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Streit der WocheVersagt der Papst politisch?

Die Karwoche hat begonnen – die Medien-Woche des Papstes. Auf Kuba hat er sich politisch geäußert. Seine Agenda halten manche für äußerst zweifelhaft.

Willkommensgruß beim Papstbesuch in Deutschland. Aber es gab auch viel Kritik. Bild: dapd

Mindestens eine Wirkung zeigt dieser Papst-Besuch auf Kuba schon jetzt: Wenige Tage nachdem Benedikt der XVI. die Insel wieder verlassen hat, kündigt der Präsident Raúl Castro in der Parteizeitung Granma am Wochenende an, dass der Karfreitag in diesem Jahr auch auf Kuba ein Feiertag sei, „zu ehren ihrer Heiligkeit“.

Auch Fidel Castro hatte schon einmal auf einen Papst reagiert, damals hieß er Johannes Paul II. Der wiederum hatte vorgeschlagen, man könne doch Weihnachten zum Feiertag erklären. Castro tat es. Seitdem zählt das christliche Fest zu Kubas gesetzlichen Feiertagen.

Es ist davon auszugehen, dass Benedikt der XVI. nicht nur die Einführung von christlichen Feiertagen meinte, als er bei einer Messe in Havanna vor hunderttausenden Gläubigen forderte: „Kuba und die Welt brauchen Veränderungen“. Eine offene und erneuerte Gesellschaft, verlangte der Papst, niemand dürfe in seien Freiheitsrechten eingeschränkt werden. Die Regierung der USA lobte ihn daraufhin. Obwohl Benedikt der XVI. auch das US-Embargo gegen Kuba kritisiert hatte.

Wie sehr darf und muss sich ein Papst in die Politik einmischen? Und mischt sich dieser aktuelle Papst auf die richtige Art ein?

Fundamentalistisch wie der Islam

Bild: taz
sonntaz

Den kompletten Streit der Woche mit Stimmen von Heiner Geißler und Pater Klaus Mertes lesen Sie in der Oster-sonntaz vom 6./7. April 2012. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Der Publizist Alan Posener, der das Buch „Benedikts Kreuzzug“ verfasste, erkennt in den Worten des Papstes eine gefährliche politische Agenda: „Abkehr von der Moderne, Rollback der Aufklärung, Einschränkung der Demokratie, Abschied vom wissenschaftlichen Denken, Schluss mit der Emanzipation der Frau und der sexuellen Selbstbestimmung. Sie bedeutet eine Umdeutung der Geschichte und eine Umwertung aller Werte. Sie hat letzten Endes mit dem fundamentalistischen Islam mehr gemeinsam als mit der säkularen Gesellschaft Europas.“ Manche feierten das auch noch als „benedettinische Wende“.

Als der Papst im vergangenen September im deutschen Bundestag zu Gast war, verließen Abgeordnete der Linken aus Protest den Saal. Staat und Kirche gehörten getrennt. „Papst und Kirche machen keine Politik“, sagte damals der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier. Aber die Kirche könne eine Vergewisserung über die Grundbedingung bieten, „die uns 60 Jahre Frieden beschert hat, also die europäische Einigung“.

Andere Beobachter würden einem Papst dieselbe Rolle zubilligen, halten Benedikt den XVI. aber für deutlich zurückhaltender in vielen politischen Fragen als seinen Vorgänger Johannes Paul II., der als „politischer Papst“ für sein Engagement gegen Kriege, Menschenrechtsverletzungen und Ungerechtigkeiten geehrt wurde.

Benedikt XVI. habe in diesen Fragen bisher deutlich weniger nachzuweisen. Das allerdings, so nehmen ihn wiederum Kritiker aus der eigenen Kirche in Schutz, liege manchmal auch nur daran, dass Benedikt XVI. zurückhaltender kommuniziere. Der Vatikan müsse offener werden.

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22 Kommentare

 / 
  • P
    phil

    Ah, endlich mal ein interessantes Diskussionsthema, danke dafür taz.

    Erst einmal halte ich die Überschrift (mit ihrere Implikation) für falsch.

    Die Frage "Versagt der Papst politisch?" impliziert schon eine Tatsache, die ich so nicht akzeptieren kann. Nämlich, dass der Papst überhaupt ein politisches Wesen ist.

    Was befähigt einen Menschen dazu, politisches Wesen zu sein?

    Oberstes Prinzip der Politik ist das Gute (Belassen wir es um der Kompaktheit des Textes Willen dabei).

    Für Politik wird also moralisches Vokabular gebraucht, denn Politik und Moral sind auf irgendeine Art verknüpft (die Art der Verknüpfung spielt hier keine Rolle)

    Was ist Moral? Moral ist eine Beziehung, konkret: Eine Beziehung zwischen 2 Menschen. Was sind die Bedingungen einer moralischen Beziehung? Beide Menschen haben sowohl Rechte als auch Pflichten dem Anderen gegenüber.

    Die Menschen haben noch eine andere Art der Beziehung, die transzendentale. Diese Art der Beziehungen ist keine gleichberechtigte, sondern hier hat der eine Teilnehmer ausschließlich Pflichten und der andere Teilnehmer ausschließlich Rechte (wie bei der Beziehung Mensch-Gott, oder auch Mensch-Tier)

    Demnach können alle Teilnehmer von Politik nur so beschaffen sein, dass sie alle moralische Beziehungen zueinander haben.

    Der Papst ist qua Position an kein moralisches Verhältnis gebunden, darum werden ihm auch Prädikate wie "unfehlbar" beigelegt. Er ist eher so etwas wie der Mittler der transzendentalen Autorität (Stichwort: Heteronomie)

    Also ist es absolut unsinnig, auch nur anzunehmen, für den Papst existieren Begriffe wie gut und böse, richtig und falsch, etc.

    Um überhaupt politisch sein zu können, braucht es eine Gruppe, die über das Band der Moral verknüpft sind, also gleichberechtigte Wesen.

    Der Papst kann per Definition kein Teil einer solchen Gruppe sein, also kann er auch kein Prädikat "politisch" beigelegt bekommen, das also auch nicht mit "gut" oder "schlecht" bewertet werden kann.

    Die andere Möglichkeit ist es, den Papst als einfachen Menschen zu betrachten. Aber schon bei dieser Annahme zeigt sich, dass die Person mit der Position "Papst" auch jegliche exponierte gesellschaftliche Stellung verliert und dann wird sein politisches Handeln massenmedial in etwa so interessant, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.

    Fragestellung verfehlt, setzen, 6 ;)

     

    Gruß

    Phil

  • UR
    Uwe Roos

    Versagen ist in diesem Zusammenhang die falsche Diktion. Die katholische Kirche hatte in Ihrer Geschichte sprituellen Einfluß und weltliche poltische Macht schon immer gekonnt miteinander verwoben. Der jetzige pontifex maximus steht somit in einer direkten Linie zu seinen Vorgängern. Der politische Einfluß der katholischen Kirche ist nicht im Schwinden begriffen. Im Gegenteil, sie sucht und findet neue Wege in einem Rollback, das die Sinnsuche in einer materialistischen und ausbeuterischen Welt mit scheinbar überholten Traditionen und Rollenbildern auszufüllen versucht.

  • T
    tazitus

    @werner: Ein Baum kann ohne Wurzeln nicht leben, und ihre Äußerungen sind ein gutes Beispiel dafür, wie kontraproduktiv Metaphern sein können. Diese bewirken nämlich zu oft falsche Schlussfolgerungen. Eine Gesellschaft hat eine und viele Vergangenheiten, aber keine "Wurzeln". Sie kann sich sehr gut, vielleicht sogar besser, ohne Papst und KathoKi weiter entwickeln. Außerdem kann ich mit Unsinnssätzen von einem Westen, der "sich nicht mehr liebt (oder sich hasst)?", nichts anfangen. Ich zitiere aber gern Gustav Heinemann. "Ich liebe meine Frau."

     

    @Alex. Wer drischt auf Papst oder KathoKi ein? Denen (und Ihnen) ist die Religionsfreiheit unbenommen. Und warum wundern Sie sich, dass Menschen, die nicht durch theologisches "Wissen" belastet sind, einen klaren Verstand haben? "..Die Frage nach den letzten Dingen,woher kommen wir,wohin gehen wir stellt sich letztlich jeder irgendwann..." Woher wissen Sie das nun wieder? Aber wenn's hilft: Durch den Versuch, ein gottgefälliges Leben vor dem Tod zu leben, kann Ihnen die Antwort egal sein. (Und über die Einsetzung der Sakramente sollten Sie sich noch mal etwas genauer informieren.)

  • A
    Alex

    Der Eifer mit dem hier auf die katholische Kirche und den Papst eingedroschen wird ist schon krass.

    Schon mal was von Religionsfreiheit gehört?

    Als gläubiger Katholik kann ich mich nur wundern wie Menschen mit erkennbar wenig theologischem Wissen sich hier medial aufplustern.

    Die Frage nach den letzten Dingen,woher kommen wir,wohin gehen wir stellt sich letztlich jeder irgendwann.Die Antworten mögen unterschiedlich sein für Arroganz ist aber kein Platz.Jesus Christus hat eine heilige katholische Kirche eingesetzt,sie mit 7 Sakramenten ausgestattet und dass große Versprechen gegeben auf ewiges Leben.Jesus Christus ist der Weg,die Wahrheit und das Leben.Wers nicht glaubt sollte sich mal ruhig in eine Kirche setzen und Gott bitten ihm eine Antwort zu geben.

  • W
    werner

    An einigen Kommentatoren lässt sich deutlich erkennen, was der Papst mit der Feststellung meinte, dass sich "der Westen selbst nicht mehr liebt".

    Wenn nämlich das institutionalisierte Christentum eine wesentliche Wurzel der europäischen Identität ist und diese Institution - ganz unabhängig davon, was sie konkret sagt und dekretiert - per se zum verbalen Abschuss freigegeben ist, dann kann ich die imbezillen Äußerungen bestimmter Gruppen hier nur noch als sublimierten Ausdruck des Selbsthasses lesen.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Der deutsche Papst Benedikt XVI sollte noch Akzente

    während seines Pontifikates setzen

    So schnell wird ein Deutscher nicht wieder Papst werden,in der Römisch-katholischen Kirche.

    Papst Benedikt XVI hätte die Chance die Römisch-katholische Kirche von alten Zöpfen zu befreien,was das Zölibat,die Priesterinnenweihe betrifft.

    An alten Doktrien und Dogmen sollte man nicht festhalten,sondern mit der Zeit gehen,was aber nich heisst,dass man sich den Zeitgeist unterwirft.

    Kirche,hier die Römisch-katholische Kirche muss und sollte nicht daran festhalten,was den modernen Ablasshandel das Drohen mit den Fegefeuer die Exkommunikation betrifft.

    Menschen glauben an Gott,an ein höheres Wesen,an die Auferstehung nur nicht an die Kirche,dass sie Heilig und christlich ist.Dies trifft auch auf andere christliche Religions-und Glaubensgemeinschaften zu.

  • MR
    Max Rapp

    Um die Frage beantworten zu können, muss man zunächst klären, was den überhaupt die politischen Aufgaben eines Papstes sein sollten. Gemeinhin bemisst man den politischen Erfolg einer Verantwortungsträgerin einer Interessengruppe an dem Grad, in dem sie für zentrale Anliegen der Gruppe im gesellschaftlichen Diskurs Aufmerksamkeit und Zustimmung erzeugen kann - um so deren politische Verwirklichung zu erreichen.

    Nun ist der Fall des Papstes besonders gelagert, da er nicht bloß Diener der Gläubigen ("Servus Servorum Dei")ist, sondern nach eigenem Anspruch auch Gottes Stellvertreter ("Vicarius Iesu Christi") auf Erden.

    Der politische Erfolg des Papstes in letzterer Hinsicht kann nur an der herrschenden katholischen (Lehramts-)Theologie bemessen werden - in welcher freilich wiederum der Papst das letzte Wort hat. Was aber den Titel "Servus Servorum Dei" angeht, so ist der Maßstab klar: Welcher Diener fragte seinen Herrn nicht nach dessen Wünschen? Die Amtskirche muss endlich einsehen, dass sie „den Draht nach oben“ nicht exklusiv hat, sondern in einer aufgeklärten Gesellschaft die eigenen Schäfchen zu mündigen Gläubigen herangewachsen sind, die auch in Glaubensfragen Mitspracherechte haben sollten.

  • D
    Dirk

    @Assisi,

     

    "Es ist für die (Jesus-Denunzianten) Kirche, wichtiger viele Kardinäle zu ernennen, weil die Kirche ja durch das Zölibat ihrer Priester und durch deren Erbe stets reicher wird."

     

    Verstehe ich nicht. Wie kommen Sie darauf, dass die Priester ihr Vermögen an die Kirche vererben (müssen)???

    Das Gerede von der reichen Kirche, millionenfach heruntergebetet, ist übrigens sinnlos, da die RKK keine gemeinsame "Kasse" hat. Die deutschen Bistümer und Pfarreien sind i.A. im int. Vergleich steinreich, die französischen keinesfalls, die afrikanischen meist bitterarm. Der Vatikan, ist, abgesehen von Kunstschätzen, weit weniger reich als gemeinhin angenommen. Das Volumen der Vatikanbank wird auf ca. 10 Milliarden Euro geschätzt, was nicht wenig ist, aber weit weniger als sich die meisten vorstellen. Ein Kurienkardinal verdient weniger als ein deutscher Lehrer (muss aber m.W. keine Miete bezahlen).

  • D
    Dirk

    Bin zwar mittlerweile Agnostiker, kann mich aber dennoch immer über das Niveau des deutschen Antiklerikalismus wundern. Da ich nicht auf jede nach historischer Viertelbildung riechende Äußerung eingehen kann, nur dieses Beispiel:

     

    Alle vom Papst selbst geschaffenen Dogmen nicht in Frage gestellt werden dürfen, denn der selbst ernannte "Stellvertreter Gottes auf Erden" hält sich für unfehlbar in Glaubensfragen. Allein für diese Arroganz und alle o.g. Gründe müsste die röm. katholische Kirche als verfassungsfeindliche Organisation verboten werden, weil sie grundlegende Verfassungsrechte ignoriert und sabotiert.

     

    Sie scheinen - wie 99% der Deutschen - nicht zu wissen, dass sich diese "Unfehlbarkeit" nur auf Lehrentscheidungen "ex cathedra" bezieht. Kam im 20. Jh. einmal vor (1950), im 21 überhaupt nicht.

  • T
    tazitus

    "..Sie [die KathoKi] hat letzten Endes mit dem fundamentalistischen Islam mehr gemeinsam als mit der säkularen Gesellschaft Europas..." (Alan Posener).

     

    Weil alle (sic!) Religionsführer wissen, dass sie mit ihren Vereinen in einer wirklich säkularisierten Welt auf Dauer in der Bedeutungslosigkeit versinken. Als warnendes Beispiel sehen sie die lutherischen Derivate der christlichen Religion (gemeint sind nicht die sogenannten "Evangelikalen").

     

    Und, liebe Leser, lassen Sie sich durch Käßmann, Gauck und Merkel nicht irritieren oder täuschen. Die sind nicht mal säkularisierte Christen. Die tun nur so.

  • AD
    Arnold Dörr

    Die Frage ist, ob es ein oder der Papst überhaupt verdient hat, dass man sich soviel mit ihm beschäftigt? Aber da er bei jedem Furz in den Medien ist, muss man gelegentlich auch hier zu ihm Stellung nehmen.

    Er ist das Oberhaupt einer fundamentalistischen und hierarchisch organisierten Organisation, in der es keinerlei demokratische Mitsprache gibt, in der Frauen grundsätzlich ausgegrenzt werden und keine Priesterämter bekleiden dürfen und in der alle vom Papst selbst geschaffenen Dogmen nicht in Frage gestellt werden dürfen, denn der selbst ernannte "Stellvertreter Gottes auf Erden" hält sich für unfehlbar in Glaubensfragen. Allein für diese Arroganz und alle o.g. Gründe müsste die röm. katholische Kirche als verfassungsfeindliche Organisation verboten werden, weil sie grundlegende Verfassungsrechte ignoriert und sabotiert.

    Sie diskriminiert Minderheiten wie Homosexuelle und duldet in ihren vom Staat finanzierten Schulen, Kindergärten, Altenheimen, Krankenhäusern etc. keine Menschen, die z.b. eine eingetragene Partnerschaft eingehen, eine Abtreibung vornehmen lassen oder auch nur sich scheiden lassen und neu heiraten und belegt diese Menschen in vielen Regionen mit Berufsverbot, wo es manchmal nur diesen kirchlichen Träger für eine katholische Schule, Kindergarten, Altersheim etc. gibt. Dass der Staat sie dafür auch noch belohnt, indem er die Löhne und Gehälter dieser Einrichtungen bezahlt, ist ein Skandal. Dass er darüber hinaus auch noch die üppigen Gehälter von Priestern und Bischöfen bezahlt und damit die Verbreitung dieser mittelalterlichen und antidemokratischen Ideologie fördert, spottet jeder Beschreibung.

    Aber offensichtlich hat der Vatikan und seine mafiösen Hilfsorganisationen wie Opus Dei etc. Lobbies, die immer noch mächtig genug sind ihm sogar ein Forum im Bundestag zu ermöglichen, um dort seine gegen jede wissenschaftliche Erkenntnisse gerichtete Ideologie zu verbreiten, die mit dem Evangelium von Jesus völlig unvereinbar ist. Dieser richtete sich nämlich gegen die Arroganz der Macht und die Willkür und Ungerechtigkeit in der Welt und verteidigte die "mühselig Beladenen" gegen eben diese Arroganz der Macht. Der Papst hingegen exkommuniziert Theologen der Befreiung, die sich für die sozialen und demokratischen Rechte in den Ländern Lateinamerikas engagieren und entzieht ihnen jede finanzielle Unterstützung. Er richtet sich auch weiterhin gegen jede Geburtenkontrolle, auch wenn jedes weitere geborene Kind einer zehnköpfigen Familie keine Zukunft hat. Er richtet sich gegen die Verwendung von Kondomen in Regionen mit AIDS-Pandemien und ist damit verantwortlich für tausendfaches Elend und Tod. Katholische Nonnen, die dieses Kondomverbot in Afrika angesichts der dortigen Not nicht respektieren, werden ohne jegliche Rentenansprüche ebenfalls aus dem kirchlichen Dienst entlassen. (Spiegel und taz berichteten über entsprechende Fälle).

    Es ist richtig, diesen Papst (und andere) mit fundamentalistischen Evangelikalen, fundamentalistischen Muslimen und fundamentalischen Juden auf eine Ebene zu stellen, denn sie alle sind sich einig in ihrem Kampf gegen gleiche Rechte und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen, Schwulen und anderen Minderheiten. Jede Einflussnahme der Kirche auf demokratische Prozesse unserer Gesellschaft muss strikt unterbunden werden und jede Unterstützung durch den Staat für die kath. Kirche muss entzogen werden, damit diese rückwärts gewandte, mittelalterliche Ideologie nicht wieder die Oberhand gewinnt.

  • CW
    Claudia Weiss

    Der Papst versagt nicht, im Gegenteil sogar, er findet immer wieder Wege und Mittel sein menschen- und demokratiefeindliches System in der politischen Öffentlichkeit zu propagieren. Wenn ihm sogar das angeblich säkulare Deutschland den Plenarsaal überlässt, in dem statt indoktriniert eigentlich nur debattiert werden sollte, dann kann man sich ausmalen, welch leichtes Spiel ihm andernorts geboten wird um zwischen den unterschiedlichen Lebensmodellen Missverständnisse und Vorurteile anzustiften. Allein in Deutschland unterstützen ihn bei seiner Arbeit etwa 600 Millionen Euro Steuergelder jährlich. Die Zahlen des Kapitals des Vatikans sind ebenso göttlich und nur (unter)schätzbar.

    Hier versagt einzig allein unser Wirtschafts- und Bildungssystem, da es immer wieder Menschen in die Arme von diesen Seelenfängern treibt. Menschen, die entweder sonst nicht viel mehr haben oder es einfach nicht besser wissen können.

    Wenn wir also von einer Politik sprechen, in der Geld und Macht vor Menschlichkeit und Gerechtigkeit kommt, eine wie sie uns jüngst von so manchen erfolgreichen Politikern demonstriert wurde, dann ist Papst Benedikt ein ausgezeichneter Politiker und Gewinner auf der ganzen Linie.

  • CW
    Claudia Weiss

    Der Papst versagt nicht, im Gegenteil sogar, er findet immer wieder Wege und Mittel sein menschen- und demokratiefeindliches System in der politischen Öffentlichkeit zu propagieren. Wenn ihm sogar das angeblich säkulare Deutschland den Plenarsaal überlässt, in dem statt indoktriniert eigentlich nur debattiert werden sollte, dann kann man sich ausmalen, welch leichtes Spiel ihm andernorts geboten wird um zwischen den unterschiedlichen Lebensmodellen Missverständnisse und Vorurteile anzustiften. Allein in Deutschland unterstützen ihn bei seiner Arbeit etwa 600 Millionen Euro Steuergelder jährlich. Die Zahlen des Kapitals des Vatikans sind ebenso göttlich und nur (unter)schätzbar.

    Hier versagt einzig allein unser Wirtschafts- und Bildungssystem, da es immer wieder Menschen in die Arme von diesen Seelenfängern treibt. Menschen, die entweder sonst nicht viel mehr haben oder es einfach nicht besser wissen können.

    Wenn wir also von einer Politik sprechen, in der Geld und Macht vor Menschlichkeit und Gerechtigkeit kommt, eine wie sie uns jüngst von so manchen erfolgreichen Politikern demonstriert wurde, dann ist Papst Benedikt ein ausgezeichneter Politiker und Gewinner auf der ganzen Linie.

  • M
    Matthias

    Mir ist der Papst ja auch immer zu zurückhaltend aber was erwartet man von dem Vorsteher eines so konservativen Apparats wie der Katholischen Kirche. Ich kann das aber ganz gut tolerieren und ich bin sicher, dass die Kirche nach und nach moderner wird. Das dauert wohl etwas lange aber diese Säumigkeit liegt mir nicht so sehr im Magen wie die Säumigkeit mit der Saudi Arabien, Weissrussland oder China sich verändert oder die Säumigkeit mit der Amerika die Todesstrafe thematisiert. Die Kirche ist nur wenig konservativer als die Gesellschaft aus der sie entsteht. Das ist bitter aber die Realität. Die meisten Hexen wurden von weltlichen Gerichten verurteilt und nicht von der Kirche, die Kirche bestand aus Menschen ihrer Zeit. Das Alles ändert nichts daran, dass diese Religion das Menschen. bzw Tieropfer abgeschafft hat, das diese Religion die Nächstenliebe Thematisiert hat, das diese Religion Liebe als höchste Leistung postuliert hat und darin steckt sehr viel von dem was ich als Hochleistung des Menschsein bezeichnen würde, diese Ideen haben durch die Düsternis und die Scheiterhaufen des Mittelalters hindurch die Aufklärung inspiriert. Ich bin mir noch nicht ganz sicher woher dieser Kirchenhass mancher Menschen herrührt aber ich versuche ihn nicht zu teilen und nüchtern an die Sache ran zu gehen am besten man geht mal hin und redet mit.

  • M
    Muhman

    Da haben wirs mal wieder: Feindbild die "linken".

     

    Ich finds immer wieder sehr bemerkenswert wie viele Kommentatoren_innen sich über die ach so linken Texte in der TAZ aufregen.

    Und dann selber erstma schön alle linken Strömungen und Meinungen in einen Topf werfen, ohne auch nur den hauch einer differenzierung...

    Als Anarchosyndikalist (der sich selber nich als "links" ansieht, sondern anarchisch) kann ich nur sagen, dass alle links politischen Personen die ich kenne (und das ist ein weites Spektrum) da wesendlich interligentere und weitere Gedankengänge haben, als in den hiesigen Kommentaren unterstellt,und nicht nur den Katholizismus oder das Christentum an sich kritisieren, sondern Religion allgemein ablehnen.

    Es also egal ist ob Christ, Moslem, Hindu, Buddist, oder oder oder.

    Religion und Nationalismus sind zwei der größten Übel unserer sonst angeblich so emanzipierten und modernen Welt. Mal abgesehen von Idiotie und fehlender Bildung...

    Was mich zum Artikel bringt.

    Was die Kriche bzw der Papst in der Politik verlohren hat?

    Nen Sch....dreck!

    Was der Islam oder sonst eine Religion in irgend einem Teil dieser Erde in der Politik zu sagen haben sollte? ...Ich kann mich nur wiederholen!

     

    Solidarische Grüße, Muhman

  • A
    Alex

    Was passiert, wenn sich die Kirche in Politik einmischt, haben wir mehr als genug im dunklen Mittelalter erlebt.

    Einmal reicht! Jetzt ist die Vernunft dran und damit eine humanistische Politik, die klar im Widerspruch zum Dogmenwahnsinn der Kirchen steht. Wo Kirche ist, ist Rückschritt!

  • D
    Danijel

    Wäre der Papst nicht katholisch, würde man ihn mit Lob überschütten: Das alte, Anti-Katholische Spiel eben.

  • A
    Assisi

    "Eine feste Burg ist unser Gold"-, und daran soll niemand rütteln. Zu sehr in die Politik einmischen, könnte ja dazu führen, dass die Pfründe weniger sicher wären. Es ist für die (Jesus-Denunzianten) Kirche, wichtiger viele Kardinäle zu ernennen, weil die Kirche ja durch das Zölibat ihrer Priester und durch deren Erbe stets reicher wird. Die Macht der Kirche ist ihr Geld, aber zugleich auch ihre Ohnmacht. Man will das Geld des Steuerzahlers nicht verlieren, obwohl der eigentlich gar nicht interessiert. Von Interesse ist nur der Selbsterhalt. Sadduzäer eben! Der Papst beschreibt die Vorbilder in Büchern. Wie einfach! Aber lebt der das auch vor?

  • W
    Wolf

    Religion, insbes. die kath. und Päpste sind Opium fürs Volk.

     

    Schade um die Steuergelder in zigfacher Millionenhöhe, die für derartige "Vereine" rausgeschmissen werden.

     

    Jetzt hat man sogar den Augsburger Mixer zum

    TV "KTV" (kath. TV-Sender) eingeladen.

     

    Ein Skandal ersten Ranges ist das und die Katholiken haben seit den vielen Skandalen in ihren eigenen Reihen nichts dazu gelernt !!!

  • K
    KFR

    habe bei dem Mexiko-Kuba-Kreuzzug jegliche Distanzierung von der Völker-vernichtung im Auftrag sowie Ankündigung der Rückgabe geplünderter Resourcen, Slaven-handel-haltung, sexuellem Missbrauch bis in jüngste Vergangenheit und verfassungrechtlich bedenkliche Benachteiligung von Frauen etc etc vermisst !

  • S
    Synoptiker

    Ja-dieser Papst ist unpolitisch. Und er war schon im kath. Klerus ein Einzelgänger. Demokratische Diskurse sind ihm ein Graul. Sein Metier sind Enzykliken, Hirtenworte und Messe-Lesen am liebsten auf Event-Veranstaltungen mit vielen Jugendlichen. Aber wirkliche Nachwirkungen im Gemeindeleben der Kath. Kirche gibt es nicht.

    Es war ein Fehler Benedikt zum Papst zu wählen!

  • S
    Schläfer

    Mal wieder: Feindbild Katholizismus.

     

    Wann kommen denn die anderen Weltreligionen dran ?

    Versagt der Islam politisch ?

    Versagt das Judentum politisch ?

     

    Kann mal jemand erklären, warum die bundesdeutsche Linke als traditionelles Feindbild "Katholizismus, Papst und Vatikan" pflegen, aber gleichzeitig die Ausbreitung des Islam fördern.

     

    Nach Aufklärung und Reformation sind das Christentum allgemein, aber auch der Katholizismus deutlich weniger fundamentalistisch als der Islam.

     

    Mur den Linken fällt das nie auf.