piwik no script img

Streik der FlugbegleiterLufthansa muss Flüge streichen

Wegen eines Warnstreiks des Kabinenpersonals fallen 44 Verbindungen aus. Weil die Tarifverhandlungen mit der Lufthansa stocken, droht ihre Gewerkschaft mit weiteren Ausständen.

15 Prozent plus: Die Lufthansa-Mitarbeiter streiten für eine deutliche Lohnerhöhung. Bild: dpa

FRANKFURT rtr Warnstreiks der Lufthansa-Flugbegleiter haben am Freitag Teile des Flugverkehrs durcheinandergewirbelt. Bei der größten deutschen Fluggesellschaft fielen durch den dreistündigen Ausstand am Morgen 44 Flüge am Lufthansa-Drehkreuz in Frankfurt aus, andere Maschinen konnten nur mit Verspätung starten. Nach Unternehmensangaben waren davon mehrere hundert Passagiere betroffen, die einen Flug innerhalb Deutschlands oder Europas gebucht hatten.

Mit dem Ausstand wollten die Flugbegleiter das Unternehmen im laufenden Tarifstreit zu einem besseren Angebot zwingen. "Wenn wir keine entsprechenden Signale erhalten - und davon gehe ich aus - dann werden wir kurzfristig weitere Warnstreiks durchführen", sagte Verhandlungsführer Joachim Müller. Diese könnten "recht bald" auch an anderen Lufthansa-Standorten in Deutschland stattfinden. Zu dem Warnstreik aufgerufen hatte die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo. Ab sechs Uhr versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft bis zu 400 Mitarbeiter in der Streikzentrale in der Nähe des Frankfurter Flughafens. Die Lufthansa sprach von etwa 100 Streikteilnehmern.

Die Flugbegleiter fordern von dem Unternehmen eine deutliche Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen. Insgesamt käme dies nach Angaben von Ufo einer Gehaltserhöhung von 15 Prozent gleich. Die Lufthansa hatte zuletzt, inklusive einer Ergebnisbeteiligung und besseren Arbeitsbedingungen, ein Plus von bis zu zehn Prozent geboten. Die Flugbegleiter werfen dem Unternehmen jedoch Augenwischerei vor und sprechen von einem Angebot von rund dreieinhalb Prozent.

Die Streiks treffen die Lufthansa zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Durch die schwächelnde Konjunktur verzeichnet die Fluggesellschaft seit Monaten sinkende Passagierzahlen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!