piwik no script img

Streit der WocheEurokrise – ist Deutschland zu hart?

Seit Monaten diktiert die Bundesregierung der EU den Rettungskurs in der Währungskrise – in teilweise harschem Ton. Das Murren im Ausland dagegen wächst.

Angela Merkel ist derzeit nicht sonderlich beliebt in Griechenland – ebensowenig wie IWF-Chefin Lagarde. Bild: reuters

Germanophobie – Das Wort ist in jüngster Zeit häufiger zu hören. Die deutsche Bundeskanzlerin wird in Griechenland mit Hitler-Bart und Hakenkreuz gezeigt. Und selbst der sozialistische Präsidentschaftskandidat Francois Hollande erinnert in Frankreich an die nationalsozialistische deutsche Vergangenheit und den freiheitlichen französischen Widerstand, wenn es um die Lösung der Eurokrise geht.

Unter den platten Ressentiments liegt allerdings eine ernsthafte Debatte: Manche fragen sich jetzt, ob die starre deutsche Position in der Eurozone am Ende mehr schadet als hilft.

Die deutsche Kanzlerin und ihr Finanzminister rechtfertigen die Forderungen: Europa stecke in einer Schuldenkrise, weshalb besonders die am stärksten überschuldeten Staaten wie Griechenland, Portugal oder Italien sparen müssten.

Schon richtig, erwidern ihre Kritiker: Wenn etwa griechischen Arbeitnehmern und Rentnern aber immer wieder die Bezüge gekürzt würden, könnten sie auch kein Geld ausgeben. Die ohnehin stagnierende Wirtschaft erstickt vollends. Man müsse nicht nur fordern, sondern auch fördern.

Immer nur Haushaltsdisziplin, Haushaltsdisziplin, Haushaltsdisziplin zu rufen, wenn es um die Existenzkrise des Euro geht, nährt nicht nur bei Kommentatoren den Eindruck, man habe es mit einem Zuchtmeister zu tun.

taz

Was Politiker, Wissenschaftler und Prominente zu unserer sonntazfrage sagen, lesen Sie in der sonntaz vom 18./19. Februar. Am Kiosk, eKiosk und im Wochenendabo. Für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Aber trägt nicht das AAA-Land Deutschland weiterhin einen Großteil der Hilfspakete, argumentieren die Befürworter der harten Haltung.

Viele europäische Partner stören sich dennoch am harschen Ton, der regelmäßig aus Deutschland zu hören ist. Erst am Wochenende hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble gefordert, dem griechischen Fass müsse nun endlich ein Boden eingezogen werden. Der Fraktionsvorsitzende der Union, Volker Kauder, freute sich vor einigen Wochen: "Jetzt auf einmal wird in Europa Deutsch gesprochen." Im Ausland schreckt genau das viele ab.

Was meinen Sie: Ist Deutschland in der Eurokrise zu hart?

Beziehen Sie Stellung! Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einen aus und veröffentlicht ihn im Wochenendmagazin sonntaz. Der Kommentar sollte etwa 1.200 Zeichen umfassen und mit dem Namen und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

35 Kommentare

 / 
  • D
    Demokratin

    www.hintergrund.de/201202161926/wirtschaft/finanzwelt/griechenland-das-ende-der-demokratie-alternativlos.html

     

    - Wieso kriege ich so etwas Interessantes eigentlich nie in der taz zu lesen?

     

    AUSZUG aus dem Artikel:

     

     

    " (...)Marktwirtschaftlichen Prinzipien würde es entsprechen, wenn Banken, die sich verspekuliert haben und somit Pleite gehen, vom Markt verschwinden.

     

    Die Außerkraftsetzung marktwirtschaftlicher Regeln und die Rettung von Banken auf Kosten der Steuerzahler wurde mit der „systemischen“ Position der entsprechenden Finanzinstitute begründet. Letztere können das nur als Freifahrtschein für ihre spekulative Geschäftspolitik begreifen, die immer größere Teile der Bevölkerung in die Armut treibt. Das Wohlergehen der Bevölkerung ist im Kapitalismus hingegen keine „systemische“ Angelegenheit.

     

    Angesichts der griechischen Schuldenkrise sprach der ehemalige IWF-Chef Horst Köhler als  Bundespräsident davon, dass „Undenkbare zu denken“: „Wir brauchen geordnete Insolvenzverfahren nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Staaten.“

     

    Die Pläne des IWF zur Regelung staatlicher Insolvenzen scheiterten ihm zufolge am Widerstand der Finanzindustrie. „Wir haben schon damals erlebt, wie stark die Lobby der Banken und privaten Finanzinstitute sein kann. Dieselben Akteure haben uns jetzt eine Krise eingebrockt, die den Staaten gewaltige neue Schulden aufbürdet.“ (5)

     

    Zynische Heuchelei

     

    „Wir machen das, um Griechenland zu helfen und zu keinem anderen Zweck,“ behauptete  Schäuble zu Wochenbeginn. Für die Griechen muss das wie blanker Zynismus klingen. Insbesondere weil der deutsche Minister zum wiederholten Mal die Mär von den ‚über ihre Verhältnisse lebenden Griechen’ bemüht.

     

    So merkte Schäuble an, der Mindestlohn in Griechenland habe bislang über dem Durchschnitt der Euro-Staaten gelegen. Damit sind für die Misere nicht die Bilanzfälschungen der griechischen Regierung unter Mithilfe von Goldman Sachs, nicht die immer höher ausfallenden Zinstilgungen für die Gläubigeransprüche der Banken und auch nicht die milliardenschweren Waffenkäufe (in Deutschland) trotz faktischer Pleite ursächlich, sondern der Mindestlohn. Letztlich also die arbeitende Bevölkerung mit ihren überzogenen Ansprüchen, von ihrer Arbeit auch ein erträgliches Leben führen zu können. So meint es Schäuble, aber er verklausuliert es und versteckt seine Missachtung gegenüber den Ansprüchen der arbeitenden Bevölkerung hinter dem Verweis auf den europäischen Durchschnitt. Um das Land wettbewerbsfähig zu machen, dürfe der Mindestlohn nicht über dem Mittelmaß liegen, so der Minister.

     

    Eine eigentümliche Logik: Wird der Mindestlohn überall dort gesenkt, wo er über dem Durchschnitt liegt, dann senkt sich infolge der Durchschnitt. Womit wieder an anderer Stelle Löhne darüber lägen und abgesenkt werden müssten. Es ist eine Abwärtsspirale hin zu immer niedrigeren Löhnen.

     

    Durch Lohndumping kann zwar die Wirtschaft nicht in Schwung kommen, aber darum geht es auch nicht. Es geht darum, wer die Zeche für die spekulativen Verluste des Finanzkapitals trägt. Um diese der Allgemeinheit aufbürden zu können, ist die Politik bemüht, die Bevölkerungen der jeweiligen Länder gegeneinander auszuspielen.

     

    Dazu zählt auch das Gerede von zu hohen Mindestlöhnen. Es ist eine Botschaft an die arbeitende Bevölkerung in Deutschland, damit sie sich nicht in Solidarität mit ihrem griechischen Pendant übt. Sie lautet: Ihr arbeitet genauso wie die Griechen, aber die bekommen einen höheren Lohn. Das sei ungerecht, also sollte der Mindestlohn in Griechenland gesenkt werden. Damit wird die Frage, ob es nicht eher gerecht wäre, wenn die Deutschen mehr verdienten, gar nicht erst erörtert. Vielmehr wird die „Alternativlosigkeit“ zum Sparen beschworen, die sich aus der Schuldenlast ergebe.

     

    Durch die Rettung „systemischer“ Banken auf Kosten der Allgemeinheit wurde eine private Schuldenkrise in eine staatliche verwandelt. Mit jedem neuen Rettungspaket steigt die Staatsverschuldung, auch die deutsche. Es braucht nicht viel Fantasie um sich auszumalen, welches Lied die Vertreter der Finanzoligarchie und deren Interessenverwalter angesichts der gestiegenen Verschuldung singen werden: Die deutsche Bevölkerung habe über ihre Verhältnisse gelebt. Einschnitte im Sozialsystem seien daher „alternativlos“.

     

    (…)

    Mit dem Verlust der Haushaltssouveränität und deren Übertragung auf die demokratisch nicht legitimierte „Troika“ wurde die nationale Souveränität Griechenlands, die die Grundlage einer Demokratie darstellt, de facto abgeschafft. Mit der Absetzung von Papandreou durch die Achse Berlin-Paris-Brüssel und der Einsetzung einer Marionette des Finanzkapitals als Ministerpräsident hat die Finanzelite deutlich zu verstehen gegeben, dass Demokratie mit ihr in Griechenland nicht zu machen ist und nur noch gegen sie durchgesetzt werden kann.

     

    Das Euro-Projekt erweist sich somit nicht nur als zweckmäßig bei der Umverteilung der Einkommen von unten nach oben, sondern auch bei der Zerschlagung der Demokratie durch die Aufhebung nationaler Souveränität.

     

    Vorläufiger Höhepunkt des demokratischen Offenbarungseids ist die Forderung der Euro-Finanzminister an die Vorsitzenden der beiden großen Parteien Griechenlands, der Sozialisten und der Konservativen, Giorgos Papandreou und Antonis Samaras, sie müssten versichern, dass sie auch nach den Neuwahlen im April 2012 das Sparprogramm einhalten werden.

     

    Und wenn sie nicht wieder gewählt werden, erklären die Euro-Finanzminister die Wahl dann für ungültig? Zuzutrauen wäre es ihnen in ihrer Arroganz allemal."

  • A
    anti-neoliberal

    Die deutsche Bundesregierung ist zu wachsweich mit den deutschen und französischen Banken und Versicherungen. Aber was soll man von einer deutschen Bundesregierung, die sich von Herrn Ackermann und von Anwaltskanzleien der Finanzindustrie die Gesetze diktieren lässt, anderes erwarten?

     

    Die Interessen der Steuerzahlerinnen in Deutschland vertritt diese Bundesregierung ebenso wenig wie es die vorherigen taten. Im Hintergrund hat z.B. Herr Assmussen (jetzt bei der EZB) lange die Fäden gezogen, egal unter welchem Finanzminister. Heute ist das Ausmaß der Fremdbestimmung von Merkel und Co durch die Finanzindustrie allerdings absolut extrem geworden. Wählbar ist niemand mehr, der in den letzten ca. 15 Jahren an der Regierung beteiligt war.Also, weder CDU,FDP,SPD Noch Grüne!

     

    Nicht Griechenland wird gerettet, sondern die deutschen und französischen Banken und Versicherungen, die u.a. Geld in griechische Staatsankleihen gesteckt hatten, was sie sich jahrelang gewinnträchtig hoch verzinsen ließen! Griechenland sollte endlich aus dem Euro aussteigen, bevor es u.a. von den deutschen Neoliberalen vollkommen zu Tode kolonialisiert wird!

     

    Die deutsche Bundesregierung ist zu wachsweich mit den griechischen Milliardären und Millionären, die ihr Geld in die Schweiz und sonstwohin geschafft haben. Sie müsste sich dafür einsetzen, das deren konten gesperrt werden, damit sie ihre ausstehenden Steuern in Griechenland zahlen.

     

    Die deutsche Bundesregierung nimmt die BürgerInnen Deutschlands und Griechenlands etc. in Geiselhaft für die Interessen der Banken und Versicherungen.

     

    Irgedwann müssen die kleinen Leute in Deutschland genauso die Zeche bezahlen wie die kleinen Leute in Griechenland es jetzt müssen, das ist abzusehen. - Für die Gewinne der Finanzindustrie.

     

    Erst dann werden die meisten Deutschen wohl verstehen, was hier seit der Deregulierung der Finanzmärkte durch SPD, Grüne, CDU und FDP eigentlich läuft: Eine konsequente Entdemokratisierung Deutschlands und eine massive Enteignung der BürgerInnen Deutschlands zu Gunsten der Finanzindustrie!

     

    Damit sollte sich die taz mal beschäftigen.

  • J
    Jan

    Was die Leute UNBEDINGT verstehen müssen, ist wie Geld überhaupt entsteht. Wenn Banken Kredite vergeben, SCHÖPFEN sie Geld. Dieses Geld ist KEIN Spargeld anderer Sparer. Die gesamte Geldmenge steht also ein (verzinstes!) Kredit gegenüber.

     

    Weil die anfallenden Zinsen nicht mitgeschöpft werden, können nur die wettbewerbsfähigsten Privatpersonen, Geschäfte und Staaten ihre Kredite abbezahlen, indem sie Geld aus die vorhandene Geldmenge holen. Die Schwächeren machen dagegen Pleite oder müssen "gerettet" werden (d.h. von Steuerzahlern). Es muss ständig neues Geld geliehen werden, weil den Geldmangel im Finanzsystem eingebaut wurde.

     

    Staaten sollten stattdessen natürlich selber schuldenfreies Geld schöpfen, indem sie z.B. transparent und demokratisch allen Bürgern ein Grundeinkommen gewähren. Und dann ist es egal ob Euro, Drachme oder Scoobidoos.

     

    YouTube: Geldschöpfung

    z.B. http://www.youtube.com/watch?v=1Vil4gNVRuk

  • TE
    Thomas Ebert

    Eigentlich stellt sich die Frage: Warum ist Deutschland so spät so hart?

    Jetzt gibt es praktisch (fast)nur Verlierer im Europäischen Schuldendrama. Da sind die griechische Unter- und Mittelschicht, die zusehends verarmen. Da sind die Steuerzahler der Euro-Staaten, deren Kreditgarantien bald fällig werden. Und es ist die Europäische Union im ganzen, die in eine Krise fällt.

    Aber all das nicht wegen einer harten deutschen Haltung, sondern weil diese Haltung zu spät kommt.

    Ein Staatsbankrott Griechenlands ist ja praktisch eingetreten und die bisherigen Maßnahmen stellen eine Insolvenzverschleppung dar. Und nur für eine Verzögerung des Konkurses wurde EU-Recht gebrochen, die EZB zur Bad-Bank umfunktioniert und das verfassungsmäßige Haushaltsrecht des Bundestages mit Füßen getreten. Die einzigen Gewinner sind die Banken, die ihre Staatsanleihen noch vor dem Schuldenschnitt an die EZB verkauft haben.

    War das der Grund für die Rettungsschirme?

  • C
    chesterfield

    diese deutschtümelei,hatten wir doch schon.

    Am Deutschen wesen soll die Welt genesen,Deutsche Leitkultur usw.Dann lasst uns doch auch die erste Strophe der nationalhymne wieder singen.Wir werden den anderen schon zeigen,wer das Sagen hat.Wen wunderts also,dass die Griechen der Mekel ein Hitlerbärtchen anmalen?Irgendwie haben sie doch recht.Anscheinend hat man schon vergessen,was Deutschland für unglück über die welt gebracht hat.Auch eine Frau Merkel hat keinen Grund sich immerr wieder in den Vortdergrund zu stellen,zu kommandieren und zu erwarten,dass andere Völker sich unterzuordnen haben.Mich kotzt diese Deutschtümelei an.

  • V
    Valentin

    vic hat es schon angedeutet.

    Die Frage in dieser form ist zum Kotzen und einfach unverschämt.

    Ja, auch ich bin Deutschland, und ich billige es in keinster Weise wie die neoliberale Fraktion aus Union, Sozialdemokraten, Freidemokraten und Grünen mit dieser Finanzkrise im allgemeinen und im Moment mit dem griechischen Volk umgehen.

    Alles andere haben meine Vorredner bereits gesagt. Ich bin erstaunt über die überaus kritischen Kommentare und würde mir wünschen, dass die taz sich diese mal zu Herzen nimmt und endlich mal gegen die wahren Verursacher dieser ganzen Scheiße anschreibt. Aber die Hoffnung ist gering.

    Noch ein Wort zu Griechenland, ich hoffe, dass die Bürger alle ihre Kraft ausschöpfen, um ihre Regierung dazu zu zwingen, aus diesem Spiel auszusteigen. Sie hätte die Macht dazu. Aber dazu müssten sie zuerst ihren "Papa Demos" an den nächsten Olivenbaum knüpfen.

  • S
    Suse

    Wer ist Deutschland? Gemeint ist wohl eher die amtierende Bundesregierung. Und die hat die Köpfe ihrer BürgerInnen derartig vernebelt, dass die wenigsten begriffen haben, dass noch kein einziger deutscher Steuereuro nach Athen geflossen ist. Bislang gibt es nur Kredite via EZB, für die Griechenland höhere Zinsen zurückzahlt, als Deutschland aufwenden musste. Deutschland verdient derzeit an der griechischen Misere!

    Derweil muss das SOS-Kinderdorf in Athen Steuern zahlen, während die Athener Oper steuerfrei bleibt. Aber das interessiert ja nicht, denn wenn bei einer griechischen Staatspleite die Kredite fällig werden sollten, müssen nicht nur deutsche, sondern weltweit Banken gerettet werden. Die finanziellen Folgen werden nach unten durchgereicht, oder habe ich jemals in Berlin oder Athen die Forderung nach einer Vermögenssteuer vernommen?

    Das aggressive Wortgetöse dieser deutschen Regierung ist nicht nur interessengeschuldet, sondern hochnotpeinlich, stellt es doch die Fürsorgepflicht der europäischen Regierungen für ihre Bürger in Frage. Und jeden deutschen Bürger in eine antidemokratische Ecke.

  • L
    Larens

    Bilder von Merkel mit Hitlerbart zirkulieren nicht nur in Griechenland sondern auch in meiner derzeitigen Heimat Portugal. Wir werden als gnadenlos, hart und arrogant erfahren: Von den vielen normal berufstätigen Menschen hier, die so wie man es auch in Deutschland tut, täglich zur Arbeit gehen (allerdings für wenig Geld), und dabei ständig von den Drohungen der Troika einen auf die Rübe bekommen.

    Wenn der Präsident des europäischen Parlamentes Martin Schulz dann noch den Moralapostel spielt, und Portugal auffordert die Geschäftemacherei mit der raubtierkapitalisten Exkolonie Angola doch bitte zu bedenken, während seine Kompatriotin Merkel gerade aus China zurückkehrt (wo sie nicht war um über Menschenrechte zu sprechen), so ist es mir bisweilen echt peinlich Deutscher zu sein...

  • M
    MeinName

    Ich beachte die stärkste Macht der Geschichte - den Zufall - und stelle mir vor, das Brandenburger Tor und Bellvue stünden zum Verkauf.

    Wie würde dieses Land hier denken?

     

    Und wenn ein anderes Land daherkäme und eine Art Versailler-Vertrag-2.0 erzwingen würde:

    würden hier dann alle auf den Sofas sitzen und sagen:

    JUHUJUHU! Super! GENAU DAS wollen wir! Ja! Schüttet weiter eure Gnade über uns aus, oh Hoheitliche Macht!

     

     

    Alles eine Frage, auf welcher Seite des Tisches man zufällig gerade sitzt. Und kein Grund sich als etwas besseres hinzusstellen (weniger verschwenderisch, weniger faul, weniger korrupt etc.). Man empfindet in diesem Land die eigenen und nahezu identischen Fehler gerade nur nicht so intensiv, weil man sich die ganze Zeit über die Fehler anderer den Mund zerreißt.

     

    Ich meine: wer würde ernsthaft behaupten, das Beamtentum und der Staatsappart dieses Landes ist ein in den Himmel zu lobendes Wunder, es gäbe keine Faulheit und niemand hätte nur den Hauch einer Chance, in diesem Land jemand anderen mit Geld oder Vergleichbarem zu bestechen?

     

    Hat Deutschland mit diesem Bundespräsidenten die ethische Legitimation über Korruption s.o. abzulästern?

  • R
    RLS

    Wir hatten dass Glück dass wir in der Krise eine Schwarz Rote Regierung hatten, die auf die Gewerkschaften gehört hatte.

     

    Es wurde Kurzarbeitergeld bezahlt, dadurch war die Kaufkraft gesichert.

    Man half Opel und Kaufhof, die es mit einer FDP und Leuten wie Brüderle und Guttenberg wohl heute nicht mehr gebe. Wie viele kleinere Betriebe hätte es wohl gekostet wenn zwei solch grossen Firmen gefallen wären. Gerade die Automobilindustrie hat viele Zulieferfirmen.

    In einem Wirtschaftssystem dass auf Konsum aufgebaut ist, war diese Vorgehensweise, die richtige. In Griechenland macht man dass Gegensätzliche. Man entlässt Leute im Staatsdienst. Vermutlich ist dieser aufgebläht, wie bei uns auch, aber dann hat man nur die Möglichkeit diesen Leuten Rente oder Arbeitslosengeld zu bezahlen. Wo ist da der Spareffekt, man bezahlt nur Leute fürs Nichtstun.

    Wie bei der Bahn, macht man den gleichen Fehler.

    Diese hat die Arbeiter früher in Pension geschickt, die vom Steuerzahler dann bezahlt wurden. Die Auswirkungen von diesen Pensionierungen kennen wir, die Bahn ist heute nur noch Schrott. Nichts funktioniert mehr, und man muss erneut Dinge reparieren, die man durch sinnloses Sparen kaputt gemacht hat.

     

    Griechenland kann also niemals mit Sparen gerettet werden,

    sondern mit den gleichen Ideen wie man sie in Deutschland hatte.

     

    Dass wird aber niemals eine langfristige Lösung sein.

    Es ist nur eine Übergangslösung zu einem neuen Wirtschaftssystem,

    dass kommen wird, sei es dadurch dass man alles an die Wand fährt, oder hoffentlich durch Einsicht dass man so nicht mehr weitermachen kann.

    Moderne Energietechnologien oder andere sinnvolle Ideen, werden nicht mehr umgesetzt weil alle Länder nur noch Schulden haben. Das bedeutet Stillstand.

    Man hat heute bessere Möglichkeiten in der Krankenpflege, die man nicht anwendet weil dass Geld fehlt.

     

    Wir wissen dass eine Handvoll Menschen achtzig bis neunzig Prozent vom Reichtum besitzen. Dieses Geld muss ihnen abgenommen werden, und wieder unter dem Volk verteilt werden. Wie bei einer neuen Partie Monopoly (Klaus Lage Band) erst dann kann es wieder weitergehen, diesmal aber ohne Schlossallee und Parkstrasse. Denn diesmal muss dass Spiel länger gehen. Dass wiederum funktioniert nur mit einer neuen Einheitswährung, wo man nur bis zu einer gewissen Grenze dass Geld getauscht bekommt. Nie wieder dürfen Bill Gates oder die Aldibrüder, soviel Geld anhäufen können. Was diese Leute besitzen fehlt Millionen anderer Menschen. Deshalb sind reiche Spender auch nie Wohltäter, was diese Gesellschaft leider glaubt. Es sind Menschen wie Gandhi, die sich nur soviel nehmen, wie sie zum Leben brauchen.

     

    Und Konservative Politiker sollte man so schnell nicht mehr ans Ruder lassen.

    Auf einem Überbevölkerten Planeten, wo man Rohstoffe und Essen für sieben Milliarden Menschen ständig erzeugen muss. Milliarden von Tieren die nur für unsere Ernährung täglich sterben müssen, da wollen diese Leute eine Steuer für Kinderlose bringen. Diese Leute gehören ins Irrenhaus, aber nicht in die Politik.

  • JF
    Jörg Fischer

    Die Griechen tun mir aufrichtig Leid. Wir erwarten von den Griechen heute das, was wir uns bei den Banken nicht getraut haben. Schämen sollten wir uns dafür.

  • VL
    vergessene Liebe

    Ich finde @Sep Schäfers Beitrag sehr treffend! Denn: Die Griechen... sind Menschen wie "Du und Ich"... Und: Wir Alle.. (Wir und die Griechen..) sind, in unserer individuellen Arbeitssamkeit im "Reiche des Notwendigen" (marx) hinters Licht geführt worden, von den Dummheiten und Habgierigkeiten ...von

    historischen- religiös verwurzelten- kapitalistischen Ideologien...

    die als Art `Naturgesetze´ von unbegrenztem Reichtum in unserer- (begrenzten) Welt, in der Gestalt von Spekulationen, Zinsen und InvestmentBanking und Lohnausbeutung das soziale friedliche Leben und die ôkologischen Bedingungen der Menschheit zerstören!Die da

    Kriege und Unterdrückungen gegen`aufklärerische´ soziale Bewegungen und deren hoffnungsvolle Jugend, ob in IRAN, ISRAEL ,SYRIA,EGYPT,INDIA,CHINA,USA etc oder in der EU führen, gehen zu weit!

    Zu hoffen ist... dass die Idee der "aufklärerischen- evolutionären Dialektik" Hegel´s wirkt...

  • P
    P.S.

    Was heißt zu hart? Bei mancher Rhetorik in dieser ganzen Diskussion muss man ja langsam den Eindruck gewinnen, die Griechen werden quasi mit der Pistole am Kopf gezwungen. Dem ist aber nicht so. Es ist ja nicht nur so dass die Regierungen in Deutschland und anderen EU-Mitgliedern unbedingt Griechenland in der Eurzone halten wollen, das selbe gilt auch für Griechenlands eigene Regierung.

     

    Wenn Griechenland jedoch beim Euro bleiben will (bzw., die griechische Regierung will es die für Griechenland spricht) dann braucht es Hilfe, und wenn es Hilfe will, dann muss es nun mal gewisse Auflagen erfüllen. Das ist kein Zwang, keine Fremddiktatur, das ist Geben und Nehmen. In so fern denke ich nicht, dass Deutschland zu hart ist. Man kann nicht deutsche Hilfen als gegeben ansehen, zumal ja solche Finanzhilfen laut den Euroverträgen eh verboten sind. Europa allerdings *erwartet* einfach, dass Deutschland zahlt und dabei wohl auch noch lächelt. Nicht Deutschland ist zu hart, Europa ist zu hart!

     

    Zumal solche Finanzhilfen dann eh bei Griechenlands Gläubigern landen würden. Somit ist dieses ganzes Unterfangen sowieso nichts beiter als der Bank Bailout 2.0. Noch mehr Geld wird damit indirekt in die Rachen der Banken geschmissen - dabei wussten die, selbst bei aller griechischer Schummelei an ihren Statistiken, dass Griechenland eine risikoreichere Anlage ist als andere Euroländer, also warum sollten sie nicht auch einmal die negativen Konsequenzen ihrer Risikobereitschaft tragen?

     

    Somit finde ich generell dass eine Rückkehr Griechenlands zur Drachme, und ein souverän uniliteral verkündeter Schuldenschnitt das beste Mittel wäre. Aber viel Glück die doktrinär euroföderalistischen Regierungen in Deutschland, Griechenland und den Rest Europas davon zu überzeugen!

  • Y
    Yossi

    Bei all dem Gerede über "die Griechen" sollte man immer bedenken, dass das, was wir heute in Griechenland sehen, in wenigen Jahren das Szenario in Deutschland sein wird.

  • V
    vic

    Merkel legt die Lunte für Aufstände in Griechenland und Portugal, während sie immer weitere Forderungen stellt.

    Sie sollte erstmal vor der eigenen Türe fegen, bevor sie anderen vorschreiben will, wie man den Staatshaushalt in Ordnung hält, ohne die Bevölkerung einseitig zu belasten.

    Deutschland ist zu großspurig, nicht zu hart.

    Und es ist auch nicht ganz Deutschland, denn auch ich bin Teil davon. Und ich mag diese Kanzlerin nicht.

  • SS
    Seb Schäfer

    Es gibt zwei Wege, um die defizitären Haushalte zu sanieren. Einmal über eine Reduzierung dr Ausgaben, der andere heißt Steigerung der Einnahmen. Während Merkozy ständig den Sparzwang betonen, sollten die Bürger endlich laut werden: die Steuern rauf, europaweit! Und zwar auf die hohen Einkommen, auf die großen Vermögen, und vor allem auf die Kapitalerträge. Damit würden zum ersten mal die Verursacher der Krise an der Lösung ernsthaft beteiligt. In unzähligen Artikeln, Büchern und Interviews wird seit Jahren die sich immer weiter öffnende Schere zwischen den Vermögenden und dem Rest der Gesellschaft beklagt. 10% profitieren, weil ihr Kapital für sie arbeitet (was als Begriff schon eine Frechheit ist), und 90% können von ihrer Arbeit mehr oder weniger gut oder schon gar nicht mehr leben. Und die Politik unternimmt- nichts. Wer immer noch nicht erkennt, daß unsere Eliten kein Interesse haben, die Ursachen der Krisen anzugehen, der wird auch glauben, daß die "faulen Griechen" ihr Unglück selber schuld sind. In Wahrheit ist dort die Übervorteilung der Bürger durch die mit der Politik verklüngelten Renditehaie nur noch skrupelloser durchgezogen worden als im Rest Europas.

  • P
    P.Haller

    Die Frage müsste eigentlich heissen: "Ist Deutschland ein Arschloch?".

    Denn das Wort "hart" impliziert doch irgendwie, dass man es mit Schutzbefohlenen zu tun hat.

    Ein Lehrer z.B. kann hart mit seinen Rotzlöffeln umgehen, aber nicht Deutschland mit Griechenland.

    Deutschland hat nicht (mehr)das Recht mit wem auch immer "hart" umzugehen, höchsten mit sich selbst.

    Deutschland profitiert von dem ganzen Schlamassel in dem Griechenland jetzt steckt doch ganz ausgezeichnet.

    Es kann doch nicht jemand ernsthaft glauben, dass wenn sich ein Land totspart, alle verfügbare Kohle an wen auch immer verjubeln muss, dass da nicht jemand sich lauthals die Hände reibt und den ganzen Zaster einstreicht. Und wer mag das wohl sein ? Die verbrecherische Finanzmafia rund um den Globus hat uns das eingebrockt und wird es weiterhin machen, wenn wir nicht irgendwann mal sagen: STOPP !!

    Aber das kann, speziell in Deutschland, noch lange dauern. In dieser Hinsicht müsste Deutschland mal gaaanz hart sein und sich nicht wie ein Arschloch benehmen.

  • G
    Gallier

    Deuschland ist zwar in Sachen Diplomatie - mit Ausnahme der Ostpolitik von Brandt und Bahr - schon immer ziemlich plump gewesen, andererseits haben die Euro-Länder ihre Probleme selbst verursacht. Die Politiker haben es sich leicht gemacht, sind ja immer auf Stimmenfang, da kommt man leicht in Versuchung, durch Schuldenaufnahme den Lebensstandard einer Nation zu halten.

     

    Die Griechen sollten ihren Zorn gefälligst bei ihrer eingenen Regierung abladen, das ist die richtige Adresse. Deutsche Unternehmen und Banken waren blauäugig, dafür müssen sie ja jetzt auch büßen und Verluste hinnehmen.

    Daß jedoch der deutsche oder französische Steuerzahler für die Fehler realitätsferner Eurokraten und Politiker aufkommen sollte, das ist äusserst ungerecht. Dagegen sollte man etwas tun.

  • D
    deviant

    @andreas:

    Ich weiß nicht, ob Sie sich das selbst zusammengereimt haben, aber soviel Geld hat Griechenland gar nicht aus den Töpfen der EU bekommen, weil oft die Bedingungen für eine solche Förderung nicht erfüllt worden konnten - was unter anderem mit dem mangelhaften Staatswesen zu tun hat.

    Deutlich mehr Geld ist allein in die deutsche Landwirtschaft geflossen, um damit den Umbau von kleinen Biohöfen in industrielle Massenhöfe zu finanzieren - um diesen dann noch mehr Geld in den Arsch zu blasen.

     

    Stattdessen hat die EU die Privatisierung von profitablen Staatsbetrieben erzwungen, was zu sinkenden Staatseinnahmen und durch Massenentlassungen zu steigenden Sozialausgaben führte. Nicht zuletzt hat Nordeuropa die "Frontstaaten" auch bei der Einwandererfrage ziemlich allein gelassen: Während in Deutschland das Asylrecht quasi abgeschafft ist, landen Hunderttausende Flüchtlinge in Spanien, Italien und Griechenland, die das an Zollausgaben draufsatteln müssen, was man hierzulande spart.

     

    Und dann diese dummdreisten Stammtischparolen, Griechenland müsse den Karren selbst aus dem Dreck ziehen: Schön und gut, aber wie soll das gehen, wenn Deutschland gerade die Räder abmontiert und gleichzeitig immer weiter Steine auf den Karren läd?

    Genau das passiert nämlich; selbst einem STammtischbruder wie Ihnen dürfte noch bekannt sein, wie Ihre Kanzlerin vor ein paar Jahren von "antizyklischen Maßnahmen" sprach, und davon, dass man gerade in Zeiten der Krise viel Geld in die Hand nehmen müsse, statt zu sparen.

    Und wie sie anschließend herumtönte, Deutschland sei genau deshalb so gut aus der Krise gekommen, weil es antizyklisch investiert habe?

     

    Und nun behauptet Ihre Kanzlerin plötzlich, Griechenland müsse sich totsparen und Sie klatschen ihr auch noch Beifall?

    Da müsste doch selbst dem größten Hornochsen (und für den halte ich Sie nach diesem Kommentar) auffallen, dass das nicht zusammenpasst.

  • ML
    Martina Lippmann

    Also, da ist ja wohl gerade ein Chefindoktrinator abgesprungen wenn ich das richtig gesehen habe.

    Vielleicht weniger EU und mehr intakte Staaten ?

    Das ist ja eine Pandemie da drinnen.

    Man fragt sich manchmal auf grund welcher Intention die da rein gehen?

    Immer was Neues für die Mutter, psychedelisch sind die Wirkungen von LSD -

  • S
    sVERTRAGen

    @XXX

    Immer noch gilt die völlig klare Vertragsregel "no bail-out", obwohl die EZB die Regel seit 2 Jahren bricht. Und zwar mit Mehrheitsbeschluss der Vertreter aus den Ländern, die weniger oder nichts in Rettungsfonds einzahlen, deren Rating gefährdet ist und die für sich selber künftig evtl. bail-out wünschen: Das ist vertragswidrige Selbstbedienung, die Probleme übertüncht, nicht löst.

    Rechtlich, moralisch und ökonomisch spricht viel für Ihre Forderung: "No bail-out"

  • IN
    Ihr Nameberliner

    Ich erinnere nur mal an den Versailler Vertrag wo Deutschland unzumutbare und unbewältigbare Strafen zahlen musste und es überall zu Kürzungen und der daraus resultierenden Armut kam. Und wir wissen ja alle was daraus erwachsen ist. Wenn die EU nicht über einen Kurswechsel/ Systemwechsel nachdenkt werden sich radikale Gruppen (vor allem natürlich rechte, nationale Gruppierungen) weiter formieren und das Land in einen Bürgerkrieg stürzen. Aber Merkozy und die Sesselfaschisten wollen es ja scheinbar nicht anders. Das kommt davon wenn man in Geschichte nicht aufpasst, scheint aber eher die Regel als die Ausnahme zu sein bei den von den Völkern (nicht) gewählten Vertretern...

  • KK
    Kostas Katsaros

    Das Thema ist eigentlich ,ob Deutschland verfügt eigentlich über einen Plan für die ganze Eurokrise. Bisher zeigt uns die Bundesregierung , das ihre Entscheidungen nur folgen und auf keinen die Situation bestimmen. Ebenfalls zeigt ein aüßerst niedriges Interess für Demokratie. Eine nur finanzielle Lösung ist verurteilt zur Nichterfühllung ohne Respekt für die europaischen Völker. Alle europaische Völker muss eine Entscheidung treffen. Ist Europa etwas mehr als eine finanzielle Union, die von Ratingsagentüren bestimmt wird? Ist sie eine Union von Menschen?

  • A
    andreas

    Deutschland ist nicht der Mittelpunkt der Welt das sollte die Autorin auch wissen. Meine Güte es regt mich langsam auf das vor allem die TAZ zu glauben meint das es so wäre.

    Und auch in Deutschlnad müssen Schulen, Universitäten, Kindergärten, Straßen und und und bezahlt werden. Den Kommunen geht es ohnehin schlecht.

    Und dann kommt die TAZ und möchte aus Frau Merkel und Deutschland den Buhmann machen(mal wieder...wie langweilig!)

    Es ist an den Griechen selbst den Wagen wieder aus dem Dreck zu ziehen, schließlich hatte Mann/Frau Jahrzehnte Zeit zumal mit viel Geld aus dem Fördertopf der EU. Wo ist das Geld geblieben ?

    Statt aber den anderen Euro Ländern dankbar zu sein erneut Milliarden zu erhalten wird der Spender auch noch beschimpft.

    Also entweder man macht was der Geldgeber fordert oder geht aufrecht in die Pleite. Eine andere Variante gibt es nicht!

  • U
    Uli

    Deutschland ist mehr als nur "zu hart". Wir missachten die Würde und das Selbstbestimmungsrecht des griechischen Volkes. Hätten Merkozy nicht Papandreou in Nizza gezwungen auf seine geplante Volksabstimmung zu verzichten, dann hätten die Griechen heute wieder ihre Drachme zurück und hätten die Chance, zu einer ausgeglichenen Zahlungsbilanz zurückzukehren. Die Zwangsmitgliedsschaft von Griechenland im Euro vergiftet den europäischen Zusammenhalt und pervertiert die Idee eines gemeinsamen Europas. Die Stärke Europas liegt in der Vielfalt seiner Kulturen, die gilt es anzuerkennen. Wenn das heutige Konstrukt des Euros dazu nicht passt, dann muss man dieses Konstrukt ändern aber nicht von den Völkern verlangen "sich neu zu erfinden". Mentalitäten ändern sich nur über mehrere Generationen hinweg, nicht innerhalb von 2 Jahren.

  • T
    Thillmann

    Deutschland macht einen großen Fehler: Es wirft gutes Geld schlechtem hinterher, heißt, es dürften keine Gelder an Griechenland gezahlt werden.

     

    Denn dann müßten sich nicht die Deutschen sondern die Griechen selber mit der Aufarbeitung ihres Filzes beschäftigen und könnten Deutschland nicht dafür verantwortlich machen. So lenken sie nur von den eigenen Verantwortlichen ab und bekommen dafür auch noch unser Geld. Merkel spinnt total!

  • M
    Mutbürger

    Also wer es jetzt noch nicht erkannt hat das Griechenland ein Fass ohne Boden ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Aber wahrscheinlich machen einige europäische Länder noch Geld mit der Krise in Griechenland. Die These mit dem Wehretat gefällt mir sehr gut. Es ist traurig, dass die griechischen Bürger die Krise stemmen sollen. Jedoch ist es in unserem Land nicht anders und wir stemmen, dann wiederum die Schulden der Griechen. Sowas sollte in Griechenland nicht vergessen werden! Die Griechen sind Idioten, wenn sie sich über Deutsche aufregen, das einzig richtige tuen in diesem Fall die griechischen Demonstranten. Aus diesem Grund sollten Sie ALLE gegen ihr System arbeiten und wir sollten hier ebenso damit anfangen.

  • SV
    Sandro Valecchi

    Der Hansemann, der Hansemann der zündet ganz Europa an?

    Natürlich nicht, aber von David Justus Ludwig Hansemann (1790-1864) Gründer der Disconto-Gesellschaft und Chef der Preußischen Bank stammt der Kern der Redewendung: „Beim Geld hört die Freundschaft auf!“ Vergiftet dieser Ego-Ungeist den europäischen Gedanken für Frieden, Demokratie und Partnerschaft?

    Radosław Tomasz Sikorski, polnischer Außenminister, sagte im Rahmen der Diskussionsrunde der Münchener Sicherheitskonferenz, dass er (hören) möchte, dass Deutschland schlicht und einfach zugibt, vom Euro profitiert zu haben. Die Situation in der EU sollte aber nicht nur finanzanalytisch betrachtet werden.

    Moralische, ethische, soziologische und selbstverständlich auch geschichtliche Aspekte spielen hierbei eine nicht zu unterschätzende Rolle: Bundeskanzlerin Angela Merkel will sind nicht in die Geschichtsbücher als Unperson vermerkt sehen, mit dem (ewigen) Vorwurf, der aus Griechenland wahrscheinlich käme: „ihr habt uns damals im Stich gelassen!“

    Deshalb wird Griechenland, das um einen „Platz auf Augenhöhe der EU-Partner“ kämpft, auch nicht von den EU-Partnern fallen gelassen werden. Natürlich ist es für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger der Mittelschicht und der sozial schwachen Menschen dort eine zermürbende Zerreisprobe, die sich in Frust und Aggressionen endlanden kann. Alle Marktbeobachter innerhalb und außerhalb der EU hoffen daher, dass die Regierung und das Parlament in Athen dies erkennt und schnelle Entscheidungen trifft.

    Sandro Valecchi, Berlin Mitte

  • X
    XXX

    Das Problem ist, dass sich bei den mehr als 600 nicht herausragend begabten Personen in Parlament und Regierung eine ganze Menge echter Trottel befinden. Der Wunsch, alle diese Personen dazu zu bekommen, dass sie keinen Mist mehr von sich geben, ist völlig aussichtslos.

    Und weil das so ist, hätte man sich einfach an die völlig klaren Regeln halten sollen, welche vor zwei Jahren noch waren: no-bail-out und damit Pleite Griechenlands. Leider hätte das damals unsere Bankster zu viel Geld gekostet und wurde deswegen von ihren Marionetten Merkel und Co nicht in Betracht gezogen.

  • Z
    Zoni

    Was sie beschreiben ist Theaterdonner für die Stammtische hier.

     

    In Wahrheit würde Merkels Kurs schon längst auffliegen wenn die EZB nicht schon viele hunderte Milliarden an Schrottanleihen aus den Problemländern gekauft hätte.

    Un dort liegt auch der Grund warum am Ende unsere "Kompetenzregierung" auch Griechenland im Euro halten wird: Dann müssten nämlich unsere Anteile (ca. 40 - 70 Milliarden je nach Wert der Anleihen) abgeschrieben werden. Wie soll Angie "Bismarck" Merkel das hier im Vorwahljahr verklickern?

     

    Fällt aber Griechenland gehts nach der Dominotheorie weiter: Sollten die Problemländer einer nach dem anderen raus , dann wirds richtig teuer.

     

    Und das Thema soziale Unruhen / Bürgerkrieg / Ende des europäischen gedankens ist da noch nicht mal angesprochen.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Natürlich. Aber nicht Deutschland, sondern die Lakaien der Finanzwelt. Das'Kapital' fordert, richtet und sahnt ab, alle Macht in einer Hand, keine Gewaltenteilung und die Demokratie pfeift aus dem letzten Loch. Heute nehmen sie sich Griechenland vor, wenn alles so läuft wie erhofft, in diesem grossen Versuchsfeld, kann man den Rest von Europa auch okkupieren und die Völker entmachten, Arbeiter 'versklaven' und die eigenen Taschen zum Bersten füllen. Danke Deutschland. P.S. Deutschland sind nicht die Deutschen, siehe Aufschwung, für wen?

  • N
    Nihil

    ,,Ein Schuss in den Ofen!" Wie soll ein Volk. das sich totsparen soll, aus seiner Misere herauskommen? Merkel ist das offensichtlich egal-,schon darum, weil die Griechen ja keine großen Handelspartner Deutschlands sind!? Wer kommt als nächster, der sich totsparen soll? Und was soll dann noch Wirtschaftswachstum bringen? Allen Europäern, die Agenda 2010 und Deutschland kann nur noch nach China und den USA exportieren. Das merkelantinische Zeitalter scheint sich anzubahnen;: Eine neue Herrschaftsform der besitzenden Klasse.

  • TS
    Thomas Sch.

    Die Frage ist doch gar nicht so schwer zu beantworten: Man muß sich nur vorstellen, daß die ganze Angelegenheit nicht nur am abendlichen Fernsehschirm abspielt, sondern ganz privat. Etwa so: Ein Bekannter von Ihnen leiht sich ständig Geld von Ihnen aus und Sie bekommen mit, daß er sich auch woanders Geld leiht um damit Ihre Schulden zurückzubezahlen. Er leiht sich immer etwas mehr aus, als er braucht, um alte Schulden zurückzubezahlen, denn von irgendetwas muß der Gute ja auch leben. So geht das Jahr um Jahr und Tag um Tag. Ihr gesamter Freundes- und Bekanntenkreis macht mit bei dem Spiel, weil bisher ja noch jeder sein Geld zurückbekommen hat. Nun haben Sie aber momentan selber Ihr Konto weit überzogen und da kommt der Typ schon wieder. Wissen Sie denn eigentlich nicht, wie die Immobilienkrise in den USA begonnen hat: Dort hat man Leuten Geld geborgt, von denen man wußte, daß sie es nicht zurückzahlen konnten. Und etwas ähnliches passiert mit Griechenland. Die Frage kann also nicht sein, ob das zu hart oder nicht. Die Frage ist, wieviel Ladung man in ein Schiff kriegt, ohne daß es untergeht. Ist es denn nett oder klug, wenn wir alle gemeinsam absaufen ? Alle absaufen lassen oder Einige retten ? Tja, harte Frage, harte Antwort. Da sehen Einige natürlich sofort wieder ´nen Nazi an ´ner Rampe selektieren. Also ich weiß jedenfalls, ab wann mir meine Bank keinen Kredit mehr gibt.

  • JB
    Josef Birner

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Wenn man einem Pleitestaat (hier Griechenland) Milliardenkredite aufs Auge drückt, damit dieses Land Panzer und U-Boote von deutschen Freunden aus der Rüstungsindustrie kauft, gleichzeitg weiß, dass die Rückzahlung in der Sternen steht und letztlich der deutsche Steuerzahler dafür aufkommen muss und gleichzeitig die griechische Bevölkerung mit rigiden Spardiktaten überzieht, dass sie um ihre Existenz kämpfen muss. Und dann mit keinem Wort verlangt, den

    aufgeblähten griechischen Wehretat (Ausgaben von 10 Milliarden allein in 2010) stark zu kürzen, dann stinkt das gewaltig. Was schert schon das Geschrei

    der griechischen Unterschicht. Die deutschen Poliitker haben die Malaise Griechenlands schon lange gekannt. Sie haben nichts gemacht, (höchstens den Reibach für die Freunde an Land gezogen). Jetzt waschen sie ihre Hände in Unschuld und lassen die Folgen ihrer Amigo-Politik an den kleinen Leuten

    aus. Dieses Bild der Merkelregierung ist negativ. Nur: Sie merk(el)t nicht !

  • D
    deviant

    Natürlich ist Deutschland zu hart. Wenn ich mit Griechen rede, dann höre ich einen radikalen Grundtenor, der an Bürgerkrieg erinnert, vom nackten Kampf ums Überleben aufgrund völlig übertriebener "Sparmaßnahmen" und von dem Gefühl einer von Berlin oktroyierten "Junta". Der Widerstand dagegen gilt als demokratische Bürgerpflicht - und wer würde sich hierzulande nicht auf dem Boden von Art. 20 GG wissen, wenn er in dieser Situation Mollies auf das Parlament würfe?

    Hinzu kommt eine internationale Stimmung, die mit "griechenfeindlich" noch verharmlost wäre und so auch in Griechenland ankommt - ein ganzes Volk fühlt sich hier durch Finanzmärkte und internationale Medienöffentlichkeit bekämpft und gedemütigt.

     

    Gleichzeitig wird Merkel aber nur als nützlicher Idiot eines überbordenden Kapitalismus gesehen, der nicht in Portugal und Irland halt machen wird, sondern auch Deutschland erreichen und Merkel hinwegfegen wird - man müsste wohl von einer "Endzeitstimmung" sprechen, die in Deutschland noch nicht angekommen ist und/oder geflissentlich ignoriert wird.