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Streit der WocheMuss man die Bahn liebhaben?

Die Deutsche Bahn befindet sich in einem desolaten Zustand. Strecken gesperrt, Weichen kaputt, Züge verspätet. Ist die Bahn noch ein liebenswerter Teil von uns?

So niedlich kann die Bahn sein. Bild: fairlightworks/CreativeCommons BY 2.0 US

"Bahn-Verspätungen auf Rekord-Niveau" - titelte die Rheinische Post 2003, als 85 Prozent der Züge pünktlich fuhren. Im Dezember 2010 waren es nur noch 20,5 Prozent. Der Winter setzte der Bahn massiv zu. Gleisbetten verschwanden unterm Schnee. Weichen froren ein. Und dann sind da noch die Achsprobleme: ICEs müssen entweder in die Werkstatt, oder zumindest "schonend" bei 160 km/h gefahren werden. Bei der Berliner S-Bahn ist alles noch viel schlimmer.

Letzte Woche traten die Verkehrsminister der Länder zu einer Sonderkonferenz zusammen. Der Bund solle auf seine Gewinnausschüttung von 500 Millionen Euro verzichten, damit die Bahn ihr verlottertes Material aufbessern kann. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hält dagegen. Anstatt zu investieren, droht er den Bahnverantwortlichen mit personellen Konsequenzen für mögliches Fehlverhalten: "Winter taugt nicht als Ausrede."

Gerade noch rechtzeitig vor dem Treffen verwandelt sich Bahnchef Grube in einen Bahn-Kritiker: Man könne die Probleme im Zusammenhang mit der Witterung nicht schönreden. Aber er bat um Objektivität bei der Bewertung der Zugverspätungen und kündigte milliardenschwere Investitionen in eine neue IC- und ICE-Flotte an. Aber wenn da nur der Winter wäre ... Letzten Juli wurde eine Schulklasse Opfer einer ausgefallenen ICE-Klimaanlage. Die Folge: Elf Schüler kollabierten bei 40 bis 50 Grad Innentemperatur.

Was Politiker, Wissenschaftlerinnen und Prominente zu der Streitfrage sagen, lesen Sie in der sonntaz vom 8./9. Januar. Zusammen mit noch mehr Seiten, mehr Reportagen, Interviews und neuen Formaten. Die sonntaz kommt jetzt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo.

Die Probleme scheinen zu tief in der Infrastruktur der Bahn zu liegen. Jahrelanges Sparen und der geplante Börsengang haben unsere Bahn ausgelaugt. Dabei ist sie doch Teil unserer Identität: Was wäre die Industrialisierung ohne sie? Wie stünde es ohne sie um die Mobilität derer, die kein Auto haben? Ohne Bahn keine Interrailgeneration, die für den Imageaufschwung Deutschlands nach dem Krieg sorgte. Außerdem ist die Bahn – gegenüber dem Auto und dem Flugzeug – umweltfreundlich.Und dann all die Romane, die nicht hätten geschrieben werden können, weil wichtige Passagen im Zug spielen... Die Bahn gehört zu uns, sie ist ein Stück unseres Landes, es kann wunderschön sein, in ihr durch die Landschaft zu gleiten.

Was meinen Sie: Muss man die Bahn liebhaben?

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35 Kommentare

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  • TH
    Thomas Hentzschel

    Nein, die Bahn muss man nicht lieb haben, eher den Wettbewerb. Die Bahn ist immer noch Monopolist und macht mit dem Monopol Gewinne. Genau wie die Post im Briefverkehr. Und beide versuchen, Mitbewerber tot zu prozessieren.

    Bei der Post will die Regulierungsbehörde das ändern. Wer genau weiss, wie viel Geld Bahn und Post dafür verballert haben, Mitbewerber zu verklagen, wird beide nicht lieb haben. Ich nutze weiter mitfahrgelegenheit.de und werde mal deinbus ausprobieren. Beides intelligenter, kundenfreundlicher und billiger als die Bahn, so wie auch private Briefdienste.

  • V
    vic

    Ich habe die Bahn nicht lieb.

    Wenn ich zum Kinobesuch in die 15 Kilometer entfernte Landeshauptstadt Baden-Württembergs mit der Bahn fahre, kostet mich das hin-und zurück 6,80 Euro. Also ungefähr soviel wie das Kino selbst.

  • AG
    Anuschka Guttzeit

    Muss man die Bahn liebhaben?

     

    Die Bahn ist - nach dem Fahrrad – das ökologischste und damit das zeitgemäßeste, klimafreundlichste Verkehrsmittel. Sie müßte allerdings noch Strom verwenden, der zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt. Sowohl im Bereich des Personenverkehrs, als auch beim Gütertransport sollte die Bahn das Auto (LKW) möglichst ersetzen, um den klimaschädlichen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Schweiz hat das erkannt. Auch in der Schweiz ist die Bahn in Staatsbesitz. Dort investiert der Staat im Gegensatz zu Deutschland allerdings genug Geld in die Bahn. Deshalb funktioniert sie in der Schweiz sehr gut und die Menschen nutzen die Bahn viel häufiger als bei uns.

     

    Fazit: Die Bahn muß man liebhaben. Die für ihren unnötigen (!) Verfall verantwortlichen PolitikerInnen nicht.

  • GT
    G. Teska

    Die Bahn muß Eigentum des Bundes bleiben, allerdings muß das verantwortliche Management verpflichtet werden keine Verluste einzufahren.

  • D
    Daniel

    Ja man muss die Bahn einfach liebhaben. Umsomehr sollten wir nun darauf achten was mit ihr geschiet!

     

    LG

  • FB
    franz beer

    Ich bin Bahnkunde und nutze überwiegend Regionalzüge.Wie wohl der größte teil der Bevölkerung.Was sieht man auf der Fahrt.Marode Bahnhöfe.Strecken wo der zug 130-140 stdkm fahren könnte 60 std km weil der schienenzustand marode ist..vollkommen überfüllte Züge ,Schaffner, Zugführer die innerlich gekündigt haben.Verspätungen oder zugausfälle.Nix Service.Realität ist ,das mrd in Prestige objekte gesteckt werden.Weil,es ist ja mal beschlossen worden.Vor x jahren.Wo ist denn der Bezug zur Realität.Liebe Bahn,so wird das nix mit dem ,,Gute Laune Ticket.Die hört bei mirauf wenn ich einen total versifften Zug sitz,der total überfüllt ist, und Ich für 100 km 3,5 std unterwegs bin.Da vergeht einem auch die beste Laune.

  • R
    Redbranch

    Nein, man muss die Bahn nicht liebhaben.

    Fast sämtliche Kritikpunkte, die hier genannt wurden, sind berechtigt.

     

    Ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der Bahn gemacht, schlechte (Hitze, Winter, Verspätungen...) wie gute (hilfsbereite, kulante und liebenswerte Zugbegleiter, kurze Reisezeiten, ...).

     

    Sehr geärgert habe ich mich kürzliche über das Nicht-Anerkennen-Wollen meiner berechtigten Geld-Zurück-Forderungen aufgrund einer massiven Verspätung.

     

    Im Nachgang habe ich festgestellt, dass man als kleiner Fahrgast doch nicht so hilflos dasteht, wie man vielleicht glaubt.

     

    Mein Tipp: Im Falle von Problemen kann man sich an das Eisenbahn-Bundesamt, Abteilung Fahrgastrechte, wenden, es gibt ein Bürgertelefon (sogar mit einer normalen Telefonnummer, nicht eine dieser Abzocknummern, mit denen die DB so gern arbeitet).

    Ich habe es getan und siehe da: Plötzlich läufts in meinem Sinne.

  • K
    Karl

    Ich bin auch großer Zugfan und brauche vor allem auf Langstrecken lieber ne Stunde länger und sitze daf+r bequem. Die Erfahrungen die ich mit der Bahn mache sind sehr unterschiedlich, das sieht man ja auch an den unterschiedlichen Meinungen hier.

    Wegen Verspätungen oder ähnlichen rege ich mich gar nicht groß auf, es gibt aber etwas was mich wahnsinnig ärgert und mich zu dem Entschluss führt, dass ich DIE BAHN ganz sicher nicht lieb hab. Und zwar wird mir deutlich zu verstehen gegeben, dass es in erster Linie nicht um mein Wohl als Fahrgast geht, sondern um die Leistung meiner Geldbörse. Am besten festmachen kann ich das am Berliner Hbf, an dem ich leider viel Zeit verbringe. Der ist ziemlich neu und es gibt einfach keinen Ort, wo ich mich hinsetzen kann um auf einen Zug zu warten. Dabei ist das ja das Erst was einem einfällt auf die Frage, was es auf einem Bahnhof geben sollte. EInen Warteraum natürlich, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist. Aber dieser Bahnhof ist der pure Einkaufstempel und das ist nunmal bei allen neuen Bahnhöfen der Fall. Darum fahr ich aus Prinzip allein oft mit der Mitfahrgelegenheit, weil die Deutsche Bahn einfach kein Unternehmen ist, für das ich gern Geld bezahle.

  • A
    angel.schulze@arcor.de

    Ich fahre öffters mit der Bahn-HATTE AUCH SCHON EINIGE PROBLEME-Wie Hitzewelle(Berlin)und Schneechaos Winter 2010(Türen schlossen nicht etc) aber ansonsten doch bequem wenn die Straßen dicht sind. Aber ich würde auch mein Bus nehmen enn er mal in meiner Nähe hält

    (NRW-Ruhrebiet) Also Mein Bus eiter so-aber gleiche Change für Alle auch für die Bahn

  • D
    Dominic

    Die Kostensenkung der Bahn zeigt wieder mal die Profitgier der großen.

    Kosten werden erheblich gesenkt durch Mitarbeiterentlassungen und Einbau von nicht sachgerechten Klimaanlagen. Als Gegenstück werden dann noch die Preise der Bahn erhöht, damit nochmehr Gewinn aus einem maroden und veraltetem Deutschen Monopol geholt werden können.

    Zum krönenden Abschluss versucht die Bahn junge und engagierte Unternehmer mit Ihrem Projekt "Dein Bus" aus dem Markt zu drängen.

    Behauptung, es gibt ein altes Gesetz das besagt, wenn eine Zugberbindung besteht, dürfen keine Busse eingesetzt werden.

    Nuja, liebe Bahn, lieber Herr Grube, soweit bekannt verwenden Sie das gleiche Prinzip, bloss mit ihren bereits erähnten Preisen.

    Die BAHN ist ein Monopol. Und ein Monopol verlangt Preise, wie es ihm beliebt, da freue ich mich schon auf den Bau von Stuttgart 21, das Milliardenprojekt, bei dem die Kosten sicherlich nicht auf den Nutzer übergeschlagen werden.

     

    Die Bahn, ein einfach nicht zum liebhaben.

  • D
    Dominic

    Die Kostensenkung der Bahn zeigt wieder mal die Profitgier der großen.

    Kosten werden erheblich gesenkt durch Mitarbeiterentlassungen und Einbau von nicht sachgerechten Klimaanlagen. Als Gegenstück werden dann noch die Preise der Bahn erhöht, damit nochmehr Gewinn aus einem maroden und veraltetem Deutschen Monopol geholt werden können.

    Zum krönenden Abschluss versucht die Bahn junge und engagierte Unternehmer mit Ihrem Projekt "Dein Bus" aus dem Markt zu drängen.

    Behauptung, es gibt ein altes Gesetz das besagt, wenn eine Zugberbindung besteht, dürfen keine Busse eingesetzt werden.

    Nuja, liebe Bahn, lieber Herr Grube, soweit bekannt verwenden Sie das gleiche Prinzip, bloss mit ihren bereits erähnten Preisen.

    Die BAHN ist ein Monopol. Und ein Monopol verlangt Preise, wie es ihm beliebt, da freue ich mich schon auf den Bau von Stuttgart 21, das Milliardenprojekt, bei dem die Kosten sicherlich nicht auf den Nutzer übergeschlagen werden.

     

    Die Bahn, ein einfach nicht zum liebhaben.

  • A
    Alexander

    Die Bahn ist für mich ein fast tägliches Ärgernis. Regelmäßige Verspätungen, engstirnige Kontrolleure, kappute Loks, Waggons und Toiletten, schlechter Service. Dafür werden regelmäßig die Preise erhöht.

     

    Leider sind die Benzinpreise diesen Monat wieder auf Höchstniveau. Als "gewöhnlicher Steuerzahler" hat man immer mehr nur noch die Wahl zwischen Cholera und pest.

  • PC
    Pat's Cat

    _Muß_ man die Bahn lieben? Aber sicher, und zwar alternativlos. ;)

  • T
    Tom

    Die hier auch genannten Preise für Pendler nützen einem gar nichts, wenn man nicht täglich fährt.

     

    Ich bin mehrmals im Jahr zwischen Augsburg und Berlin unterwegs: Trotz Bahncard 50 kostet mich die Hin- und Rückfahrt jedesmal 110-130 EUR, je nach Verbindung und bei etlichen Verbindungen muss man eine Stunde Fahrt mit Regionalzügen zwischen Augsburg und Nürnberg in Kauf nehme, wo größeres Gepäck eine Katastrophe ist - kein Abstellplatz, oft völlig überfüllte Züge, wo man letzlich eine Stunde im Stehen verbringt und insgesamt braucht man auch locker mindestens 5-6 Stunden, wenn die Züge mal ausnahmsweise pünktlich sind. Klar, Augsburg ist ja auch nur ein unbedeutendes Kaff in der Nähe von München.

     

    Und man bedenke - ohne Bahncard kostet eine Hin- und Rückfahrt zwischen Augsburg und Berlin mit der Bahn 220 bis 260 EUR.

     

    Mitfahrgelegenheiten gibt es dagegen ganz regulär ab 25-30 EUR für die einfache Strecke, oder 50-80 EUR hin und zurück und 4-5 Stunden Fahrzeit sind auch machbar.

     

    Selbst mit versichertem Leihwagen und Benzinkosten kommt man immer noch viel günstiger hin, als mit der Bahn. Und Leihfirmen können von den verlangten Preisen auch gut leben - es geht also.

     

    Ich hätte kein Problem damit, wenn die Bahn wieder ein Staatsbetrieb wäre und ein Teil unserer Steuern dafür verwendet würde, die Technik in Ordnung zu halten, günstigere Fahrpreise und ein besseres Angebot zu bieten.

  • S
    Stephanie

    Nein, man muss die Bahn nicht lieb haben. Im Gegenteil.

    Kein Service, zu hohe Preise und nicht zuverlässig.

    Mein aktueller Aufreger: selbst bei persönlicher Vorsprache der Tochter am Schalter war es nicht möglich ihre Jugendbahncard zu ändern. Einzelheiten würden hier den Rahmen sprengen, aber gern Details auf NAchfrage. Fazit: in unsere Familie wird die Bahn gemieden.

  • H
    Heinzi

    Ich nutze die Bahn jeden Tag für die Strecke Mannheim-Stuttgart. Das ist Lebensqualität pur! Knapp 35 Minuten von Bahnhof zu Bahnhof, kein Stress, Zeit zum schlafen oder arbeiten - was will ich mehr?

     

    Natürlich fährt nicht jeder mit einem ICE auf einer Prestigestrecke, aber ich würde in den meisten Fällen der Bahn den Vorrang geben, aus ökonomischen und praktischen Gründen.

     

    Ich finde zudem das Service und die Qualität der Züge in den letzten Jahren zugenommen haben, alle Züge sind klimatisiert (das war vor wenigen Jahren noch nicht so!), das Personal ist in der Regel sehr freundlich und kompetent.

     

    Wer sich heute über die Bahn beschwert jammert auf sehr hohem Niveau, ich fahre seit 30 Jahren mit der Bahn und "früher war alles besser" zieht bei mir wirklich nicht.

     

    PS.: Ich arbeite nicht für die Bahn und bekomme auch keine Freifahrscheine...

  • R
    Rico

    Die Leute, die sich am meisten über die Bahn aufregen sind immer die Leute, die eh mit dem Auto zur Arbeit fahren und zweimal im Jahr die Bahn nutzen. Meine Erfahrung als Bahn Pendler ist, dass die meisten Passagiere die Bahn sehr schätzen. Denn, liebe Gelegenheitsfahrer, wie sieht denn die Alternative aus? Meine Strecke zur Arbeit: Köln - Düsseldorf 45 Minuten + 20 Minuten zum und vom Bahnhof. Klar, der Zug ist in der Regel 5-10 Minuten zu spät zu den Hauptverkehrszeiten, wegen "hohem Fahrgastaufkommen" und es ist kalt am Bahnhof, aber wenigstens kann ich danach schön mit nem Kaffee in der Hand mein Buch lesen(seit ich Bahn fahre lese ich wieder Bücher) oder nen Nickerchen machen (das Aufstehen morgens fällt viel leichter wenn man weiss gleich kann man nochmal die Augen zu machen). EUR 208,00 / Monat kostet die Karte, "Bahnfahren ist viel zu teuer" werdet ihr Autofahrer jetzt sagen. Hier die Alternative (schon ausprobiert): Köln - Düsseldorf Flughafen: Fahrzeit um die anderthalb Stunden, täglich Stau, Spritkosten im Monat: 300,00 EUR + Versicherung, Steuer, Reperauren = ca. 450,00 EUR / Monat. 10 Minuten Parkplatzsuche vor der Haustür. Wutausbrüche im Stau über andere Autofahrer. FAZIT: Die Bahn ist vielleicht nicht perfekt, aber für mich und viele andere immer noch die bequemste, günstigste und Umweltfreundliche Alternative.

    @ Christian (zum Thema die Bahn ist nicht umweltfreundlich) - aber dein Auto wird mit 100% Windenergie betrieben oder was?

  • MS
    Michael Schmidt

    Ich bin dankbar für jeden, der Bahn fährt...- ich stehe schon jetzt sehr oft im Stau.

     

    So lange ich selber nicht einsteigen muß, liebe ich die Bahn!

  • N
    NUB

    Ich will meine alten Wägen wieder haben, mit 4er Einzelabteilen, Raucherabteilen, Ascher im Sitz, Gardinen, gepolsterte Sitze und pinken Kopfstützenüberzügen.

     

    Und wieder verstaatlichen, Weg von der Börse - dann liebe ich wieder die Bahn.

  • E
    EnzoAduro

    Fernbusse erzeugen weniger CO2, ganz ohne Subventionen und zu billigeren Tickets.

  • SM
    Sebastian Müller

    @ Christian:

    50% Strom aus Kohle und 25% aus Kernkraft entspricht dem Energiemix in Deutschland. Kaum ein Unternehmen kauft sog. Ökostrom. Abgesehen davon ist für den weiteren Ausbau regenerativer Energien nicht die Nachfrage ausschlaggebend sondern die Vergütung nach dem EEG.

    "50% Kohle, 25% Atom" sagt auch so gut wie nichts über die Umweltfreundlichkeit der Bahn im Vergleich mit andere Verkers-/ Transportmitteln aus!

  • S
    Sumsa

    - Bahnfahren ist zu teuer!

    - Anschlüsse sind nicht aufeinander abgestimmt!

    - Züge müssen häufiger fahren!

    - Kleine Bahnhöfe müssen dringend saniert werden!

    - Viele Strecken sind noch nicht elektrifiziert!

    - Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven muss dringend zweigleisig ausgebaut werden! Ebenso Emden-Norddeich!

    - Alle Großstädte benötigen ein umfangreiches S-Bahn-system!

    - Wiederherstellung stillgelegter Strecken!

  • E
    elodu

    Obwohl knapp 50% des Stroms aus Kohlekraftwerken kommen (meines Wissens sind es mittlerweile 45%, was immerhin schon deutlich weniger ist als die 56%, die in Ihrem Link vor einem Jahr angegeben wurden), hat eine Bahnfahrt immer noch deutlich weniger CO2-Ausstoß als eine Autofahrt auf der gleichen Strecke.

    Allerdings muss man auch zur Kenntnis nehmen, dass 25% des Stroms der Bahn aus Kernkraft stammt und der Bahnchef Rüdiger Grube den Energiepolitischen Appell, der für Kohle- und Atomenergie plädiert, unterzeichnet hat.

  • UM
    uli moll

    Lieben müssen? Ja, wo sind wir denn hier? Die beiden Worte passen nicht in einen Satz!

    Man - ich - "muss" erstmal gar nichts! basta! Ich darf aber, wenn ich will. Und ja, ich liebe "meine" Bahn, trotz allem und noch immer: Schließlich bin ich mit ihr aufgewachsen, sie hat mich durch die Lande transportiert - und nachdem ich alt genug war, durfte ich dabei auch ein Bier trinken oder drei, ohne dass Führer- oder Fahrscheinverlust drohten. Und die Bücher, die ohne die bahn nie gelesen worden währen: Regalmeter um Regalmeter Reiseerinnerungen, SiFi und Krimi. Meist aus Verlegenheit an irgendeinem Bahnhof erstanden, für die Fahrt - aber oftz der Beginn einer wunderbaren Vorliebe für Autor oder Genre.

    Service? Service ist nicht, wenn einem Anzugträger der Fahrpreis erstattet wird wegen der Verspätung, Service ist, wenn der Fahrdienstleiter eines Provinzbahnhofes dem (wegen Anschlußverfehlung) gestrandeten Nahverkehrsreisenden aus seiner Thermoskanne einen Kaffee spendiert und einen abgestellten Wagen als Nachtquartier öffnet. Und das kann die Bahn, das tut sie auch.

    Dass die Bahn ausblutet, zur Gelddruckmaschine herhalten muss, Fehler macht .... jajaja. Ja und? Das ist der (1) Zug der Zeit, unter dem leidet nicht nur die Bahn.

     

    So. Aber lieben "müssen", wie die Frage lautet? Wirklich nicht! Die Bahn entdeckt man für sich oder nicht. Und Klugschwätzer, die meinen, dass man die bahn modernisieren müsste, Privatisieren und optimieren, die sollten mal Bahnfahren. Anstatt Aufsichtsratssessel zu wärmen in dem Unternehmen.

     

    Aber was sag ich ... der Zug ist wohl abgefahren.

  • A
    Algorin

    Naja...

     

    Die Bahn und umweltfreundlich?

     

    Man schaue sich nur mal den Strommix der Deutschen Bahn an...

  • D
    Dimitri

    Ich bin eigentlich ein Bahn- oder besser gesagt Zugfan, ziehe aber schon seit Jahren Automitfahrgelegenheiten vor. In erster Linie, weil sie deutlich billiger sind und ich mir die teuren ICE- und IC-Tickets einfach nicht leisten kann. Die Politik der teilprivatisierten Bahn hat auch dazu geführt, dass gerade die Bewohner der ländlichen Gebiete, die kein Auto haben, nun von der Außenwelt fast abgeschnitten sind und sich Autos zulegen müssen. Und wenn die Bahn seit einigen Jahren verstärkt in schienenlose Logistik- und Transportbereiche investiert, sehe ich überhaupt keinen Grund, bahnzufahren. Die Unternehmenspolitik ist widerlich, die Preise sind unerschwinglich und die angebliche Umweltfreundlichkeit geht durch die Auslagerung des Gütertransports auf die Straße eh baden. Wofür soll man die Bahn da noch lieben?

  • AS
    autofreie Schnecke

    @ christian:

     

    ja, unglaublich, die bahn fährt mit strom. leider nicht überall, denn es gibt immer noch nicht elekrifizierte strecken.

     

    und wems gar nicht gefällt kann sich in sein tolles ölgetriebens auto setzten und kohle- und kernenergiefrei zur nächsten anti-castor-transport-schienen-zubetonierungs-party fahren.

  • C
    Christian

    in der Wichtigkeit würde ich zustimmen, aber umweltfreundlich? Laut Greenpeace kommen über 50% des verbrauchten Stroms aus Kohlekraftwerken (http://www.greenpeace.de/themen/klima/nachrichten/artikel/weichen_richtig_stellen_dr_grube/) und zu 25% mit Atomstrom (http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/deutsche_bahn_fahren_mit_atomstrom/).

  • HS
    Hans Stoffel

    Doch, das Verkehrsmittel Eisenbahn liebe ich. Kompromisslos und uneingeschränkt.

     

    Aber das Unternehmen Deutsche Bahn Aktiengesellschaft - nein, dieses Unternehmen kann ich nicht lieben. Nicht zuletzt, weil es dem Verkehrsmittel Eisenbahn viel Schaden zugefügt hat.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • HS
    Hans Stoffel

    Doch, das Verkehrsmittel Eisenbahn liebe ich. Kompromisslos und uneingeschränkt.

     

    Aber das Unternehmen Deutsche Bahn Aktiengesellschaft - nein, dieses Unternehmen kann ich nicht lieben. Nicht zuletzt, weil es dem Verkehrsmittel Eisenbahn viel Schaden zugefügt hat.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • A
    asadi

    Ich MUSS die Bahn liebhaben, da ich kein Auto besitze und auf sie angewiesen bin.

    Freiwillig würde ich dieses Verkehrsmittel nicht mehr benutzen, seitdem mit dem Interregio bezahlbare und bequeme Fernverbindungen zu Grabe getragen wurden. Heute hat man nur noch die Wahl zwischen langsam und einigermaßen preisgünstig (Nahverkehr) und langsam und überteuert (ICE/IC). Langsam auch letztere, weil der Zeitvorteil durch das schnellere Fahren durch Umwege und lange Wartezeiten auf Anschlusszüge wieder draufgeht - zumindest für jeden, der nicht von Großstadt zu Großstadt fährt.

    Zugfahren selbst ist auch ungemütlich geworden, seit es nur noch laute Großraumwagen gibt.

  • M
    Mone

    Liebhaben? Möglicherweise ist das ja schon das Problem, weil dann ist da die Liebe zur Bahn und dann sind da die kleinen Fehler, die man sich immer wieder verzeiht und so weiter...Vielleicht sollte man bei der Bahn einfach nur erwarten, dass sie funktioniert, dann können sich die Menschen auch wieder gegenseitig liebhaben.

  • CF
    Christoph Franke

    Die Bahn ist seit jeher ein seltsames Gebilde: Sie bringt uns in ferne Länder, an andere Orte; zu Menschen die wir lieben oder die wir noch nicht kennen. Diese Seite der Bahn wird leider von vielen Medien und von der Bahn selbst oftmals ignoriert. Man schaue sich nur mal die Menge an Menschen an, die täglich damit reisen: Wohin denn mit denen? Trotz aller Kritik von vielen Seiten ist die Bahn ein Zukunftsmodell. Es gilt daher in der Politik und in den oberen Manageretagen, die Deutsche Bahn zuerst stabil zu halten und danach auszubauen. Wenn bei kluger Investition (bei der das Volk als Nutzer der Bahn mitreden sollte) noch genug Geld da ist, kann man über einen Börsengang reden. Doch sind die grundlegenden Aufgaben der Bahn, Personen und Güter von A nach B möglichst schnell und günstig zu transportieren, dem Gewinn vorzuziehen. Nur zufriedene Kunden kommen immer wieder!

  • AS
    autofreie Schnecke

    Nein, man muß die Bahn nicht liebhaben.

    Aber sie ist wichtig und ihr Konzept richtig. Mag auch vieles nicht optimal sein - wir brauchen die Bahn.

    Denn sie ist immer noch ein vergleichsweise umweltfreundliches und sicheres Verkehrsmittel.

     

    Und wer ständig über technische Mängel und Service-Defizite jammert sollte sich überlegen wie viele Menschen und Tiere jedes Jahr Opfer der Todestechnologie AUTO werden. Von Zubetonierung der Natur und Rohstoffbedarf ganz zu schweigen.

     

    Aber daß die Bahn in einer Krise steckt ist leider offensichtlich. Hier muß einiges geschehen, und das kann sich bestimmt nicht in Börsengang und Prestigeprojekten erschöpfen. Bahnfahren muß preiswert sein, es muß durch Service und Sicherheit wieder attraktiv werden. Die Politik ist gefragt daran mitzuwirken.

  • J
    Joachim

    Ich finde die Bahn wichtig und würde befürworten, dass sie staatlicher Hand bleibt. Trotzdem darf man bemängeln, dass trotz satter Gewinne (400 Millionen Euro Plus nach Steuern: Quelle bahn.de), nicht ausreichend gewartet wird. Die Franzosen (SNCF) machen dickes Minus, sind aber nach meiner Erfahrung wesentlich verlässlicher (wenn auch etwas weniger komfortabel ausgestattet). Nach meiner Meinung sollte der Staat eingreifen und festlegen wie viel bei der Bahn in Wartung/Neuanschaffung investiert werden muss bevor weiter expandiert werden darf (wie z.B. Eurotunnel).