Schon im November 2006 haben Umweltwissenschaftler der Vereinten Nationen einen Bericht veröffentlicht, den jeder lesen sollte, der sich etwas aus der Umwelt macht. Er heißt „Livestock´s Long Shadow“ (Der lange Schatten der Tierwirtschaft), umfasst 408 Seiten und klagt als wissenschaftlich ermittelter Bericht den Verbrauch von Hühnern, Schweinen und anderen so genannten Nutztieren als „einen der wichtigsten Gründe für die gefährlichsten Umweltprobleme – lokal und global“ – an. Er besagt, Fleischkonsum trägt zu „Problemen des Landabbaus, Klimawandels und Luftverschmutzung, Wasserknappheit und Gewässerverschmutzung, sowie dem Verlust der biologischen Vielfalt“ bei.
Die Umweltprobleme verursacht durch Fleischkonsum füllen ganze Bücher, unmittelbare Argumente können jedoch in zwei Punkten zusammengefasst werden:
1) Eine Frau von 70 kg verbrennt jeden Tag, selbst wenn sie das Bett nie verlässt, mindestens 1.200 Kalorien. Fast alles, was sie konsumiert, treibt schlicht ihren Körper an. Gleichermaßen benötigt man exponentiell mehr Ressourcen, um Hühnchen, Schwein oder andere Tiere zu essen, da ein Großteil dessen, was wir ihnen füttern, benötigt wird, um sie am Leben zu erhalten. Der Rest wird größtenteils von Knochen und anderen Körperteilen, die wir nicht essen, verbraucht – nur ein kleiner Teil der Saaten wird zu „Fleisch verarbeitet“. Man muss also all die Pflanzen anbauen, um die Tiere damit zu füttern und diese dann zu verspeisen – was wesentlich mehr verschwendet, als würde man die Pflanzen einfach gleich essen.
2) Es sind viele weitere, umweltschädliche und Energie verbrauchende Schritte nötig, um Hühner, Schweine und andere Tiere auf unsere Tische zu bekommen. Futtermühlen, Nutztieranlagen und Schlachthöfe sind Einrichtungen, die für eine vegetarische Ernährung nicht benötigt werden. Darauf folgen weitere Transporte von Futtermitteln, Tieren und Fleisch, die Abgase benötigen und die Umwelt verschmutzen – sie stehen in keinem Verhältnis zu dem schlichten Anbau von Pflanzen und deren Verarbeitung in vegetarische Nahrungsmittel.
Als die Vereinten Nationen deshalb alles unter einen Hut brachten, kam dabei heraus, dass der Verzehr von Hühnern, Schweinen und anderen Tieren, zu „Problemen wie Landabbau, Klimawandel und Luftverschmutzung, Wasserknappheit und Gewässerverschmutzung, sowie dem Verlust der biologischen Vielfalt“ beiträgt und das Fleischessen „eine der wichtigsten Auslöser für die gefährlichsten Umweltprobleme – lokal und global – ist.“
Die New York Times zeigt sich kritisch genug, um im Bezug auf den Klimawandel zu fordern, dass wir „unseren Lebensstil ändern” müssen und Al Gore und das IPCC haben zu diesem Thema bereits den Friedensnobelpreis erhalten – die UN Wissenschaftler schließen ihren Bericht damit ab, dass der Verzehr von Fleisch 40 Mal mehr zum Klimawandel beiträgt, als alle Flugzeuge, Autos, Lastwägen und andere Transportmittel zusammen. Genau deshalb rät das Live Earth Global Warming Survival Handbook, dass „der Verzicht auf Fleisch“ der effektivste Weg ist, den Ausstoß von Kohlenstoff zu verringern.
Es geht bei diesem Thema auch immer wieder um die Bevölkerungszahlen, die sich ebenfalls kritisch verhalten. Wenn wir allerdings 11 Mal mehr als die Menschen in China und 32 Mal mehr als die Bevölkerung der dritten Welt verbrauchen, dann geht es nicht nur um die Population, sondern auch um unseren Konsum.
NCSE, IPPC und die U.N. verdienen für die Aufforderung, die Menschen sollten die ineffiziente und verschmutzende Fleischindustrie, die noch dazu intensiv fossile Brennstoffe verbraucht, nicht mehr länger unterstützen, ein besonderes Lob. Der Vorsitzende des IPCC, der zusammen mit Herrn Gore den Friedensnobelpreis erhielt und die Pressekonferenz der vergangenen Woche in Paris einberief, steht zu seinen Worten: Er ist Vegetarier.
Die komplett vegane NCSE Konferenz, an der in der letzten Woche 3.000 Menschen teilnahmen, verbreitet außerdem die Botschaft, der sich andere Umweltschützer besser anschließen sollten. Bis jetzt versichert uns in der Tat, unter den zahlreichen großen Umweltschutzorganisationen, nur Greenpeace, dass alle offiziellen Vorgänge vegetarisch seien. Daran sollten sich andere Gruppen ein Beispiel nehmen.
Wenn man darüber nachdenkt, ist es doch wirklich aufbauend: Mit einer vegetarischen Ernährung zeigt man Mitgefühl, tut seinem Körper etwas Gutes und hilft mit jeder Mahlzeit noch der Umwelt.
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