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Streit geschlichtet

■ Senatoren Nagel und Pieroth einig

Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) und Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) haben sich gestern auf ein Verfahren geeinigt, nach dem die städtischen Wohnungsbaugesellschaften Wohnungen verkaufen können. Danach können zwei Drittel der zu privatisierenden Wohnungen an Kapitalanleger veräußert werden, ein Drittel soll grundsätzlich den Mietern vorbehalten bleiben: Ein Verkauf an andere Interessenten ist nur möglich, wenn die beiden Senatoren darüber ein Einvernehmen herstellen.

Insgesamt sollen 30.000 Wohnungen im Ostteil der Stadt verkauft werden, um den Sockel an Altschulden, der auf dem Bestand ruht, von zehn auf acht Milliarden Mark zu reduzieren. Von dem Verkaufserlös bleiben zunächst 80 Prozent bei den Gesellschaften, 20 Prozent erhält der Bund. Diese Relation verschiebt sich jedoch im Laufe der kommenden Jahre zugunsten des Bundes. Um die Anleger in den Genuß der nur noch 1993 geltenden Abschreibungsmöglichkeiten von 50 Prozent ihres Betriebsvermögens zu bringen, hatte Pieroth die Wohnungsbaugesellschaften angewiesen, den Verkauf zu forcieren. Nagel sah daraufhin die Interessen der Mieter an einem Eigenerwerb gefährdet, da diese erst ab dem 1.1. 1994 gefragt werden müssen, ob sie ihre Wohnungen kaufen wollen. dr

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