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Streit der WocheSollen Reiche mehr Steuern zahlen?

Armes, reiches Deutschland: Der Staat schreibt rote Zahlen, der private Wohlstand wächst. Vor allem bei denen, die reichlich haben. Die will die Opposition zur Kasse bitten.

Steuer auf Schmuck? Wie viel investieren Wohlhabende in die Gesellschaft? Bild: reuters

BERLIN taz | Es kommt nicht allzu oft vor, dass Steuerzahler freiwillig mehr Abgaben an den Staat entrichten wollen, als sie eigentlich müssen. Doch genau das ist jetzt passiert. Ein Vorstoß der privaten "Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe" hat in Deutschland eine neue Debatte um die stärkere steuerliche Belastung von Reichen und Superreichen ausgelöst. Rund fünfzig Reiche mit einem Vermögen von jeweils mehr als 500.000 Euro möchten stärker besteuert werden.

Vorreiter der Initiative ist einer der reichsten Menschen der Welt, der amerikanische Investor Warren Buffett. Dieser hatte kürzlich eine Anhebung der Steuern für jene US-Bürger gefordert, die mehr als eine Million Dollar, also etwa 700.000 Euro, pro Jahr verdienen. Superreiche mit einem Einkommen von mehr als zehn Millionen Dollar jährlich sollten noch mehr Steuern zahlen, sagte Buffett.

Der Studie Global Wealth 2011 zufolge, die im Mai von der Unternehmensberatung Boston Consulting vorgestellt wurde, gibt es in Deutschland derzeit 400.000 Dollar-Millionäre. 839 Deutsche besitzen ein Privatvermögen von über 100 Millionen Dollar. Umgerechnet bedeutet dies: Etwa jeder hundertste Haushalt in Deutschland besitzt ein Vermögen von 700.000 Euro oder mehr.

Vertreter von SPD, Grünen und Linke sprachen sich am Wochenende für eine Reichensteuer aus, ohne konkrete Vorschläge zu deren Höhe und Gestaltung zu machen. Die Vermögenssteuer wieder einführen? Die Erbschaftssteuer erhöhen? Oder den Spitzensteuersatz wieder heraufsetzen?

Die FDP lehnte den Vorstoß umgehend ab. Die Liberalen finden, dass Reiche einen Teil ihres Vermögens freiwillig an den Staat spenden könnten. Die CDU hält sich bislang aus der Debatte heraus, die Kanzlerin äußerte sich nicht zum Thema. Nicolas Sarkozy hingegen will künftig Reiche mit einem Jahreseinkommen über einer Million Euro mehr belasten. Was meinen Sie: Sollen Reiche stärker zur Kasse gebeten werden?

Bild: taz

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59 Kommentare

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  • S
    sarah

    Ich finde Reiche könnten wirklich mehr steuernz zahlen aber es würe nur wirklich was bringen wenn die sehr Armen dafür weniger zahlen müssen. Dann wär es alles ein bisschen ausgeglichenenr. Weil mal gnaz ehrlich wenn man es mal so betrachte, dass ed andersrum ist dass heißt die amren sollten freiwillig steuern zahlen und die reichen viel. Aber jetzt nur mal als grobed beispiel gemeint.

  • V
    vic

    Hier sagen Reiche, warum Reiche mehr beitragen sollten:

    http://www.appell-vermoegensabgabe.de/

     

    Also sollen sie mehr abgeben?

    Ja, sie sollen.

  • M
    miledhel

    Tatsächlich gibt es Profiteuere, die sich nicht angemessen an der Finanzierung unserer Gesellschaft beteiligen. Allerdings sind das weniger "die Reichen" sondern vielmehr größere und große Unternehmen. Deshalb scheint mir eine Art "Einkommenssteuer für Alle" vernünftiger als eine Reichensteuer:

     

    Alle Aktiva sämtlicher geschäftsfähiger Personen über 16 Jahren (also auch von Selbständigen und Freiberuflern) werden mit einer von drei Steuerklassen besteuert. Dabei gilt eine Klasse für Auszubildende, Schüler und Studenten, eine weitere für Personen ohne Kinder und die dritte für Personen mit Kindern.

     

    Hinzu käme eine vierte Steuerklasse für Unternehmen. Diese müssten alle Aktiva abzüglich der Bruttolohnkosten mit dem ihnen zugemessenen Satz versteuern.

     

    Da die "Einkommenssteuer für Alle" auf ausnahmslos alle Aktiva anzuwenden ist, werden zum Einen alle Nebeneinkünfte z.B. aus Zins- und Kapitalerträgen oder Gewinnspielen automatisch mitversteuert. Zum Anderen ist es damit nicht mehr möglich, dass sich Unternehmen für die Steuer "arm rechnen". Auch das Absetzen von Kosten von der Steuer entfällt gänzlich.

     

    Der Effekt einer solchen Einkommenssteuer wäre nicht nur, dass sich endlich auch die Unternehmen angemessen an den Kosten unserer Gesellschaft beteiligten. Dank der breiten Basis an Einzahlern könnten alle diskutierten Steuersätze auch auf ein erträgliches Maß gesenkt werden.

  • B
    baby176

    Da mein eigentlicher Kommentar etwas "volksnaher" geschrieben ist werde ich hier eine abgeschwächte Form schreiben. ...

    Grob gesagt nützt eine stärkere Besteuerung der Reichen gar nichts solange die Gesetze nicht geändert werden die aus Reichen Superreiche machen und solange unsere Staatsregierung von Korruption durchzogen ist.

    Wer bekommt denn das "mehr" an Geld in die Finger? Das wird sich ganz bestimmt nicht an mehr soziale Leistungen bemerkbar machen. Staatsschulden können auch dadurch nicht getilgt werden. Dazu sind sie zu hoch.

  • BA
    bitte anonym

    " Reiche " ( jene mit Hoechstsatz) bezahlen doch sowsieso und schon immer mehr Steuern als alle andern, da es prozentual berechnet wird.

    Ein fairer Steuersatz waere eine prozentuale 'Flatt tax 'rate - der gleiche prozentualsatz fuer alle die ueber eine bestimmte Summe im Jahr einnehmen, wobei jene die unter der Summe liegen keine Steuern zahlen brauchen, inkl. Kirchensteuer... Welche ja eigentlich Gesetzlich dafuer geschaffen wurde um den ' Armen ' zu helfen, ...

  • B
    Besserwisser

    An erasmus

     

    Die zu bezahlende Steuer ist ein Integral unter der Steuerkurve. Diese ist waagerecht bei null ( also das Integral auch bei null) bis zu einem bestimmten Jahreseinkommen, steigt danach progressiv auf 42% an. Das bedeutet, das ab einem bestimmten Jahresgehalt ( ich glaube ca. 35.000 Euro) jeder zusätzlich verdiente Euro mit 42% versteuert wird. Mitnichten werden 42% Steuern von 35.000 Euro oder auch 100.000 Euro fällig. Auch ein Höherverdienender profitiert also von der Steuerbefreiung der Geringverdiener bzw. den geringen Steuersätzen für Einkommen unterhalb des sogenannten Spitzensteuereinkommens.

     

    Achtung, gleich kommt das Geschrei der Linken!!!!!

  • E
    EU-Bürger

    Ich schließe mich der Meinung meiner Mitdiskutanten an, dass wahrscheinlich kein Weg an einer höheren Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer vorbei führt. Diese könnte zudem zügig umgesetzt werden, da ausreichend Datenmaterial im Bereich der Vermögensforschung zur Ausgestaltung einer solchen Steuer vor liegt. Demgemäß birgt eine solche Steuer keine zusätzlichen Risiken für Unternehmen und führt auch nicht zur größeren Abwanderungsbewegungen von Vermögenden, d.h. eine soziale Akzeptanz wäre gegeben. Deshalb kann man eine Verschiebung solcher Reformen lediglich als eine Privilegierung bestimmter Schichten ansehen, da sie dem Allgemeinwohl nachweislich schaden.

     

    Schaut man sich zudem die Eurostat 55/2010 Daten zur öffentlichen Verschuldung pro Einwohner in Euro an und vergleicht diese mit dem Privatvermögen pro Einwohner in Euro (2010), so stellt man fest, dass fast 4-mal so viel Privatvermögen im Umlauf ist, als es Staatsschulden gibt. Jedoch ist dieses private Vermögen in der Hand weniger Menschen geballt. Allein diese Zahlen verdeutlichen den stetig anwachsenden ökonomischen Reichtums aller europäischen Bürger, welcher aus politischen Gründen jedoch nicht alle Menschen erreicht.

  • D
    doc.moped

    Was soll diese Diskusion.Die Ratten haben doch schon Ihr Geld auf Jersy;Kaimaninseln usw.gebunkert.Aber vielleicht sollte man auch mal diskutieren wie es mit

    Nebeneinkünften und deren Versteuerung unserer Volksvertreter aussieht.doc.moped

  • E
    EU-Bürger

    Ich schließe mich der Meinung meiner Mitdiskutanten an, dass wahrscheinlich kein Weg an einer höheren Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer vorbei führt. Diese könnte zudem zügig umgesetzt werden, da ausreichend Datenmaterial im Bereich der Vermögensforschung zur Ausgestaltung einer solchen Steuer vor liegt. Demgemäß birgt eine solche Steuer keine zusätzlichen Risiken für Unternehmen und führt auch nicht zur größeren Abwanderungsbewegungen von Vermögenden, d.h. eine soziale Akzeptanz wäre gegeben. Deshalb kann man eine Verschiebung solcher Reformen lediglich als eine Privilegierung bestimmter Schichten ansehen, da sie dem Allgemeinwohl nachweislich schaden.

     

    Schaut man sich zudem die Eurostat 55/2010 Daten zur öffentlichen Verschuldung pro Einwohner in Euro an und vergleicht diese mit dem Privatvermögen pro Einwohner in Euro (2010), so stellt man fest, dass fast 4-mal so viel Privatvermögen im Umlauf ist, als es Staatsschulden gibt. Jedoch ist dieses private Vermögen in der Hand weniger Menschen geballt. Allein diese Zahlen verdeutlichen den stetig anwachsenden ökonomischen Reichtums aller europäischen Bürger, welcher aus politischen Gründen jedoch nicht alle Menschen erreicht.

  • PF
    Paul Fenski

    Deutschlands Schuldenquote liegt derzeit bei rund 83%, Europa steckt in der Schuldenkrise. Geld muss in die Kassen, doch um den Haushalt zu sanieren, werden lieber drastische Sparmaßnahmen durchgeführt, anstatt die seit 14 Jahren abgeschaffte Vermögenssteuer wieder einzuführen. Die Schuldenquote darf nicht weiter steigen, sondern der Spitzensteuersatz! Soziale Umverteilung muss wieder stattfinden in Deutschland, wenn eine “Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe" erst die Debatte um dieses Problem auslöst, läuft hier etwas schief. Die Reichen in Deutschland, also etwa 10% der Bevölkerung, sind im Besitz von 60% des Gesamtvermögens. Davon wird zurzeit viel zu wenig bezogen. Zur Kasse gebeten werden die einfachen Steuerzahler, zudem gibt es Kürzungen in der Sozialhilfe. Wir brauchen eine neue Regierung, die neue Maßstäbe setzt und das durchsetzt, was schon so lange unabdingbar ist. Zuletzt noch einen Tipp an die Liberalen: Durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, mit der noch 1996 9 Milliarden DM eingenommen wurden, könnte die FDP vielleicht sogar eine Steuerentlastung der Unter- und Mittelschicht durchsetzen.

  • PF
    Paul Fenski

    Deutschlands Schuldenquote liegt derzeit bei rund 83%, Europa steckt in der Schuldenkrise. Geld muss in die Kassen, doch um den Haushalt zu sanieren, werden lieber drastische Sparmaßnahmen durchgeführt, anstatt die seit 14 Jahren abgeschaffte Vermögenssteuer wieder einzuführen. Die Schuldenquote darf nicht weiter steigen, sondern der Spitzensteuersatz! Soziale Umverteilung muss wieder stattfinden in Deutschland, wenn eine “Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe" erst die Debatte um dieses Problem auslöst, läuft hier etwas schief. Die Reichen in Deutschland, also etwa 10% der Bevölkerung, sind im Besitz von 60% des Gesamtvermögens. Davon wird zurzeit viel zu wenig bezogen. Zur Kasse gebeten werden die einfachen Steuerzahler, zudem gibt es Kürzungen in der Sozialhilfe. Wir brauchen eine neue Regierung, die neue Maßstäbe setzt und das durchsetzt, was schon so lange unabdingbar ist. Zuletzt noch einen Tipp an die Liberalen: Durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, mit der noch 1996 9 Milliarden DM eingenommen wurden, könnte die FDP vielleicht sogar eine Steuerentlastung der Unter- und Mittelschicht durchsetzen.

  • W
    womue

    Ich habe Freunde gehabt, die waren in den siebzigern arm wie die Kirchenmäuse, da haben sie so geredet, wie die ganzen Schlaumeier hier drunter, und heute sind sie einigermaßen wohlhabend, nun klopfen sie die erzkonservativsten Steuerzahlersprüche, die man sich denken kann. Tatsache ist: Daß dieses System ein solches Erfolgsmodell ist, hat etwas damit zu tun, daß es dem einzelnen Cleveren oder Glücklichen die Möglichkeit bietet, sehr reich zu werden. Wer da etwas verbessern will, ohne es zu verhunzen, muß es in seiner ganzen Komplexität betrachten. Wer hier mit den Linken sympathisiert oder sich dort zuhause fühlt, sollte seine hier großspurig verkündeten Thesen einmal mit denen aus der Linkspartei dikutieren, die selber über 250TM im Jahr vereinnahmen. Die gibt es nicht wenige. Da wird man rasch feststellen, daß sich deren Ansichten privat gar nicht so sehr vom Durchschnitts-FDP-Wähler unterscheiden. Bloß wenn`s um die linke Propaganda geht, klingt es ganz anders. Die wissen natürlich überwiegend, wie das in der DDR war, wenn man auch mit viel Leistung nicht reich werden konnte.

  • R
    Rosa_Lux

    @ Slobo

    Damit eben n i c h t auch noch die Luft besteuert wird, wäre eine Erhöhung der Erbschaftssteuer (sie wurde im Zuge des unseligen Wachstumsbeschleunigungsgesetzes - ich glaube 2008/09, gesenkt!) mehr als richtig.

    Die ererbten Millionen, Unternehmen, Ländereien stellen ein immenses Problem dar. Alles ist - oft noch aus Feudalzeiten - bereits verteilt - jeder Zentimeter gehört bereits jemandem - und es wird vererbt, vererbt....Die Armut der meisten ist also ebenfalls ererbt....Wo ist da das "Leistung soll sich lohnen" - wenn es für einige bereits eine Leistung zu sein scheint, geboren zu werden!

     

    Eine "Reichensteuer" ist angesichts der Steuerflucht (und anschließender Amnestie) nicht unbedingt der wichtigste Schritt - außer als symbolischer Akt mit Vorbildfunktion für einen sozial(er)en Frieden.

    Die Abschreibungsmöglichkeiten für Luxus-Büros & karossen, Geschäftsreisen, Wurzelholzkonferenztische und die ewigen Geschäftsessen müssen gedeckelt werden. Es geht nicht an, dass diese Vergünstigungen in keiner Weise versteuert werden und sich Unternehmen auf diese Weise arm rechnen.

    Ebenso sollten Immobilien Leerstände (nach Region) nur kurzfristig absetzbar sein - überteuerte Mieten und Abbruch-Leerstand / Spekulationen sollten zumindest so sanktioniert werden.

    Aber: Wozu schreibe ich mir die Seele aus dem Leib? In unserer Scheindemokratie diktieren Vertreter genau dieser Gruppen die Politik - also wird ohnehin nichts davon umgesetzt werden.

  • F
    frank

    @ Erasmus.

    Lassen sie mich ein paar andere Zahlen ins Spiel bringen.

     

    Die Schulden Europas betragen ca. 9 Billionen.

    Die Vermögen der Reichsten Europas betragen zufälligerweise ebenfalls ca. 9 Billionen.

     

    Man könnte also sagen, dass die Schulden der Allgemeinheit dem Reichtum (bzw. der Bereicherung) der Reichsten entsprechen.

     

    Um ihr Zahlenbeispiel von der anderen Seite her zu betrachten.

    Bei 100.000 Euro & 42% Abgaben blieben 58.000

    Bei 200.000 Euro & 42% Abgaben blieben 116.000

     

    Würde man von den 9 Billionen der Vermögensten 50% einkassieren, wäre Europa schon halb entschuldet.

    Dann noch viel höhere Steuern für Bestverdiener & fertig ist die schuldenfreie Laube.

     

    Ein Konservativer (also damals, als es noch Konservative mit Anspruch gab) hat mal gesagt, "ich zahle gerne Steuern, damit erkaufe ich mir Zivilisation"

     

    Und darum geht es, wenn ich 1 Million/Jahr verdiene, kann ich sogar völlig utopische Steuersätze von 90% verkraften.

    C'mon, von 100.000 im Jahr kann wohl jeder ordentlich leben.

     

    Und wenn man dieses Geld einnähme, würde auch die Öffentliche Hand mehr ausgeben können für alles mögliche. Was wiederum mehr Arbeitsplätze liefert, was dann zu einer funktionierenden Volkswirtschaft führt.

     

    Davon mal abgesehen, hat niemand hohe Einnahmen "verdient", man bekommt sie einfach.

    Das ist mA das grundlegende linke Prinzip, was es anzuwenden gelte.

    Es ist nicht rechtens, dass ein Arbeiter, der 10 Stunden jeden Tag sich körperlich zu Grunde richtet, nur einen Bruchteil von dem verdient, was manche Gebildetere oder andere Menschen einnehmen.

     

    Da geht es nicht um Kommunismus, oder dass es keine Unterschiede geben darf. Es soll Ärmere & Reichere geben, sonst hat man ja gar keinen Anspruch sich anzustrengen. Nur eben nicht die grossen Gefälle, wie sie seit jeher Existieren.

    Das müsste ein Staat nach meinen Idealen korrigieren.

     

    Desweiteren sind natürlich Mindestlöhne absolut unverzichtbar & Wirtschaftsweise, die einem einreden wollen, dass doch bitte 20% der Bevölkerung für Kost & Logis arbeiten mögen, um den Wohlstand der Mittelschicht halbwegs zu erhalten, sind nicht mehr zurechnungsfähig.

    Da will man sich das Geld einfach am falschen Ende hohlen.

     

    Die, die es verkraften können, sollen auch geben. So einfach ist das.

     

    Zumal es wie schon gesagt auch Volkswirtschaftlich totaler Unsinn ist.

    Die Grossverdiener geben ihr Vermögen natürlich weitesgehend nicht aus, ohne es zurückzuführen in den Kreislauf.

    Sie legen es an. Was wiederum nur der Finanzwirtschaft zu Gute kommt.

  • P
    Pizuz

    @Erasmus:

     

    Ja, das Argument kennen wir schon. Andererseits hat jemand, der bei unserem Spitzensteuersatz 100.000€ verdient, nach deiner Rechnung noch 58.000€ übrig, bei einem Einkommen von 200.000€ wären das dann schon 116.000€. Selbst beim „Vorwende“-Spitzensteuersatz von 59% wären das immer noch 41.000€ bzw. 82.000€. Und da niemand im Monat so viel ausgeben kann, ist der Rest des Einkommens auch noch zu einem geringeren Teil von der MwSt betroffen als es die Einkommen von Geringverdienern sind.

  • E
    Erasmus

    Wer jehnseits des Parteipopolismuss einmal den Taschenrechner bemüht wird feststellen, dass sogenannte Reiche Bürger schon heute mehr Steuern zahlen. Der Trick liegt in der Anwendund der Prozentrechnung. Wenn ich beim Spitzensteuersatz von 42% 100.000 Euro verdiene macht das 42.000 Euro für die Staatskasse. Bei 200.000 Euro Einkommen sind das schon .... 84.000Euro Einkommenssteuer. Defacto zahle ich umsomehr Steuern je mehr Einkünfte ich erziehle. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch für Kapitaleinkünfte. Mann muss nur mit den richtigen Zahlen rechnen (können).

  • GN
    Good Neid ..

    Sagen wir mal bei 5 Millionen Deckel drauf, alles was darüber hinaus geht direkt einziehen und fürs ordentliche Haushalten verwenden.

    Wer meckert - Knast.

     

    Anja, 48, gerade eine jobbedingte Knie-OP hinter sich, wird sich nach 40 Jahren 3-Schicht-Betrieb (längst aufgehört die Überstunden zu zählen) im Krankenhauspflegedienst immer noch kein Häuschen oder bequemes Auto leisten können und hat trotz intensivster Disziplin höchstens 30 Tausend zusammengespart. Sie liebte zeitlebens Courbet und Brancusi.

     

    Marion, 33, Millionärstochter, BWL-Absolventin (Östrich-Winkel), mit ultramiesem Geschmack und herablassendem Charakter, hat trotz mässigem Abschluss dank Papi ein Büro im Commerzbank-Tower und verdient mitten in der Krise mit einem Telefonat (30 Sekunden !!) 90 Tausend Euro bei einem Geschäft mit Credit Default Swaps für portugiesische Staatsanleihen. Und am nächsten Tag wieder. Ganz zu schweigen von den ganzen Miet- und Zins- und Fond-Einnahmen nebenher.

     

    Kommt mir bloß nicht mit Neiddebatte, sonst platzt mir gleich der Kragen!!

     

    In einer gerechten Welt gehörte Marion, nach einem Skiunfall für zwei Tage auf der Spezial-Station für Privatpatienten (Einzelzimmer mit Flatscreen und Chefarztbehandlung), direkt von Anja zuerst verprügelt und dann erwürgt !!!

    Aber Anja kuscht und dient, wie immer..

  • E
    EnzoAduro

    Ja, Reiche sollen mehr Steuern zahlen. ABER es ist enorm wichtig bei der Gestaltung der Steuern intelligent vorzugehen. Wenn man das hier dumm macht, dann wird einfach nur Geld umgebucht und am Ende hat man mehr Steuern. Das ist insbesondere der Fall, da ein Anheben des Spitzensteuersatzes nicht wirklich zu besonders vielen Einnahmen führt. Denn die hohen Einkommen sind ja gar keine Arbeitseinkommen, von der Person Ackermann und ein paar Mitarbeitern der Bayern München AG, abgesehen. Und bei allen anderen Steuern die die Reicheren treffen würde ist es sehr kompliziert. Da sollte man auf gar keinen Fall aufgrund von Parteipolitik oder dem "Druck der Straße" zu einer beliebten/praktischen aber schlechten Lösung greifen.

     

    Diese Gefahr sehe ich aber durchaus. Ich hoffe ich irre mich hier.

  • R
    Reicher

    Reichensteuer? Um Himmels Willen! Ich zahle doch nicht noch mehr.

  • K
    Kirchenmaus

    @Rasenmäher:

    Ihre Kirchensteuer ist ihr Privatvergnügen, das ist keine Steuer, auch wenn sie sich so nennt, sondern ein einkommensabhängiger Mitgliedsbeitrag einer Sekte Ihrer Wahl, der bei christlichen Sekten übrigens wieder von der Steuer abgesetzt werden kann.

    Ansonsten zahlen viele Arbeitnehmer im mittleren Einkommensbereich bei jedem kleinen Lohnzuwachs etwa 2/3 dieses Zuwachses an Einkommensteuer bzw Sozialabgaben. Das ist der eigentliche Skandal, hier werden die Leute gnadenlos ausgepresst, damit die Reichen nicht belastet werden müssen.

  • AS
    anton schmidt

    Thema Reichensteuer

     

     

    Natürlich sollen Reiche mehr Steuern zahlen.

     

    Wir sollen den Reichtum verteilen und nicht die

     

    Armut!

     

     

    Hochachtungsvoll

     

    Anton Schmidt

  • KQ
    Kolja Quidane

    @Felix

     

    So etwas Dummes kann man sich eigentlich gar nicht ausdenken... du hast es aber doch geschafft.

    Ein Vermögen zu besitzen ist kriminell? Wenn du nach diesem Motto lebst und dein ganzes Geld einfach aus dem Fenster schmeißt ist kein Wunder, dass du nie zu den "Reichen" gehören wirst.

  • P
    Pizuz

    @FRITZ:

     

    Bei der ersten Hälfte Ihres Beitrags stimme ich durchaus zu, die zweite Hälfte könnte etwas differenzierter ausfallen.

     

    Was wir in den Jahren vor der Finanzkrise erlebt haben, war eben nicht, dass mehr und mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt wurde, sonst hätten wir ja eine Inflation sonders gleichen bekommen. Im Gegenteil, ein Großteil des Geldes wurde in Erwartung hoher Renditen eben nicht mehr in die Realwirtschaft investiert oder als Kredit vergeben, wo die Gewinnmargen halt zu klein geworden sind.

     

    Investiert wurde stattdessen in sinnfreie Produkte wie Kreditausfallsversicherungen, die dem eigentlichen Prinzip der Versicherung (Verteilung des Risikos auf viele Schultern) ohnehin widersprachen und stattdessen nur Wetten auf die Zahlungsfähigkeit waren und die immer nur Geld von A nach B schoben, ohne das am Ende noch jemand durchblickte.

     

    Zum Schluss war das Ganze ein heilloses Durcheinander mit Krediten, die durch Kredite finanziert wurden, die durch CDS „abgesichert“ waren, die durch Kredite finanziert wurden. Dies führte zu einer Vermehrung von nicht existierendem Geld und das hat dann irgendwann mal jemand gemerkt. Das Hineinpumpen begann erst hinterher. Und selbst an diesem Punkt landete das Geld nicht in der Realwirtschaft, sondern in den Löchern in den Bilanzen von irgendwelchen Geldinstituten, damit diese dann die Leute auszahlen konnten, die anfänglich investiert hatten und deren Vermögen infolge wieder zunahmen. Deshalb hatten wir nach der Finanzkrise eine riesige Umverteilung nach oben.

     

    Die Banken drängten dann zu Massen in Rohstoff- und Lebensmittelmärkte und sorgten da für eine anständige Verteuerung durch Massenaufkauf und entzogen der Realwirtschaft dann sogar noch die Rohstoffe. Goldman-Sachs hat beispielsweise in Erwartung steigender Preise Lagerhallen voll mit Aluminium, das da halt rumliegt.

     

    Das waren nur zwei Aspekte. Gäbe noch mehr, aber das würde dann zu weit führen.

     

    Deshalb wäre eine anständige Besteuerung von hohen Einkommen doch wünschenswert, da wir gesehen haben, was passiert, wenn zu viel Geld in Händen ist, welche es nicht ausgeben können bzw. wollen. Darum sollte man da auch einen anständigen Steuersatz einführen incl. Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und Abgeltungssteuer, damit es sich mehr lohnt in die eigene Firma bzw. die Realwirtschaft zu investieren, anstatt es in Luftblasen anzulegen. Nebenbei könnte davon dann auch tatsächlich etwas bei der geringer verdienenden Schicht ankommen, die im Gegensatz zu den Spitzenverdienern einen Großteil ihres Einkommens auch ausgeben.

     

    Meine zwei Cent.

  • S
    Slobo

    Jeder sollte nach dem gleichen Prozentsatz besteuert werden. Bei Geringverdienern könnte man den Prozentsatz etwas absenken und bei Gutverdienern könnte man ihn etwas erhöhen. Das wäre gerecht.

     

    Aber wenn ich jetzt wieder höre "Erbschaftssteuer erhöhen", da platzt mir langsam aber sicher der Kragen. Wie viele Steuern sollen wir noch zahlen? Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer, Hundesteuer, KFZ-Steuer, Grundsteuer, ... demnächst wird auch noch die Luft besteuert! Überall langt uns der Staat in die Tasche. Das kann ja wohl nicht wahr sein!

  • R
    Realist

    REich , was heisst das. Besteuert muss das Vermoegen werden. Nicht die Armen Schweine, dazu gehört der Mittelstand bis 200000 Euro im Jahr. Wer 100 Arbeistplätze als GmbH Geschäftsführer schafft muss mehr verdienen sonst lässt er es. Wer sagt 500000 das waere ok. Wichtig ist nicht noch Berufsgruppen die wir im Land halten wollen Ärzte Facharbeiter zusatzlich zur eh ueberbordernden Buerokratie mehr zu belasten dennn dann ja dann.....Weniger Arbeiten ! Weniger Steuern!!! Weniger Sprechzeit!! Weniger reparierte Daecher als dann bei wirklich Reichen den Konzernen den babylonischen Baenkern und der Hochfinanz anfangen und Beamten Parasiten abschaffen!!! Die Pensionen sind sinnlos und blockieren uns und nicht mehr bezahlbar.

    Danke Nur eine Meinungsäusserung

  • W
    womue

    Es scheint so zu sein hier: Alle wollen reich werden, aber niemand will es sein. (Die taz ja auch!) Grundsätzlich glaube ich, daß es einen ziemlich breiten Konsens gibt, daß es klug ist, die Steuereinnahmen nominal zu maximieren. Was ja auch bedeutet, daß man alles vermeiden muß, was die Investitions- und Wirtschaftskraft schmälert. Das Problem ist eben die Psychologie. Der traditionell vorsichtige Umgang mit breiten Steuerzahlerschichten hat sich bewährt. Die Vermögenssteuer wurde abgeschafft, weil sie mehr Unmut und Aufwand verursacht, als Steuer einkommt. Die jetzigen 25% Kapitalertragssteuer läuft doch gut und trifft natürlich vor allem die Reichen. Was will man da noch draufsatteln, was die Leute nicht vergnatzt? Die Vereinbarungen mit der Schweiz - perfekt!Ich behaupte ja gar nicht, daß der meißte Aufruhr von Leuten gemacht wird, die nicht Steuern zahlen, sondern von welchen leben. Für viel wichtiger halte ich es, daß der Staat nicht der Goldesel seiner Beschäftigten ist. Niemand sollte im öffentlichen Dienst reich werden können. Wenn ich mir da anschaue, was die hiesigen Altlasten so verdient haben in den letzten 20 Jahren. Da gibt es vermutlich gesetzliche Mängel, mit denen von niemandem Wahlkampf gemacht wird.

  • S
    Sirius

    ..hast du viel,dann wird dir noch gegeben !

    ..hast du nichts,dann wird dir noch genommen !

    und oder aber,die Pferdeäpfeltheorie,wirft weiterhin für

    die Spatzen ein paar Brotkrümmel ab...warum gibt es

    eigentlich keine Vergnügungssteuer für Ackermann ?

    ....der Kommentar von Pablo hat mir sehr gefallen.

     

    Und zuletzt an alle Spitzenverdiener..esst mehr Rind !!!

  • MM
    Markus Müller

    Die Frage ist doch Satire,oder?

    Falls nicht:NATÜRLICH IHR SCHWACHKÖPFE!!!

    ES WIRD ALLERHÖCHSTE ZEIT!!!!

  • F
    FRITZ

    @Johann von und zu Gutt

     

    "In Anbetracht dieser Summen erscheint die Staatsverschuldung leicht überwindbar."

     

    Wenn man von der Prämisse ausgeht, dass man ja einfach einen Teil der Bevölkerung enteignen kann, dann ist das sicher richtig. Die Prämisse ist halt falsch.

     

    Steuererhöhungen ja, von mir aus auch (nochmalige) Besteuerung von Vermögen, aber nur Zug-um-Zug gegen Schaffung eines effizienten, sparsamen, aufs wesentliche konzentrierten Staatswesens, nicht der Vollversorgungsmaschinerie für alles und jeden, die wir derzeit haben.

  • JV
    Johann von und zu Gutt

    Erst vor kurzem Berichtete die Bundesbank von einem deutlichen anstieg der Geldvermögen privater Haushalte. Nach Aussagen der Bundesbank belief sich das Geldvermögen privater Haushalte am Ende des 1. Quartals 2011 auf 4 824 Mrd €. Dabei umfasst diese Summe nur einen kleinen Teil des Besitzes der Privaten Haushalte (Immobilien und andere Dinge sind in dieser Summe nicht enthalten). Zugleich sank die Verschuldung der privaten Haushalte auf 1 534 Mrd € ab. In Anbetracht dieser Summen erscheint die Staatsverschuldung leicht überwindbar. Dazu müssten jedoch die richtigen Leute besteuert werden. Einige Lösungsvorschläge zur Besteuerung dieser Leute wurden z.B. auf der Konferenz „Reichtum und Vermögen“ entwickelt.

     

    Beim durchlesen der Diskussionsbeiträge viel mir zudem auf, dass viele Mitdiskutanten anscheinend vergessen haben das Eigentum kein Naturzustand ist und seinen Ausgang auch nicht beim Individuum hat. Deshalb mahne ich an dieser Stelle an, mehr an die gesellschaftlichen Vorraussetzungen zu denken welche die Grundlagen der Vermögenserhaltung und der Vermögensbildung sind. Diese gesellschaftlichen Vorraussetzungen entsprechen nachweißlich nicht denen, unter welchen die größte Vermögen angesammelt wurden, wie z.B. im Zeitalter der Aristokratie. Dennoch sind sie nicht aus dem heutigen demokratischen und wertorientierten Diskurs wegzudenken.

  • N
    Nils

    Höhere Steuern für Reiche - nach meinem Verständnis mit einem derzeitigen Nettoeinkommen von mehr als 50.000 Euro pro Jahr - sind mit Sicherheit zumutbar. Diese Leute müssen sich mal die Frage stellen, wieviel eigentlich genug ist. Wer würde sich hinstellen und sagen, für über 4100 Euro im Monat gehe ich doch nicht mehr arbeiten?! Noch dazu, wo diese Personen in der Regel in leitenden Funktionen tätig sind, was bedeutet, dass sie eigentlich nur die Antreiber und Deligierer sind, die von der Arbeit anderer leben. Natürlich braucht es auch solche Leute, aber es sind eben diese Leute, die in Berufen arbeiten, in denen sie sich selbst verwirklichen, in denen ihnen Anerkennung und Respekt gezollt wird, und in denen sie bestimmen, wer die Drecksarbeit zu machen hat. Wie viel Geld dürfen sie dafür verlangen? Und wenn sie dafür enorme Summen an Lohn oder Gewinn einstreichen, der damit den untergebenen Arbeitnehmern vorenthalten bleibt, wieso sollten sie davon so viel behalten dürfen, statt es über Steuern wieder dem Allgemeinwohl und damit auch ihrem Wohl zur Verfügung zu stellen?

     

    Verzicht predigen kann nicht immer nur für die unteren Einkommensgruppen gelten, erst recht nicht, wo doch die oberen Einkommensgruppen zur mit der Politik verflochtenen Elite gehören, die dieses Land lenkt - nicht zuletzt auch immer zu ihren Gunsten.

     

    Noch sinnvoller wäre es aber, wenn der Staat in die Lage versetzt würde, die Steuern einzutreiben, die heute schon jährlich hinterzogen werden - etwa 80 Milliarden pro Jahr, wenn ich mich richtig erinnere. Dazu gehört dann auch eine Steuerreform, die die Steuerschlupflöcher entdlich stopft, die in der Regel nur denen dienen, die sowieso schon zu den Wohlhabenden gehören.

     

    Da müsste sich dann aber auch mal der "Kleine Mann" an der eigenen Nase fassen, Stichwort Schwarzarbeit, Pendlerpauschale, Nachtarbeitsbegünstigungen (sollen doch bitte vom Arbeitgeber und vom Kunden gezahlt werden, wenn sie Menschen nachts für sich arbeiten lassen wollen!) usw.

     

    Solange aber in diesem Land die Mentalität herrscht, dass der Ehrliche der Dumme ist und man ja ein halbes Jahr lang nur für den Staat arbeitet - ausblendend, dass man Straßen, Schulen, Schwimmbäder, Polizisten, Flughäfen, Bahnhöfe, Bibliotheken, usw. jeden Tag benutzt und damit die Früchte der gezahlten Steuern genießt - solange werden wir in diesem Land ewig diese Diskussionen führen, ohne dass sich irgendetwas zum Besseren wendet. Auch eine Segnung der Demokratie; könnte man in ihr etwas verändern, wäre sie schon längst verboten.

  • Z
    Zankapfel

    Man sollte mal darüber nachdenken, dass die meisten Reichen gar kein so großes Privateinkommen haben, da viele Ihrer Privilegien durch Ihre Firmen nur an sie "verliehen" werden. (Villa, Flugzeug, Mercedes, Haushälterin, Reisen, Essengehen, ... usw.)

     

    Unternehmen und Firmen/Konzerne zahlen am Ende sowieso nie Steuern, da immer alle Kosten - und dazu gehören auch Steuern und Abgaben - auf die Endpreis aufgeschlagen werden. Darauf kommt dann noch die MwSt und am Ende zahlen alle Endverbraucher alle Steuern und Abgaben und Kosten. Das war schon immer so. Höhere Steuern/Abgaben bei Unternehmen führen zu höheren Preisen.

     

    Wir brauchen als erstes eine Staatliche Preiskontrolle, Mindest- und Höchstlöhne und Gehälter und eine Kontrolle der Gewinne der Unternehmen.

  • DN
    Dr. No

    1. Das deutsche Wirtschaftswunder ist finanziert worden mit Steuersätzen von 60% - 80% auf den Teil des Einkommens, der weit von dem Verdienst von Otto-Normalverbracher war. Und? Alle Reichen sind dageblieben und haben mit dafür gesorgt, dass Deutschland wieder auf die Beine kam (und sie selbst sind dabei noch viel reicher geworden).

     

    2. Wenn Porsche dem Wendelin Wiedeking 50 Millionen Abfindung gezahlt hat, sind 30 Mio davon auf seinem Konto gelandet. Wenn ers ganz regulär versteuert hat und nicht in Steuersparmodelle gesteckt hat.

     

    Nehmen wir an, die Kosten für alle Azubis bei Porsche wären ebenfalls 50 Mio. Was würde in Summe an die Porsche-Azubis überwiesen? Ebenfalls 30 Mio. Steuern zahlen sie wahrscheinlich erst im 3. Lehrjahr aber 20% Sozialabgaben drücken die Azubis ab, 20% Porsche. Das bedeutet: Der Sozialstaat wird einzig und allein von den sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern finanziert, während Beamte und Selbstständige (bin selber einer) sich einen schlanken Fuß machen können. Reichensteuer allein ist witzlos. Alle müssen in die Sozialversicherung einbezahlen wie es die Linke vorgeschlagen hat. Das wäre eine Nummer.

     

    Ja, es stimmt, beim Staat wird viel Geld verschwendet. Aber ist das bei Großkonzernen so viel anders?

  • ME
    Michael Ecker

    Wir gefährden unseren Wohlstand, wenn wir unser Steuersystem nicht gerechter gestalten.

    Unser Wohlstand beruht zumindest ursprünglich auf der Sozialen Marktwirtschaft, mit anderen Worten auf Mechanismen zur Beschränkung wirtschaftlicher Macht sowie zur indirekten Einkommensumverteilung, durch die dafür gesorgt werden sollte, dass für alle so etwas wie soziale Teilhabe möglich ist.

    Diese Mechanismen wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend ausgehöhlt. Das hat dazu beigetragen, dass der sog. Mittelstand immer schmaler wurde und sich zugleich in unterschiedliche Schichten ausdifferenzierte. Die Kluft zwischen Arm und Reich nimmt heute laufend zu. Das gefährdet einerseits den gesellschaftlichen Frieden, unterminiert aber andererseits auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Anreizsysteme.

    Auch das Einkommensteuersystem funktioniert nicht mehr i.S. der Sozialen Marktwirtschaft, da nichts Wirksames gegen die kalte Progression unternommen wird und zugleich die Steuersätze nach oben gedeckelt wurden, wovon nur die Bestverdiener profitieren, zu Lasten der Volkswirtschaft und des Staates.

    Wir brauchen daher einen höheren Spitzensteuersatz, besser aber noch ein neues Einkommensteuersystem mit stabil funktionierender Progression.

    Darüber hinaus und unabhängig davon wäre der Vorschlag eines "Luxussatzes" bei der MwSt. zu prüfen - am besten in Verbindung mit einer Reform der Sonderregeln und einer leichten Absenkung der "normalen" Sätze, z.B. auf ein 6%/18%/24%-Steuersatz-System.

  • Y
    yberg

    ein steuerrecht,das zuläßt sich arm zu rechnen,sein vermögen in andere länder zu transferieren bei interesse den wohnsitz gleich mit und vermögen aus steuerhinterziehung legalisiert- schweiz- ist nicht nur nicht ernst zu nehmen sondern führt dazu,daß eine horde komplizen aus unternehmens-,steuer-,rechts- und was auch immer -beratung,die sich aus nicht gezahlten steuern finanziert und belohnt wird,die steuervermeidung kultiviert.die steuerverwaltung,die die gesetze von den politisch handelnden vorgesetzt bekommt ist hoffnungslos unterlegen zumal die berater auch die gesetze schreiben.

    kuckt euch mal die unternehmensgewinnsteuern an,da muß dringend was passieren entfallen doch auf über 500 mrd gewinn nur schlapp 25 mrd steuern.

    von wegen hochsteuerland teutschland...

  • H
    hansiobergucker

    Das ist doch alles Augenwischerei und Populismus.

    Viel wichtiger wäre es, wenn die Bevölkerung und bestimmte unabhängige Ämter besser kontrollieren und bestimmen würden, wo die vielen Milliarden Euro verschwinden. Eine gerechtere Verteilung der Staatsgelder, und persönliche Haftung von Politiker bei Verschwendung und falscher Verteilung, wäre besser. Bei großen Summen muß eine Volksabstimmung her.

    Immer nur an schwer durschaubaren Symptomen herumzudoktern ist falsch und reitet uns immer tiefer in den Staatsbankrot und die persönlichen Pleiten. Auch wer glaubt noch von Lebensversicherungen und Renten/Riesterrenten in Zukunft noch etwas ausgezahlt zu bekommen, irrt.

    Schon heute gibt es ein Gesetz, dass es Versicherungen ermöglicht eine Auszahlung von z. B. Lebensversicherungen zu verweigern, wenn das nicht gut ist für die Versicherung. Kein Scherz!

  • F
    FRITZ

    @Felix

     

    Kann nicht Ihr ernst gewesen sein, falls aber doch, hier ein paar Klarstellungen zu diesem Quark:

     

    "Heute ist es nur noch durch schwerste Wirtschaftskriminalität möglich, große Vermögen anzuhäufen."

    - Ich kenne persönlich mehrere Personen, die das mit Intelligenz, harter Arbeit und einer Prise Glück geschafft haben. Und zwar völlig legal, und ohne vermögenden Hintergrund.

     

    "Denn dieses zurückgehaltene Geld wird dem Wirtschaftskreislauf entzogen. Durch diese großen zurückgehaltenen Vermögen wird die Wirtschaft im Sinne des Wortes erdrosselt. Und das ist kriminell."

    - Das zeugt von einem derart unfassbar primitiven Verständnis von Wirtschaft, dass sich die Fußnägeln hochrollen wollen. Damit dürften Sie im dt. Durchschnitt liegen. Wenn das Geld nicht in cash zu Hause in der Matratze eingenäht ist, nimmt es wunderbar an der Wirtschaft teil. Die Bank, auf die man es bringt, oder das Uuternehmen, in das man es - qua Aktien oder Anleihen - investiert, legen das Geld ja nicht auf dem Mond sondern uA in Deutschland an und zwar im "Wirtschaftskreislauf". Eine Ursache der aktuellen Krise ist, dass eher zu viel Geld am Wirtschaftskreislauf teilgenommen hat und daher zu Blasenbildungen bei Anlagepreise geführt hat. Wer nicht mal das kapiert, sollte vielleicht eher über Fußball reden oder Privatfernsehunterhaltung.

  • R
    RoundandBrown

    Die Einkommensteuer für Reiche zu erhöhen ist blödsinnig, da das meiste Geld von Firmen und Konzernen verdient wird, die keine Einkommenssteuer zahlen. Die Reichen haben so viele Möglichkeiten Steuerlücken auszunutzen, dass sie weiter nichts bzw. wenig zahlen werden. Die Unternehmen werden, wie immer, jegliche Steuern auf die End-nettopreise aufschlagen, so das am Ende ja sowieso die Steuern, wenn sie denn von den Unternehmen bezahlt werden müssen, auf den Endkonsumenten abgewälzt werden.

    Wichtiger ist den Unternehmen die Möglichkeit zu nehmen die Steuern manipulieren zu können. Am besten wir streichen sämtliche Steuern und Abgaben für Alle, bis auf die MwST bzw. Umsatzsteuer. Bei Wegefall aller sonstigen Steuern und Abgaben (Sozialabgaben)kann man dann die MwSt auf ca. 50 % anheben ohne dass der Bruttopreis der Produkte steigen muß. So zahlen wir alle eine gerechte Steuer. Die Unternehmen haben keine Steuern und Personalzusatzkosten mehr, die sie auf die Preise abwälzen können und wer viel und teuer konsumiert (also die Reichen) zahlt mehr Steuern, die armen und Geringverdiener dementsprechen weniger. Alles würde transparent und gerecht und keiner könnte mehr manipulieren. Die Preise für uns Endverbraucher könnten gleich bleiben, da die Unternehmen weniger "Kosten" hätten und sie die Netto-Verkaufspreise dadurch senken könnten/müssten (Thema: vorläufige BruttoPreisbindung/Einfrierung durch staatliche Verordnung / ca. 1 Jahr) ohne Gewinneinbrüche zu verbuchen. So könnte mann auch gerecht das bedingungslose Grundeinkommen finanzieren.

  • V
    vic

    Ob Reiche mehr Steuern zahlen sollten sei dahingestellt.

    Selbstverständlich aber sollten sie mehr beitragen müssen - wie auch immer, allein schon weil sie es können.

    Früher sagte "der Volksmund"

    Breite Schultern können mehr tragen.

    Nie war diese Aussage so aktuell wie heute.

  • S
    simon

    Grundsätzlich ist es doch so, dass gerade die richtig Reichen auch sehr vom deutschen Staat und seiner Infrastruktur profitieren bzw. profitiert haben. Gerade diese Gruppe Menschen nutzt aber jede Möglichkeit, die Steuern, die sie zahlen müssen, noch zu mindern, und kann sich die Berater dafür auch leisten. Schlechtes Gewissen ist dabei meist nicht vorhanden, was erlaubt ist, ist gut.

    Eine höhere Belastung, die diese Menschen auch trifft, wäre meines Erachtens nach die beste Lösung. Wie aber schafft man das? Warum nicht über eine Art Luxussteuer?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der einen Ferrari 599 GTO bezahlen kann, ihn nicht mehr kaufen wird, wenn er einen geringen Prozentsatz teurer ist. Was ich mir ebenfalls nicht vorstellen kann, ist, dass ein Durchschnitts- oder Geringverdiener ein solches Luxusgut erwirbt. Also: man nehme eine Art speziellen Mehrwertsteuersatz, der wohl wirklich nur von Reichen bezahlt würde, und so genau gegenteilig wie die MWST auf etwa Lebensmittel wirkt. Ab welchem Preis/bei welchen Gütern dieser erhöhte Satz gelten würde muss natürlich diskutiert werden. Warum so etwas aber in Deutschland nicht mal gedacht wird, bleibt mir schleierhaft, wo doch selbst unsere direkten Nachbarn, die Niederlande, eine ganz ähnliche Steuer haben.

  • P
    pablo

    entweder braucht der staat mehr geld oder das volk weniger staat. da weniger staat in den letzten jahrzehnten immer bedeutet hat, weniger geld für bildung, infrastruktur, soziales etc. braucht der staat also mehr geld. von wem soll er dieses geld nehmen? von denen die von dem hungerlohn die der unternehmer zahlt gerade überleben kann? von denen die als sog. mittelschicht gehandelt werden? oder von denen die millionen auf den konten haben und sich auch bei einer erhöhung von steueren die nur sie treffen und deswegen trotzdem nie am hungertuchnagen müssen oder für den urlaub 1, 2 oder mehr jahre sparn müssen? das man solche dikussionen im 21jh. noch führen muss ist ein armutszeugnis für die gesellschaft. das kapital, also geld kein moral hat ist ein fakt das menschen keine moral haben ist eine schande für die menschheit und zeigt nur zu deutlisch das der mensch eben doch nur ein tier ist und sich nicht von der wildnis, der stärkere frist den schwächeren, abgrenzt.

  • IH
    Ich habe es satt

    Für @Erdal: Ihre Argumentation gilt meiner Meinung nach für die allgemeine Frage, ob man überhaupt Steuern zahlen soll oder nicht. Gibt es vielleicht eine andere Art und Weise der Staatfinanzierung etc.... Nun sehe ich nicht, was das mit der Frage, ob Reiche mehr Steuern zahlen sollen, zu tun hat. Sorry

     

    Können mir die Personen im Blog, die dagegen sind, dass Reiche mehr bezahlen, antworten, wie wir das Problem der Umverteilung des Kapitals lösen können? In der letzten 30 Jahren geht die Schere immer mehr auseinander, die Mittelschicht (viele von denen arbeiten als Angestellten 50-60 Std./ Woche) verliert jedes Jahr an Kaufkraft und, und, und...

  • J
    jr.

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ich bin schon lange der Meinung die 10 % der Bevölkerung die über 60 %

    des Vermögens verfügen können auch 60 % der Steuerlast tragen.

    Die übrigen 90 % der Bevölkerung tragen dann die restlichen 40 % der Steuern. Ohne neue Schulden!!!!

  • J
    Jakob

    Warum ist eine Debatte darüber Unfug? Bei einem solchen Thema das Prinzip der Demokratie zu belasten und Medien als Medium zwischen Betroffen zu nutzen ist doch nur sinnvoll. Oder stört es Sie, dass das Internet auch Nicht-Berufspolitikern eine Stimme verleiht?

     

    Zur eigentlichen Frage: Die reichsten 10% Deutschlands besitzen über 60% des deutschen Vermögens. Die ärmsten 50% besitzen weniger als 2%. In welcher Welt nutzt eine zusätzliche Besteuerung der Reichen weniger als eine der Armen? Richtigerweise ist die praktische Durchführung einer "Reichensteuer" deutlich schwieriger, da diese um es plump auszudrücken "gar nicht mal so viel verdienen, sondern einfach haben". Von nicht grundlos gut bezahlten "Steuerberatern" mal abgesehehn...

    Es ist natürlich auch richtig, dass auch eine Besteuerung der Reichen die unfassbaren Schulden nicht zahlen wird können. Aber nichts und niemand kann das.

  • F
    Felix

    Wenn man jeden, der ein Barvermögen von mehr als einer Million Euro besitzt enteignet und inhaftiert, dann trifft man auf jeden Fall einen Schwerkriminellen. Heute ist es nur noch durch schwerste Wirtschaftskriminalität möglich, große Vermögen anzuhäufen. Ich gehe sogar noch weiter und meine, dass bereits der Besitz eines großen Vermögens ein Verbrechen und Landesverrat darstellt. Denn dieses zurückgehaltene Geld wird dem Wirtschaftskreislauf entzogen. Durch diese großen zurückgehaltenen Vermögen wird die Wirtschaft im Sinne des Wortes erdrosselt. Und das ist kriminell.

  • E
    Erdal

    Die Antwort ist eindeutig: Nein.

     

    Ich habe auch genug Geld, aber wenn ich mir vorstelle was mit meinen Steuern so alles bezahlt wird wird mir schlecht. U-Boote für die Zionisten, Afghanistan-Krieg, Griechenland. Das kann ich als Moslem nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Am liebsten würde ich mein Geld ins Ausland bringen, aber selbst dann muss ich noch viel Steuern bzahlen. Wo sind die freien Grenzen?

  • M
    Martin

    Was ist denn reich?

     

    Jahreseinkommen 50.000 , 100.000 , 150.000 €

     

    mir wird als Freiberufler jetzt schon Unsummen abgezogen inklusiv privater Vorsoge (Rente, Auftragsfreie zeit, Krankheit) läppert sich das zu einem sehr großen Teil meines Einkommesn. Dafür arbeite ich dann auch noch >50h die Woche und bin die ganze Woche nicht zuhause. Am Wochenend muss ich mich dann noch um die Bürokratie kümmern. Ich will ja nicht sagen das es mit schlecht geht, aber finden es die Leute die hier lamentieren, viele davon sicherliche im öffentlichen Dienst quasie unkündbar, nicht selber etwas frech immer auf Kosten andere zu leben?

  • L
    lustig

    @julius lieske: Genau das gleiche habe ich auch gedacht, als ich den Titel gelesen habe…

     

    Es ist schon wirklich komisch, wenn eine (angeblich) linke Zeitung zur "Streit"frage aufruft, ob Reiche mehr Steuern zahlen sollen. Ich wäre auch sehr interessiert an spannenden Pro- und Kontra-Argumenten zu anderen Fragen wie "Wollen Arbeitslose überhaupt arbeiten?", "Sollte Deutschland wirklich keine Atomwaffen haben?" oder "Sollte die Steuer für Hoteliers nicht noch weiter gesenkt werden?".

     

    Und eigentlich wäre eine konsequente Weiterführung dieser Streitfragen dann, sich völlig sinnlosen Dingen zuzuwenden, z.B. "Ist es richtig, dass Britney Spears den MTV-award bekommen hat?" oder ein ganz heißes Thema für einen hochinteressanten Streit: "Sollte die taz die Farben auf ihrer Internetseite ändern?"

     

    "taz dir deine Meinung", oder wie hieß das nochmal?

  • A
    aurorua

    Sind wir doch mal ehrlich, wer nichts erheiratet und nichts ererbt, bleibt ein armer Teufel bis er stirbt, denn mit ehrlicher Arbeit ist noch niemand reich geworden.

    Das geht nur mit Lug, Trug, Insiderwissen usw. usf...

    So z.B. kam Karl Theodor zu Guttenberg zu einem Teil seines Vermögens:

    Dazu zählt der sagenhafte Deal Ende der 80-iger für 2.6 Mio DM bei den Rhön-Kliniken eingestiegen zu sein. Die kurz zuvor noch vor dem Konkurs standen und 130 Mio Miese machten. Im Zuge der Privatisierungswelle und der „Industrialisierung“ des Gesundheitswesens, stieg diese unscheinbare Firma innerhalb von wenigen Jahren zu einem der größten Krankenhausbetreiber in Deutschland auf. Und kaum 10 Jahre später, war der bescheidene Anteil des KTG, der Hypo Vereinsbank dann 260 Mio Euro wert.

    Da darf sich niemand wundern, dass Pflege und Gesundheitskosten kaum noch bezahlbar sind, denn überall sitzen ja sogenannte LEISTUNGSTRÄGER die das System auspressen und aussaugen nach allen Regeln der betrügerischen Kunst, gehts schief springt der Steuerzahler mit noch mehr Schulden ein.

    Hätten diese Pappnasen, Laienschauspieler, diese rückgratlosen Gesellen und Lobbyistenknechte die sich Politiker schimpfen auch nur die Spur eines ehrbaren und gerechten Charakters würden sie den Spieß einfach mal umdrehen, denn im Grunde ist genug für alle da.

  • IH
    Ich habe es satt

    Rasenmäher finden Sie das fair, dass ich genau die gleiche steuerliche Abzüge wie Sie habe bei einem Jahreshalt von 31.200,-? Und geben Sie sich keine Mühe mit dem Gehalt meines Mannes sind wir sehr weit entfernt von 250.000,- €!!!

     

    Ab Juni gehe ich jedes Jahr für den Staat arbeiten. Und was sagen Sie zu dem Konstrukt Beitragsbemessungsgrenze Rentenversicherung? Sehr solidarisch finde ich das überhaupt nicht. Solidarsysteme, die nicht auf Lasten jüngeren Generationen und schlechter Verdiener fallen, sehen ganz anders aus siehe Spanien. Ja das spanische System, d.h. besser Verdiener zahlen in die Rentenversicherung das maximale, nun daraus bekommen sie weniger, die Differenz geht in einem Fond, und wird unter denen, die schlechter verdienen. Das danke des Neoliberalismus ein solches System vom Aussterben bedroht ist, ist mir auch ziemlich klar. In diesem Sinne vielleicht wir widmen uns besser dem "dolce vita e dolce far niente";-)

  • EA
    Eine Antwort für Rasenmäher

    Du solltest mehr Steuern zahlen, weil:

     

    - Du als Geschäftsführer einer GmbH maßgeblich an der Arbeit Deiner Dir Untergebenen verdienst. Du steuerst, sie arbeiten. Das ist sicherlich verantwortungsvoller und daher zu recht besser bezahlt. Aber warum so überproportional viel, warum 300.000 im Jahr? Leistest Du mehr als ein Chefarzt in Deiner Steuerungsfunktion? Vielleicht ist Dein Gehalt einfach viel zu hoch? Aber anstatt das in Betracht zu ziehen ärgerst Du Dich über zu hohe Steuern.

     

    Du solltest also mehr Steuern zahlen, weil diese das offensichtlich einzige Mittel sind, Dich, der Du maßgeblich von der Arbeit anderer profitierst und lebst, ein wenig wieder auf ein normales Einkommensmaß zurückzustufen.

     

    Das mag Dir jetzt Unrecht erscheinen, schliesslich hast Du Dich selbst auf einen Sockel gestellt, zusammen mit den anderen "Verwantortlichen" und "Lenkern". Schliesslich bist Du Geschäftsführer und hast die (beschränkte) "Verantwortung". Tatsächlich lebst Du schon dermaßen in Deiner eigenen Welt, dass Du gar nicht merkst, wie sehr Dein Einkommen aus dem Rahmen fällt.

     

    Möglicherweise kommt es Dir auch gerecht vor, dass dadurch, dass Du unanständig viel verdienst, Du auch immer mehr besitzt. Das Besitzer aber irgendwann ausschliesslich von ihrem Besitz leben können, indem sie vermieten und verpachten, ohne dafür nennenswert einen Finger krumm machen zu müssen, das erscheint Dir sicherlich auch nicht anstössig. Ist schliesslich auch Arbeit. Besitz, vor allem viel davon, ist natürlich eine grossartige Geschichte, damit die, die besitzen, denen die nichts besitzen, per Mieterhöhung und Verpachtung immer mehr abnehmen können. Das wird natürlich auch gefördert, per Steuerabschreibung und -nachlass und damit hättest Du auch gleich ein Beispiel für Steuerverschwendung, mit dem man besser sofort aufhören sollte.

     

    Kurzum: Ja, Du solltest deutlich mehr Steuern zahlen. Oder besser: Senke Dein Gehalt wieder auf ein anständiges Maß herunter.

  • JL
    julius lieske

    Ihr Burschen von der taz... Ihr seid schon so lustige Gesellen! Da macht Ihr eine Satire mit einem wirklich auffällig unsinnigen Titel: "Sollen Reiche mehr Steuern zahlen?" und ruft tatsächlich zu einem Streit darüber auf und schon kommen alle und nehmen das ernst. Hut ab! Das macht euch so leicht keiner nach. Fehlt jetzt nur noch, dass es Trottel gibt, die Nein zu Eurer Frage sagen. Aber bei der bekannt pfiffigen Leserschaft der taz und ihren sozialen Ansichten, kann ich mir das nicht vorstellen.

    Wie wäre es demnächst mit der "Streitfrage": "Brauchen wir eine unabhängige Presse?" oder "Sollen wir mal wieder in den Krieg ziehen?"?

    Macht bitte weiter so, Ihr Spassvögel!

  • R
    Rasenmäher

    Ich frage mich, wieviel man den "Reichen" eigentlich lassen will?

     

    Wenn ich heute Geschäftsführer einer größeren GmbH bin und verdiene im Jahre 300.000 €, zahle ich auf die ersten 250.000 42% und auf die 50.000 darüber 45%. Nur Einkommensteuer. Soli, Kirchensteuer etc. kommt alles noch dazu. Diese Person wäre also deutlich mehr als 50% seines Einkommens gleich wieder los. Sozialbeiträge etc. lassen wir mal aus.

     

    Was wollen die Linken in diesem Land eigentlich?

  • F
    FRITZ

    "Reiche" zu besteuern, wird das Problem nicht lösen, wie heute Maurice Lévy in der Financial Times richtigerweise schreibt. Dafür reicht die Masse einfach nicht, selbst wenn man "den Reichen" einfach alles wegnehmen könnte oder wollte (was keiner, der seine wirtschaftspolitischen Tassen halbwegs im Schrank hat, wollen kann). Steuern zu erhöhen ist also nur sinnvoll, um eine als gerechter empfundene Lastenverteilung für die schmerzlichen Anpassungsprozesse der westlichen Sozialkonsumgesellschaften zu schaffen. Aber Steuererhöhungen müssen auch von den Betroffenen als noch angemessen angesehen werden können (wenn auch nicht geliebt werden). Das ist nicht der Fall, wenn gleichzeitig ungebremst Steuergelder verschleudert werden. Dann sind Steuern eine Form der Ausbeutung der wirtschaftenden Menschen durch eine Kaste aus Berufspolitikern und Beamten, die hierdurch ihre Selbstverwirklichungsideen auf Kosten anderer ausleben (Musterbeispiel zur Veranschaulichung: Heidemarie Wieczorek-Zeul). Das kann von den so besteuerten nicht als gerecht empfunden werden und auch gut verdienende haben ein Recht auf faire Behandlung!

     

    Um mal ein verständliches Beispiel zu machen: ich wäre durchaus bereit, mir von meinem 6-stelligen Jahreseinkommen einen (noch) größeren Teil wegnehmen zu lassen, wenn nicht gleichzeitig bei der Bundeswehr über 10.000 (!!) Personen mit der Verwaltung von zehntausenden (!!!) überflüssigen Fahrzeugen beschäftigt wären. Solange es für solchen Schwachsinn Geld gibt, würde ich lieber selber entscheiden, wofür es ausgegeben wird. Einem schlankeren Staat mehr zu geben, könnte akzeptabel sein. Einem aufgedunsenen Leviathan, wie wir ihn derzeit haben, noch mehr in den Rachen zu werfen, ist unfair.

  • M
    MaxS

    Ich würde mich selbst auch als recht "wohlhabend" bezeichnen, und ich möchte dem Vorschlag trotzdem zustimmen.

     

    Fakt ist, dass wir eine zunehmende Ungleichverteilung des Kapitals haben, was dazu führt, dass es eine arbeitende Mittelschicht gibt (die die Leistung erbringt) und zwei Gruppen, die vom System profitieren: Die Reichen und die Transferleistungsempfänger.

     

    Diese Ungleichheit verschärft sich zunehmend durch die Kinderarmut der Gutverdiener und den Kinderreichtum der Leistungsempfänger. Das Kapital sammelt sich dadurch bei immer weniger Menschen, während andere arbeiten und dabei arm bleiben.

     

    Was wäre nun die Lösung? Eine Umverteilung, von der die arbeitende(!) Bevölkerung profitiert. Eine Vermögenssteuer und höhere Besteuerung von Kapitalerträgen und gleichzeitig eine Senkung von Sozialleistungen zugunsten eines höheren Nettolohnes insbesondere von Geringverdienern. Damit sich Arbeit auch lohnt.

  • L
    Linksfaschist

    Da hilft nur die Zwangsenteigung der oberen 10.000! Alles andere ist Verrat am Volke!

  • T
    Thomas

    Grundsätzlich habe ich nichts einzuwenden: wer viel hat, soll auch entsprechend abgeben: leider mündet dies in Deutschland zu oft in einer Neiddebatte. zu bdenken: wer viel hat und z.B. ein Unternehmen leitet gibt doch schon viel: vielen Menschen Arbeit; zahlt Steuern etc. Auch muss überprüft werden, warum der Staat immer mehr Geld ausgibt als er einnimmt etc.pp

  • J
    j.e.s

    Schon wieder diese Neiddebatte:

    Die FDP gönnt keinem außer ihrer eigenen Klientel etwas. Sie wird vom Neid getrieben auf alle, die auch was besitzen wollen.

    Das führt zu den im Artikel beschriebenen Reflexreaktionen...

  • AR
    Adam Riese

    Eindeutige Antwort: Ja, Reiche sollten mehr Steuern zahlen.

    In aller Regel verdienen sie ihr Geld ja nicht völlig unabhängig von der Arbeitskraft oder dem Konsum anderer Menschen. Da steht ihnen doch ein bisschen Solidarität gut zu Gesicht.

    Abgesehen davon: der Mittelschicht und den Ärmeren wird ja auch ständig mit Steuererhöhungen und Staatsverschuldung (also langfristig schlechterer Sozialer Absicherung) die Rechnung für das wirtschaftliche Missmanagement der Elite präsentiert. Es wird Zeit, daß dieses Spiel mal umgekehrt wird, und die Elite dieselbe finanzielle Verantwortung übernimmt, auch in schlechten Tagen, von der sie in guten Tagen so sehr profitiert.

    Basta.