: Streit um kürzere Arbeitszeiten
Arbeitssenatorin Bergmann hat Innensenator Heckelmann aufgefordert, konkrete Vorschläge zur Arbeitszeitverkürzung im öffentlichen Dienst zu unterbreiten. „Was bislang aus der Innenverwaltung vom Senator vorgestellt wurde, reicht nicht aus“, sagte Frau Bergmann. Grundsätzlich müßte Teilzeitarbeit in allen Varianten von der Halbtags- bis zur Vollzeitstelle möglich werden. Außerdem wolle sie erreichen, daß Beschäftigte im öffentlichen Dienst ihre verkürzte Arbeitszeit auch als längeren Block nehmen könnten. Die Innenverwaltung habe bisher nur vorgeschlagen, den Anteil von Teilzeitkräften im öffentlichen Dienst Ostberlins anzuheben, weil er deutlich unter der Anzahl von Teilzeitstellen im Westteil der Stadt liege. Ferner sollten bestimmte Arbeitsplätze künftig gleich als Teilzeitstellen ausgeschrieben werden. Um Flexibilisierungen zu erreichen, müßten Öffnungsklauseln in das derzeitige Tarifrecht eingefügt werden, sagte Bergmann. „Dafür soll sich der Innensenator als zuständiger Minister bei den Verhandlungen der Tarifgemeinschaft der Länder stark machen.“ Ein Kernvorschlag der Arbeitssenatorin ist das sogenannte Kurz-Sabbatical. Dabei könnte ein Arbeitnehmer beispielsweise zwei Jahre normal arbeiten und hätte dann ein Vierteljahr frei. Die Summe des Gehaltes für die 24 Monate Arbeit würde dann auf die 27 Monate verteilt.
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