht mal einen Facharzt aufsuchen darf, ohne den Hausarzt um eine Überweisung zu bitten?

  • M
    Markus

    Herr Lauterbach mit seinen Träumereien von einer sozialen Kuschelwelt verkennt ganz offensichtlich den (äußerst realen!) Handlungsbedarf im Gesundheitswesen, der sich nicht an der nächsten Wahl 2009, sondern an den Bedürfnissen der Globalisierung und internationalen Wettbewerb ausrichten muß!

    Wenn die Politik es nicht schafft in den nächsten Jahren wirtschaftlich attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, die es auch jungen Ärzten attraktiver erscheinen lässt im deutschen Gesundheitssystem zu arbeiten, sehe ich schwarz für eine medizinische Versorgung auf heutigem Niveau. Bereits 16.000 deutsche Ärzte arbeiten im Ausland, Schweden wirbt gezielt in Deutschland für eine Niederlassung mit Subventionen und Sprachkurs, in der Schweiz arbeiten einige Hospitäler bereits mit 40% deutschen Ärzten.

    Hinzu kommt eine sinkende Zahl an Medizinstudenten, die das erste Staatsexamen erfolgreich bestehen und somit ihr Studium abschliessen.

    Die Tendenzen des demographischen Wandels in Deutschland sind bekannt, und machen auch vor der Ärzteschaft nicht halt, was konkret bedeutet, daß in den nächsten zehn Jahren 20-40% (je nach Bundesland) der niedergelassenen Ärzte Ihre Tätigkeit altersbedingt niederlegen werden müssen. Diese "Überalterung" der Ärzteschaft hat zusätzlich auch noch eine ungünstige Verteilung hinsichtlich des Stadt/Landverhältnisses, soll heißen: Die älteren Ärzte arbeiten tendenziell eher in ländlichen Gebieten, die aufgrund ihrer Infrastruktur unattraktiver für junge Ärzte sind.

    Noch ein Wort zur gesetzlichen Krankenversicherung:

    Der gesetzlichen Krankenversicherung wird jährlich eine zweistellige Milliardensumme durch politische Entscheidungen entzogen, um andere Sozialsysteme zu entlasten. Als Beispiel sei hier die Mehrwertsteuer von 19% auf Arzneimittel (auf Pornos: 7%), sowie der viel zu geringe Bundeszuschuss und die nichtvorhandenen Beitragszahlungen der Bundesagentur für Arbeit erwähnt...

    Nicht das System ist zu teuer, sondern ein großer Teil der Gelder versickert in versicherungsfremden Leistungen, bzw. werden zur Entlastung anderer Sozialsysteme misbraucht.

     

    Meine 3 cent!

    Markus.

  • CM
    Christian Münster

    Was spricht eigentlich gegen eine Einheitsversicherung? Den Chefarzt und das Einzelzimmer kann sich dann jeder selbst "ersichern", aber die Grundversorgung wäre bei allen gleich?

    Ohne den Massen an "Pöbel" von den GKV'lern würde es auch einem Chefarzt an Notwendigkeit seiner Existenz mangeln.

    Wer bezahlt denn Uni-Kliniken etc., doch die "Masse" und die wenigen Privatversicherten nutzen die auf Kosten der Allgemeinheit angeschafften Kliniken und Einrichtungen zu Gunsten ihrer Privatpatienten. Über Leasinggebühren für Klinikeinrichtungen sollte man nachdenken.

  • OS
    Oliver Stang

    Herr Leienbach, Sie sind so arrogant und überheblich das ich kotzen möchte.

    Ich erlebe gerade am eigenen Leib, was es heißt, gesetzlich versichert zu sein und muß einen FA-Termin warten, obwohl starke Entzündungen vorliegen.

    Zum Spaß habe ich dann bei einem Arzt angerufen, welcher mir vorher sagte, die Termine seien alle vergeben und gesagt, ich sei privat versichert. Sofort am nächsten Tag hätte ich diesen bekommen, also Sie Herr Leienbach sind kein Menschenfreund und sollten sich besser aus der Öffentlichkeit mit Ihren faschischtischen Äußerungen ganz bedeckt halten.

  • R
    Robert

    Ich arbeite seit 5 Jahren im Krankenhaus, und mir sind schon so einige Ungerechtigkeiten über den Weg gelaufen.

    1.Privatversicherte werden meist überversorgt; man könnte auch sagen ausgeschröpft. (das ist im Einzelfall nicht immer ein Vorteil für den Patienten!)

    2.Gesetzlich Krankenversicherte werden teils unterversorgt, sobald sie die für das Krankenhaus rentabelen Liegezeiten überschreiten.

     

    Klar ist: Privatversicherungen zahlen mehr Geld und ein Unternehmen will Geld verdienen.

    Aber: Die Frage ist, warum Diese Kassen soviel mehr Geld haben. Und da liegt die Ungerechtigkeit.

     

    Ich fände es logisch, wenn alle Bürger den gleichen Prozentsatz in eine Einheitskasse zahlen.Damit hätten wir einen Betrag X, mit dem die Kasse versucht einen bestmöglichen Leistungskatalog zu erstellen. Das ist solidarisch, gerecht und einfach.Wer sich zusätzlich versichern möchte, um z.B. in jedem Fall vom Chefarzt behandelt zu werden, der kann das ja unbegrenzt tun.

  • L
    Lorenz-Meyer

    Für mich ist nicht bewiesen, dass die Privatversicherung gegenüber der Gesetzlichen die bessere Krankenversicherung ist. Bei meinen ersten Erfahrungen als Studentin im Krankenhaus musste ich mit ansehen, wie privat Versicherte regelrecht ausgeweidet wurden, weil ihre Kasse so gut dafür bezahlt; medizinisch notwendig war das oft nicht. Oder dass die auch nachts und am Wochenende anwesenden Assistenz- und Oberärzte einen großen Schritt zurück machten, als sie vom Versicherungsstatus hörten und sagten: wir müssen erst mal abwarten, bis der Chef kommt! Und das konnte dann schon mal zwei Tage dauern. Abgesehen davon, dass private Versicherungen bei vielen psychischen Erkrankungen, besonders Sucht, nur sehr eingeschränkt bis überhaupt nichts bezahlen. Und zu guter Letzt: wer sagt eigentlich, dass man beim Chefarzt am besten behandelt wird? Ich persönlich habe mich deshalb bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, z.T. erheblich mehr bezahlt, als es privat gekostet hätte, doch das war es mir wert!

     

    Dr. med. U. Lorenz-Meyer

  • RK
    Ralf Krämer

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    Herr Stang, Sie verwechseln Ursache und Wirkung.

     

    Ich unterstelle einmal, daß Sie Ihr Einkommen aus einer Berufstätigkeit beziehen. Wenn Sie nicht bezahlt werden, dann werden wahrscheinlich nach einer gewissen Frist Ihre Arbeitstätigkeit einstellen.

     

    Von Ärzte erwarten Sie aber, daß diese, obwohl seit Jahren 40% Ihrer Tätigkeit im kassenärztlichen Bereich nicht vergütet werden, uneingeschränkt zu Ihrer Verfügung stehen.

     

    Das ist schon sehr dreist.

     

    Wenn Sie den Doktor ordentlich bezahlen, steht er auch wieder zu Ihrer Verfügung. Wenn er aber sein (durch Lauterbach, Schmidt etc. inauguriertes) Budget überschritten hat, macht er durch jede zusätzlioche Behandlung Miese (d.h. nicht nur kein Einkommen sondern auch Betriebsausgaben).

     

    Also bitte erst informieren und dann posten !!!

     

    Im übrigen kann Herr Lauterbach keines seiner Argumente und Zahlen wirklich belegen.

  • RH
    Robert Hoss

    Nette Worte, Herr Stang. Da hat der Privat-Leienbach ja wohl voll Ihr Weltbild getroffen.

    Und der Solidaritäts-Lauterbach neben seiner Aufsichtsrat-Tätigkeit beim privaten Klinikbetreiber Rhön wieder alle an der Nase herumgeführt...

    Gückwunsch!

  • S
    Schreiber

    Lauterbach will Planwirtschaft. Planwirtschaft ist Sozialismus und der ist ausgestorben. Wenn Lauterbach ihn wieder einführt, wird auch dieser sterben. ("Die Rentä is sichäää")

    Würden die Privatpatienten in GKV-Patienten "umgewandelt", wäre das System GKV sofort tot. Würden z.B. die wenigen Privatversicherten im Osten wegfallen, dann wäre Schluß: nicht mal mehr die GKV-Patienten könnten dann versorgt werden - der Arzt würde nämlich pleite sein. Ein Augenarzt in Sachsen bekommt rund 20 Euro für einen Patienten im Quartal, egal wie oft der medizinisch notwendigerweise erscheint. Und das auch noch budgetiert: kommt ein Patient mehr als die Budgetgrenze es hergibt, dann arbeitet der Arzt umsonst: Glaubt jemand, ein Bäcker würde das tun? Oder Installateur würde das tun, wenn das Klo überquillt?

    Der durchschnittliche Augenarzt in Sachsen darf rund 750.000 Punkte im Quartal erarbeiten, das entspricht rund 112.000 Euro Umsatz (Einnahmen) pro Jahr. Davon gehen rund 70.000 Euro Kosten ab (Personal, Miete, ....) - bleiben rund 42.000 Euro Gewinn vor Steuren. Davon dürfen Sie noch für den alleinverdienenden Augenarzt rund 10.000 Euro Steuern, 5550 Euro Krankenversicherung und rund 6000 Rentenverischerung abziehen. Bleiben rund 1700 netto übrig. Und dafür Abitur, 6 Jahre Studium, 5 Jahre Facharztausbildung und 60 Stunden Arbeit die Woche? Das ist übrigens noch die optimistische Variante! Nicht einbezogen sind 12 Jahre Abzahlung von rund 10.000 Euro Lebensversicherung für die Praxisabzahlung, Rückstellungen für Investitionen .... betriebswirtschaftlich nennt man das Insolvenz.

    16.000 Ärzte haben Deutschland schon verlassen - wegen dieser Lauterbachs und Schmidts. Und es werden mehr. Leidtragende sind die Patienten. Erst wenn Ärzte wieder ein angemessenes Honorar bekommen und nicht 20 Euro, dann kommen sie zurück.

    Lauterbach hat nie als Arzt gearbeitet, lobt aber die Niederlande: weiß er dass man dort nicht mal einen Facharzt aufsuchen darf, ohne den Hausarzt um eine Überweisung zu bitten?

  • M
    Markus

    Herr Lauterbach mit seinen Träumereien von einer sozialen Kuschelwelt verkennt ganz offensichtlich den (äußerst realen!) Handlungsbedarf im Gesundheitswesen, der sich nicht an der nächsten Wahl 2009, sondern an den Bedürfnissen der Globalisierung und internationalen Wettbewerb ausrichten muß!

    Wenn die Politik es nicht schafft in den nächsten Jahren wirtschaftlich attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, die es auch jungen Ärzten attraktiver erscheinen lässt im deutschen Gesundheitssystem zu arbeiten, sehe ich schwarz für eine medizinische Versorgung auf heutigem Niveau. Bereits 16.000 deutsche Ärzte arbeiten im Ausland, Schweden wirbt gezielt in Deutschland für eine Niederlassung mit Subventionen und Sprachkurs, in der Schweiz arbeiten einige Hospitäler bereits mit 40% deutschen Ärzten.

    Hinzu kommt eine sinkende Zahl an Medizinstudenten, die das erste Staatsexamen erfolgreich bestehen und somit ihr Studium abschliessen.

    Die Tendenzen des demographischen Wandels in Deutschland sind bekannt, und machen auch vor der Ärzteschaft nicht halt, was konkret bedeutet, daß in den nächsten zehn Jahren 20-40% (je nach Bundesland) der niedergelassenen Ärzte Ihre Tätigkeit altersbedingt niederlegen werden müssen. Diese "Überalterung" der Ärzteschaft hat zusätzlich auch noch eine ungünstige Verteilung hinsichtlich des Stadt/Landverhältnisses, soll heißen: Die älteren Ärzte arbeiten tendenziell eher in ländlichen Gebieten, die aufgrund ihrer Infrastruktur unattraktiver für junge Ärzte sind.

    Noch ein Wort zur gesetzlichen Krankenversicherung:

    Der gesetzlichen Krankenversicherung wird jährlich eine zweistellige Milliardensumme durch politische Entscheidungen entzogen, um andere Sozialsysteme zu entlasten. Als Beispiel sei hier die Mehrwertsteuer von 19% auf Arzneimittel (auf Pornos: 7%), sowie der viel zu geringe Bundeszuschuss und die nichtvorhandenen Beitragszahlungen der Bundesagentur für Arbeit erwähnt...

    Nicht das System ist zu teuer, sondern ein großer Teil der Gelder versickert in versicherungsfremden Leistungen, bzw. werden zur Entlastung anderer Sozialsysteme misbraucht.

     

    Meine 3 cent!

    Markus.

  • CM
    Christian Münster

    Was spricht eigentlich gegen eine Einheitsversicherung? Den Chefarzt und das Einzelzimmer kann sich dann jeder selbst "ersichern", aber die Grundversorgung wäre bei allen gleich?

    Ohne den Massen an "Pöbel" von den GKV'lern würde es auch einem Chefarzt an Notwendigkeit seiner Existenz mangeln.

    Wer bezahlt denn Uni-Kliniken etc., doch die "Masse" und die wenigen Privatversicherten nutzen die auf Kosten der Allgemeinheit angeschafften Kliniken und Einrichtungen zu Gunsten ihrer Privatpatienten. Über Leasinggebühren für Klinikeinrichtungen sollte man nachdenken.

  • OS
    Oliver Stang

    Herr Leienbach, Sie sind so arrogant und überheblich das ich kotzen möchte.

    Ich erlebe gerade am eigenen Leib, was es heißt, gesetzlich versichert zu sein und muß einen FA-Termin warten, obwohl starke Entzündungen vorliegen.

    Zum Spaß habe ich dann bei einem Arzt angerufen, welcher mir vorher sagte, die Termine seien alle vergeben und gesagt, ich sei privat versichert. Sofort am nächsten Tag hätte ich diesen bekommen, also Sie Herr Leienbach sind kein Menschenfreund und sollten sich besser aus der Öffentlichkeit mit Ihren faschischtischen Äußerungen ganz bedeckt halten.