Streit der Woche: Werden sie ein Erfolgsduo?
Mit Nicolas Sarkozy konnte Angela Merkel gut kooperieren. Francois Hollande, der neue Präsident Frankreichs, will sich allerdings von der Politik seines Vorgängers distanzieren.
Vorbei die Strandspaziergänge, auf denen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy die Strategie aus der Schuldenkrise ausheckten. Vorbei die Tête-à-Têtes in Élysée und Kanzleramt, bei denen das ungleiche Paar Athens Schuldenschnitt und den Fiskalpakt für die Eurozone entwarfen.
Merkel hatte sich dafür eingesetzt, dass alles so bleibt und sich im französischen Wahlkampf offen für Sarkozy eingesetzt. Francois Hollandes Forderungen nach Eurobonds, einer Senkung des französischen Renteneintrittsalters und der klare Vorrang von Wachstumsprogrammen vor einer reinen Sparpolitik klangen wie eine Kampfansage an die Politik der schwarz-gelben Koalition in Berlin.
Hollande wandte sich in einer seiner ersten Reden nach dem Wahlgewinn direkt an Berlin: „Es wird viele Länder geben, die nun erleichtert und hoffnungsvoll sein werden, dass das Sparen kein unabwendbares Schicksal ist“, sagte der Sozialist. Es sei nun seine Mission, „dass die europäische Konstruktion eine Dimension des Wachstums, der Beschäftigung und des Wohlstands erhält“. Das werde er so schnell wie möglich seinen europäischen Partner sagen, zuerst Deutschland. „Wir sind nicht irgendein Land, wir sind Frankreich“, fügte er mit stolzer Brust hinzu.
Den kompletten Streit der Woche lesen Sie in der sonntaz vom 30. Juni/1. Juli. Die sonntaz gibt es auch im Wochenendabo.
Angela Merkel traf François Hollande erst nach seiner Wahl zum Präsidenten - vorher hatte sie eine Begegnung mit ihm abgelehnt. Doch jetzt können beide sich nicht mehr länger aus dem Weg gehen. In der Bundesregierung gibt man sich einerseits hart, andererseits sehr verständnisvoll. Schließlich hatte auch Sarkozy im Laufe seiner Amtszeit etliche seiner ursprünglichen Positionen korrigiert und war auf Merkels Kurs eingeschwenkt. Vielleicht passiert das ja nun auch mit Hollande.
Was meinen Sie: Werden Merkel und Hollande ein Erfolgsduo?
Beziehen Sie Stellung! Die taz wählt unter den interessantesten Kommentaren ein oder zwei aus und veröffentlicht sie im Wochenendmagazin sonntaz. Der Kommentar sollte etwa 1.000 Zeichen umfassen und mit dem Namen und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Oder schicken Sie uns bis Mittwochmittag eine Mail an: streit@taz.de. Den ganzen Streit der Woche lesen Sie in der sonntaz vom 30. Juni/1. Juli. An jedem gutsortierten Kiosk, im //www.taz.de/zeitung/e-paper/e-kiosk/:eKiosk oder im Briefkasten per Wochenendabo.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Missbräuchliche Geschlechtsänderung
Reine Provokation
Datenschützer über neue Patientenakte
„Es ist ein Leichtes, unbefugt auf Daten zuzugreifen“
Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar
Grünen-Vorsitzende drohen angeblichem Opfer mit Konsequenzen
Die Wehrpflicht in den Wahlprogrammen
Müssen sie dienen?
Elon Musk und die Start-up-Szene
Idol oder Igitt?
Waffenstillstand im Gazastreifen
Verhärtete Fronten