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Streit der Woche„Schützenvereine sind wertvoll“

Der Grüne Hans-Christian Ströbele fordert schärfere Lagerbestimmungen für private Waffen. Der bayerische Innenminister verteidigt die Sportschützen.

Die Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ demonstriert im Frühjahr 2012 in Erfurt, als sich der dortige Amoklauf zum zehnten Mal jährt. Bild: dapd

Nach dem Amoklauf von Memmingen hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann das bestehende Waffenrecht verteidigt und vor vorschnellen Schlüssen gewarnt.

In seinem Gastbeitrag im Streit der Woche der aktuellen sonntaz schreibt er: „Das Waffengesetz ist in den letzten Jahren immer wieder verschärft worden. Es gelten strenge Regeln: Jeder, der eine Waffe will, wird turnusgemäß auf Zuverlässigkeit geprüft. Zweifel gehen zu seinen Lasten. In den allermeisten Fällen erweist sich das als ausgesprochen wirksam.“

In Vereinen gemeinschaftlich ausgeübten Schießsports sieht Herrmann keine Orte der Gefahr, sondern Horte der Bewahrung von Traditionen: „Schützenvereine sind nicht nur Teil einer gewachsenen, jahrhundertealten Kultur, sondern leisten auch einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.

In einer Zeit, in der soziale Bindungen schwächer werden und Wertevermittlung wichtiger wird, schaffen sie Zusammenhalt. Ihre Jugendförderung ist vorbildlich: Jugendliche lernen dort Konzentration und Geduld.“

Die Gefahr der schussfertigen Waffe

Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele dagegen sieht in den bestehenden Gesetzen zur Lagerung von Waffen ein Problem und fordert ihre Verschärfung: „Hunderttausend scharfe Waffen in Privatbesitz sind eine Gefahr: Der Zugriff Dritter ist nicht auszuschließen.“

Bild: taz

Den kompletten Streit der Woche, ein Gespräch mit dem Protest-Songwriter Billy Bragg, ein Porträt des Occupy-Vaters David Graeber und viele andere spannende Geschichten lesen Sie in der sonntaz vom 2./3. Juni 2012. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Schusswaffen privat zu Hause zu lagern, sei nur aus zwingenden Gründen zu erlauben, bei Jägern oder besonders gefährdeten Personen. Er mahnt: „Für Schützenvereinsmitglieder gilt dies nicht. Schon gar nicht für Waffenliebhaber, die im Verein sind, um zu Hause Waffen haben zu dürfen.“

Ganz entwaffnen möchte auch Ströbele die Schützen allerdings nicht. Er plädiert dafür, die Vorgaben für die Lagerung zu ändern: „Sportschützen benötigen Waffen nur am Schießstand. Dort sind sie sicher aufzubewahren.“ Dass bedeutet für ihn: „Schusswaffen und Munition sind getrennt aufzubewahren: Die Gefahr stellen ja schussfertige Waffen mit Munition dar.“ Die Grünen hätten im Bundestag beantragt, die gemeinsame Lagerung zu verbieten.

Amokläufe und legale Schusswaffen

Ginge es nach Mick North, einem engagierten Waffenkontrollaktivisten aus Großbritannien, gäbe es ein absolutes Waffenverbot: Das Gesetz dürfe die individuellen Vergnügungen von Schützen nicht über die öffentliche Sicherheit stellen. „Denn,“ so schreibt er der sonntaz in einer Mail: „Waffen werden für einen einzigen Zweck gebaut. Zu töten.“ Er fordert: „Im Interesse der allgemeinen Sicherheit dürfen Waffen nicht privat gelagert werden.“ In Großbritannien gibt es bereits ein Totalverbot von Kurzwaffen. Die englischen Waffengesetze werden zu den schärfsten der Welt gezählt.

Das ist laut North, der für die Gesetzesverschärfung gekämpft hat, nur konsequent:„Während die Waffenhalter häufig die Legalität und ausschließliche Verwendung der Waffen für sportliche Zwecke betonen, werden diese Waffen ebenso häufig gegen Menschen gerichtet“, schreibt er. Bei den meisten Amokläufen in den westlichen Industrienationen würden legale Schusswaffen verwendet.

North fordert ein generelles Verbot privaten Waffenbesitzes: „ Die Gefahr, die eine einzige falsch aufbewahrte Waffe darstellt ist einfach zu groß. Sport darf keine Waffen legitimieren.“ Seine Überzeugung fußt auf Erfahrung: 1996 stürmte im schottischen Dunblane ein schwer bewaffnetes Schützenvereinsmitglied eine Schule und erschoss 16 Grundschüler und ihre Lehrer. Eine der Schülerinnen war Norths Tochter.

Die sonntaz-Frage „Müssen Sportschützen entwaffnet werden?“ diskutieren außerdem Bernd Carstensen, Vizepräsident des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Philologiestudentin und taz-Leserin Duygun Akdere, Paintballerin Franzi Dünkel, die Ethiklehrerin und Betroffene des Amoklaufes in Winnenden Gisela Mayer und Roman Grafe, Autor und Sprecher der Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen!“ – in der sonntaz vom 2./3. Juni, am Kiosk, eKiosk oder im Wochenendabo.

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23 Kommentare

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  • P
    Petri

    @ Dieter Behrenz: so isses!

     

    1.: Sollten Schusswaffen nebst Munition ausschließlich im Vereinshaus des Schützen 'gelagert' werden dürfen, wäre diese Verordnung ein 'Dorado' für kriminelle Waffenfreaks. Denn kein Schützenverein kann sich ein 'Fort Knox' mit meterdicken Betonwänden, High-Tec-Alarmanlagen usw. leisten. Und bekanntlich liegen diese Schützenhäuser meistens ziemlich abgelegen . . .

     

    2.: Angenommen, ich schieße für den SV Herlikofen, wohne in Straßdorf und muss zum nächsten Wettkampf nach Plüderhausen. Bedeutet: fahren von S nach H, 'Waffe + Munition' (für mich ein Sportgerät) holen, quer durch S. Gmünd nach P, und danach das Selbe umgekehrt . . . ist das ernst gemeint????

     

    und 3.: wenn ein Golfer einen Ball mittels Schläger über die Greens schlägt, dann hat er doch nur eines im Sinn: er möchte konzentriert und dennoch relaxt diesen Ball bestmöglich in ein Loch schlagen. Nun . . . ein Schütze hat genau die selbe Ambition: Er möchte mittels konzentrierter Atemtechnik, YinYan und Körperbeherrschung in eine Papierscheibe ein Loch stanzen.

  • W
    WeltAbstrakt

    Wann kapieren es die Leute endlich, dass strengere Waffenkontrolle der Ansatz am falschen Ende ist...

     

    Die Gesellschaft ist doch selber Schuld, wenn solche grausamen Dinge passieren... Winnenden, Emsdetten und Co sind der Spiegel der Gesellschaft.

    Wenn Leute so fertig gemacht werden, durch Mobbing, ich spreche aus persönlicher Erfahrung, ist es kein Wunder, dass Menschen in solche Verzweiflung geraten und HASS aufbauen...

  • DB
    Dieter Behrenz

    Um es gleich zu sagen, ich bin Sportschütze. Meine Waffen lagern im Tresor und die Munition in einem zweiten. Ich möchte mal ein paar Fragen beantworten: @chrisfre: Was ist daran Sport? Nun, diese Frage hätten Sie sich selbst beantworten können, bevor Sie so einfach heraus plappern. Schießen erfordert höchste Kraft, Ausdauer und geistige wie körperliche Fitness. Ich bin mir sicher, daß Sie weder die Kraft noch die mentale Fähigkeit haben, eine 1,5kg-Pistole am langen Arm über längere Zeit auf einen Punkt zu richten. Gleiches gilt für den Körper, den man mit einer ganz bewußten Atemtechnik hier einem Gewehr halten muß. Ich bin nach einer geschossenen Serie richtig belastet, sodaß ich eine Pause brauche (nicht nur ich!). Zur zentralen Lagerung von Waffen: wer das fordert, hat keine Ahnung vom Schützentum. Mind. ein Drittel aller Schießen bestreite ich bei Wettkämpfen anderer Vereine oder Meisterschaften. Dazu muß ich mit meinen Waffen sogar etliche Kilometer fahren. Und die Munition schleppe ich auch mit. Fremdwaffen? Sinnlos, jede Waffe stellt man auf sich ein (Visier, Griff, Abzug). Jede Waffe schießt nur mit einer oder vielleicht zwei Munitionsarten genau, oft stellen Sportschützen ihre genau auslaborierte Munition selbst her. Wie soll das jetzt mit den Forderungen der zentralen Lagerung gehen? Es würde somit immer Zeiten geben, wo ich mit meiner Waffe unterwegs sein muß und dann plane ich meine Schandtat eben für so einen Tag. Ein weitere Nachteil der zentralen Lagerung ist die Sicherung der Waffen. Ein Überfall oder Einbruch in so eine Lagerstätte ist wie ein Einbruch in ein Waffenparadies. Auch die Bundeswehr wurde schon überfallen und Waffen geklaut. Dümmere Lösungen gibt es fast nicht. Ich denke, es wird immer Menschen geben, die irgenwann ausrasten. Man darf aber deshalb nicht alle über einen Kamm scheren und vor allem nicht alle in Grundsatzverdacht stellen. Sonst wird bald jeder unter den Verdacht des Diebstahls, der Volkverhetzung und der Vergewaltigung gestellt. Schließlich hat jeder seine Hände, seinen Mund und sein/e XXXX dabei und könnte ja.....

  • I
    Igitt

    Ströbele war doch der, der letztens in der Bild die Entkriminalisierung von Inzest forderte, um der alten grünen Forderung nach straffreiem Sex mit Kindern Nachdruck zu verleihen und Alternativen zu klassischer Familienplanung aufzuzeigen.

     

    Mir wird schlecht.

  • M
    Michael

    Dierjenigen, dies ich hier über den Sport anderer äußwern oder die Schützenvereine mißtrauisch beäugen, sollten sich mal selbst dorthin begeben, um sich etwas fortzubilden.

    Was hier verzapft wird, geht an den Realitäten weit vorbei und offenbart nur selbst die typisch deutsche Engstirnigkeit, alles verbieten zu wollen, was man selbst nicht kennt. Natürlich ist Schiessen Sport und der ist so alt wie das Bogenschiessen, das im Übrigen auch auf Waffen zurückgreift, die fürs Jagen und Töten konstruiert sind. Sehr viele (insbesondere olympische) Sportarten sind Ableger militärischer Wehrertüchtigung: Ringen/ Boxen/ Ballspiele/ Schwimmen/ Kugelstoßen, Speerwerfen etc.

    Im Übrigen schiessen die Frauen in unserem Verein meist besser als die Männer ... und die Vereine haben mit Burschenschaften aber auch nicht das geringste zu tun. Einigen hier geht offenbar die Phantasie durch, da sie die Realitäten wohl eher aus Vorurteilen heraus beurteilen.

  • MK
    Michael König

    Dieser Artikel wird mir nichts wert sein, denn das Ergebnis steht ja schon fest.

    Die Protagonisten der Anti-Waffen-Szene versammelt in einem literarischen Block. Das ist doch keine Diskussion !

  • AR
    Alter Rentner

    Ich lese immer wieder, daß Waffen zum Töten gebaut wurden - dazu kann man sie auch benutzen.

    Meiner Ansicht nach wurde das Gehirn zum Denken entwickelt - zumindest glaubt man dies bei der Spezies Mensch sagen zu können.

    Mancher Kommentar erinnert mich allerdings irgendwie an Papageien - warum nur?

  • S
    Sven

    Fakten:

    Die Waffen-im-Volk-Theorie:

    „Diese Spekulation („The dangers-of-proliferation approach“) behauptet, je mehr Waffen es gäbe, um so mehr Leute würden damit ermordet, - umgekehrt: wenn man die Zahl der Waffen verringere, würden hierdurch auch die Morde verringert. Diese Theorie macht buchstäblich „die-Waffe-die-im-Haus-herumliegt“ für häusliche Morde (domestic homicide) verantwortlich.

    Sie besagt schlechtweg, dass die bloße Präsenz einer Waffe einen sonst normalen, charakterlich stabilen Menschen in einem Augenblick der Erregung zum mörderischen Mißbrauch verführe, der sonst niemals daran gedacht hätte,

    einen häuslichen Streit mit einem Gewehr, einer Flinte, einem Revolver, einer Axt, einem Fleischmesser oder einem anderen potentiell tödlichen Instrument zu beenden, das herumliegt.

    Obwohl unbeeindruckbar populär, wird diese Waffen-im-Volk-Theorie leicht widerlegt, wenn man die statistischen Mordraten nur schon mit den Waffenbesitzraten vergleicht.

    Wenn sie stichhaltig wäre, müsste es einen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der zivilen Waffen und den Morden geben, nach der Maxime: mehr Waffen im Volk = mehr Morde.

    Doch ein solcher Zusammenhang ist absolut eindeutig weder national, noch lokal, festzustellen!“

    Die Untersuchung befasst sich ausführlich mit nationalen und lokalen Statistiken des FBI-Crime Index, des statistischen Bundesamtes (Bureau of the Census), einzelstaatlichen, lokalen städtischen und ländlichen Statistiken und wissenschaftlichen Spezialuntersuchungen.

    Sie kommt zu folgendem Ergebnis:

     

    „In der Zeit von 1900-1930 war die Rate privaten Waffenbesitzes sehr niedrig und nicht höher als die Bevölkerungs-Wachstumsrate. Aber während dieser Zeit verzehnfachte sich die Mordrate.

     

    In der Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde die Anzahl der Waffen im Lande enorm gesteigert durch den Zustrom von Millionen von Beutewaffen.

     

    In den folgenden 15 Jahren zeigen die privaten Waffenkäufe einen ständig gesteigerten Anstieg, der die Bevölkerungs-Wachstumsrate weit übersteigt.

     

    Nichtsdestoweniger blieb die Mordrate während dieser Periode stabil, mit gelegentlichen Aufwärtsbewegungen, die aber von unmittelbar nachfolgenden Abwärtsbewegungen kompensiert wurden.

     

    Es ist richtig, dass seit den frühen 1960ern sowohl Mord-, als auch Waffenbesitzraten enorm stiegen.

     

    Aber wenn es einen kausalen Zusammenhang gibt dann ist es ein - wie alle Untersuchungen ergeben - dem „Waffen-im-Volk“ Argument entgegengesetzter:

     

    Die hohen Gewaltraten haben Leute veranlasst Waffen zu kaufen! Nicht umgekehrt! Seit 1974 hat sich der private Waffenbesitz pro Jahr um durchschnittlich 2,5 Millionen Waffen erhöht. Aber: die Mordraten sind ständig gefallen und der Prozentsatz der mit Feuerwaffen begangenen Morde ist jährlich noch stärker gesunken.“

     

    Diesem Ergebnis entspricht exakt auch eine Studie, die 1978 vom „Zentralamt für die Untersuchung der Justizpolitik“ erstellt wurde (Quelle: „The Effect of Gun Availability on Robbery and Robbery-Murder: A Cross-Section-Study of 50 Cities“ von O. Cook, Center for Study of Justice Policy, 1978).

    Die „Waffen-im-Volk“-Theorie, die Feuerwaffen im Privatbesitz unwiderstehliche Verführungskraft zu Gewalttaten bescheinigen möchte, ist damit - was die USA betrifft - eindeutig widerlegt und erscheint somit als ein pures emotionales Glaubensbekenntnis, das nach allen Regeln der Logik für gesetzgeberische Überlegungen nicht in Betracht gezogen werden kann.

  • L
    Leila

    Der Möder kam aus dem Schützenverein? Was ist das für eine Logik? Islamisten sind Muslime, will man deshalb den Islam verbieten?

     

    Der Ströbele wieder, der sollte langsam abdanken. Wohnt hübhsch nett in Grunewald und kandidiert im MultiKulti-Town! Doppelmoralisten!!!

  • C
    Carola

    Das ist ja geradezu lachhaft. Die Creme de la creme der Waffengegner diskutiert unter sich ?

     

    Was soll das denn bringen außer hochgequirlten Emotionen ? Faktenbefreite Ideologie bar jeglicher Vernunft ?

     

    Haben diese Herrscaften eigentlich nicht die Traute, das mal genauso öffentlich mit Vertretern der anderen Seite auszudiskutieren ?

     

    Das werden keine Diskussionen, sondern lediglich Hasspredigten !

  • E
    enzo

    Pflastersteine verbieten. In Hamburg fliegen gerade Pflastersteine. Man sollte Pflastersteine und Rucksäcke aufs schnellste verbieten.

  • M
    martin

    Ich wäre durchaus für eine getrennte Lagerung von Waffen und Munition oder ein generelles Besitzverbot. Allerdings glaube ich nicht, dass man damit eventuelle Amokläufe oder Anschläge verhindern kann. Jemand der bereit ist auf andere Menschen zu schießen, stellt schon von sich aus ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

  • G
    Greenmask

    "Schützenvereine sind Verhängnisvoll"

     

    Schusswaffengebrauch ist kein Sport, genauso wenig wie Boxen. Eine Sportart darf sich nicht als Ziel setzten Menschen gezielt verletzten oder töten zu können bzw. eine Möglichkeit dazu in Aussicht zu stellen.

     

    Kulturell gesehen sind Schützenvereine ein Desaster. Es gibt genügend Vereinsformen und Möglichkeiten in denen Zugehörigkeit vermittelt wird. In Schützenvereinen ist ganz klar das Schießen in den Vordergrund zu stellen. Wer sich nach Zugehörigkeit sehnt braucht keine Schusswaffen.

  • S
    Stefan

    Wenn Sportschützen ihre Waffen nur zum Sporttreiben benutzen wollen, dann brauchen sie sie zuhause schlicht nicht.

     

    Alles Andere sind ganz dumme Ausreden.

  • A
    AchBitte

    Ich verstehe nicht, was da überhaupt noch diskutiert werden muss. Das ist so wie mit so vielen Dingen, es stehen andere Interessen dahinter denn Vernunft und Verstand lassen keine anderen Schlüsse zu. Nur das Ego und der Profit können vernünftige Verstände zu unvernünftigen unverständlichen Entscheidungen bringen.

  • SE
    Ströbele eben

    Es gab noch nie so viele illegale Waffen in Deutschland wie heute. Die absolut meisten Morde werden mit illegalen Waffen begangen. Gerade in Berlin. Gerade bei Migranten. Ströbele könnte ja mal da ansetzen. Ach, geht ja nicht. Politisch unpassend. Deshalb fragt man ja bei Ehrenmorden wie bei "Familienstreitigkeiten" auch nicht woher die Waffen kommen. Schützenvereine sind ein wunderbares Feindbild. Ströbele eben. Da braucht er wenigstens nicht erklären wie es mit seinem Immobilenbesitz im Prenzlauer Berg läuft, warum er 13jährige vor den Kadi zerrt oder warum er Journalisten einschüchtert. Wir können uns überlegen wie man Amokläufe verhindern kann.

  • K
    Klaus

    Man hätte auch erwähnen können, dass die weitreichenden Maßnahmen gegen legale Waffenbesitzer in Großbritannien nichts gebracht haben. Die Kriminalitätsrate ist nach den Verboten weiter angestiegen, weil Kriminelle fast ausschließlich illegale Waffen benutzen. Man müsste also gegen illegalen Waffenbesitz vorgehen, wenn man ein Land sicherer machen will.

  • P
    peter

    Herr Ströbele ist einer der Politiker, die erst reden und dann vielleicht nachdenken über den stuss, den sie verbreiten. Wenn sich Herr Ströbele mal richtig über die Waffenlagerung usw. informiert hätte, wüste er, dass ich als Sportschütze vom Gestzt her verpflichtet bin Waffen und Munition getrennt voneinander aufbewahren muss! Was soll also dieses leidige gerede?

    Peter

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Genau, Ströbele. Es kommt immer darauf an, in wessen Händen Waffen und auch Raketen sind. Und abgefeuerte Raketen können ja auch schonmal die logische Konsequenz von Politik sein.

  • U
    Unbequemer

    Es ist lächerlich, was Herr Ströbele fordert. Ich selbst bin Besitzer einer 4mm Waffe mit einer Energie von unter 7,5 Joule - soviel wie ein schwaches Luftgewehr. Ein Hammer, oder Messer sind deutlich gefährlicher. Trotzdem muß ich seit geraumer Zeit in eimnem schweren Metalltresor aufbewahren und werde kontrolliert! Es ist absurd - jeder faustgroße Stein ist gefährlicher als diese "Waffe" und trotzdem wird so ein "Affentheater" darum gemacht. Typisch für diese Anti-Waffen-Angetriebenen: Was ist mit den tausenden Einbrüchen, Morden, Bedrohungen von Verbrechern? Die haben so oder so ihre illegalen Waffen und freuen sich, daß der Normalbürger hier in Deutschland garantiert ohne Waffe so schön bedroht werden kann. Hauptsache, die grüne Selbstherrlichkeit wird nicht gestört.

  • C
    chrisfre

    Schützenvereine - Männerbünde

     

    Nachdem unhaltbare Zustände in etlichen Burschenschaften, aus denen ja später sog. Eliten hervorgehen, nun zumindest teilweise in den Medien thematisiert worden sind, finde ich es dringlich, endlich auch deren kleinbürgerliches Äquivalent, die Schützenvereine, unter die Lupe zu nehmen. Beide Männerbünde, die sich in Montur, Regularien und dem Umgang mit Frauen und Waffen noch im 19. Jhd. zu befinden scheinen, haben dennoch, letztere in ländlichen Regionen, prägende Funktion für ein Männerbild, wie es Klaus Theweleit schon vor 25 Jahren in "Männerphantasien" dargestellt hat.

    Vor allen Dingen geht es um das deutsche Waffengesetz,

    den faktischen Waffenbesitz in Privathaushalten und die Statuten der "SPORT"schützen. Da muss TRANSPARENZ her, keine bayerische Tümeleien und Klüngel.

    Meine Gretchenfrage: Was hat Schießen (außer dem der Bogenschützen) mit SPORT zu tun? Wann/Warum kam es zu dieser "Disziplin"?

  • K
    Karl

    Wieder sehr interessant das sich an den "Argumenten" nur wenig fachlich belastbares Hintergundwissen zeigt.

     

    Einmal spricht leider wieder die Liste der "Experten" für sich. Diese kommentiert sich selbst und daher nur nochmals ein paar Feststellungen zu dem als Fakten verkleideten Expertenmeinungen.

     

    Als Sachverständiger kann ich über die Realitätsferne dieser "Experten" nur den Kopf schütteln!

     

    Den inhaltlich kann es nur um die Frage gehen: Was ist Schutzzweck der Norm und wie, wenn überhaupt, kann dieser verbesert werden?

     

    1. Getrennt Aufbewahrung ist aus rechtlichen und praktischen Gründen Unfug. Die Folgen von Depots zeigt der legendäre Waffen- und Munitionsschwund der Bundeswehr und verschiedene Einbruchdibstähle in zivile Lager (Doppelmord von Esslingen).

     

    Aber dieser Ansatz ist sowieso ohne jeden Sicherheitsgewinn, denn jeder der über Patronenmunition verfügt, kann diese auch, ganz ohne Sportwaffen, jederzeit mit allgemein zugänglichen Mittel wirksam und gezielt verschießen!

     

    Wer nur eine Waffe lagern dürfte, kann sich jederzeit aus allgemein zugänglichen Mitteln Patronenmunition selbst laborieren, in beliebiger Menge.

     

    Dazu liegen seit Jahren die Resultate aus Schussversuchen vor! Diese sind auch im BDK bekannt, denn der steht zu den entsprechenden Fachleuten in engem Kontakt!

    Vielleicht wollen das nur nicht alle Mitglieder wahrhaben?

     

    2. Die nicht vorhandene Kaliberfrage

     

    Die nämlich keine ist. Das ist auch bei Bedarf auch aus der Fachlitertur zum Thema Todesermittlungen/nicht natürlicher Tod/Schuss zu belegen.

     

    Technischer Hintergrund: Durchschlagleistung ist eine Funktion des Geschossaufbaus, damit der Querschnittbelastung. Für die deliktrelevanten Schussentfernungen bis 50 m sind leider selbst Fälle tödlicher Luftgewehrtreffer belegt.

     

    Die Tendenz der Kaliberentwicklung bei militärischer Munition liegt zwischen 4,7 - 6,5 mm, bei sog. "Nadelgeschossen" auch unter 1 mm Durchmesser.

     

    Bei Kurzwaffen ist allein die Trefferlage für Stopp- und Tödlichkeitwirkung relevant. Daraus resultiert u.a. auch die aktuelle polizeiliche Schießweise. Dabei wird nämlich, eingedenk der de facto unsicheren Wirkung- gefordert, das" solange ununterbrochen geschossen wird, bis sichtbar Wirkung eintritt"!

    Polizeiverbandsvertreter die etwas anderes behaupten, müssen erklären warum sie vorgeben über andere Erkenntnise zu verfügen!

     

    3. Beispiel UK

     

    Wofür eigentlich? Die Zahl der durch Schusswaffen Geschädigten geht nicht zurück!

     

    Resultat:

     

    Der ursprüngliche Schutzzweck der Norm kann schon jetzt nicht mehr erreicht werden, eine Verschärfung ist nur noch auf dem Papier möglich. Faktisch, in dem Sinn das nicht mehr geschossen werden kann, ist eine solche, modifizierte Norm nicht mehr durchsetzbar, selbst wenn jeder private Waffenbesitz fortfallen würde.

     

    Anmerkungen:

     

    Das nötige Wissen zum Umgehen der Normbestimmungen ist frei zugänglich und etwas seit 1970, damals noch in Buchform, veröffentlicht. Heute sind natürlich auch digitale Versionen solcher Anleitungen erhältlich.

    Das gilt analog auch beim SprengG!

     

    Glück auf!

     

    Karl

     

    PS Kein Sportschütze!

  • FP
    Falsche Prioritäten

    Die Sportschützen halte ich für unproblematisch.

    Die Meisten gehören ohnehin dem konservativen Bildungsbürgertum an und haben keinen Grund rumzuschießen.

     

    Ich halte den Schwarzmarkt für gefärhlicher. Oft lese ich in der Zeitung von Gewaltverbrechen mit ILLEGALEN Waffen.

     

    Auch hier wie immer die falschen Prioritäten.