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Streit um Priamos-Schatz

■ Kultursenator gegen russische Pläne

Der von Heinrich Schliemann in Troja ausgegrabene „Schatz des Priamos“ gehört nach Ansicht von Berlins Kultursenator Ulrich Roloff-Momin (parteilos) „völkerrechtlich zweifelsfrei nach Berlin“. Diesen Anspruch habe er bereits auf der Dresdener Konferenz zur Rückgabe geraubter Kulturgüter angemeldet, wo er „erstmals gesicherte Informationen“ über den Aufenthalt des Schatzes in Rußland erhalten habe, betonte Roloff-Momin gestern. Der Senator reagierte damit auf Pläne Rußlands, den bislang verborgen gehaltenen „Schatz des Priamos“ in Moskau oder Athen auszustellen. Die Bundesregierung, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Senat von Berlin werden nach den Worten Roloff-Momins „nichts unversucht lassen“, den von Schliemann „dem deutschen Volke“ geschenkten Schatz in den Besitz des „rechtmäßigen Eigentümers in Berlin“ zurückzuführen. Der von Schliemann 1873 in Troja ausgegrabene „Schatz des Priamos“ war während des Zweiten Weltkrieges zusammen mit weiteren bedeutenden Edelmetallfunden des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte im Flakbunker am Bahnhof Zoo gelagert worden. Im Juli 1945 wurde er von der sowjetischen Armee erbeutet und abtransportiert. Über die Rückgabe des Schatzes verhandeln beide Länder seit 1990. ADN

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