Street View Auto auf Privatstraße: Einen Dollar Strafe für Google
Weil ein Auto mit Street View Kamera den falschen Weg genommen hat, zahlt Google nun eine symbolische Strafe.

Nicht so leicht zu übersehen: Das "Keine Durchfahrt"-Schild in Pennsylvania, dass der Street View-Fahrer missachtete. Bild: ap
WASHINGTON afp | Der US-Internetkonzern Google hat einen symbolischen Dollar Schadensersatz gezahlt, weil ein Auto des Straßenbilderdienstes Street View für seine Aufnahmen auf einen Privatweg gefahren war. Google habe die Verletzung des Privateigentums anerkannt und im Rahmen einer Einigung den einen Dollar gezahlt, hieß es am Donnerstag aus Justizkreisen.
Aaron und Christine Boring aus dem Bundesstaat Pennsylvania hatten den Internetriesen den Angaben zufolge 2008 verklagt. Zuvor war eines der Street-View-Autos auf ihr Grundstück gefahren, um Aufnahmen vom Haus zu machen. Dabei ignorierte das Auto das Verbotsschild "Privatweg. Zufahrt verboten".
Aaron und Christine Boring zeigten sich zufrieden: "Dieser eine Dollar zeigt, dass wir Recht haben", erklärte das Ehepaar. "Google hätte uns gleich einen Entschuldigungsbrief schreiben sollen, aber stattdessen wollten sie beweisen, dass sie das Recht hatten, auf unseren Weg zu fahren." Dies sei dem Konzern nicht gelungen.
"Wir sind zufrieden, dass Google letztlich eingeknickt ist." Street View basiert auf Bildern, die das Unternehmen mit seinen Kamera-Autos macht und digital zu 360-Grad-Ansichten zusammensetzt.
Leser*innenkommentare
Max
Gast
@Sam Lowry:
Google Street View zeigt Kriminellen doch nichts, was sie nicht auch so auskundschaften könnten.
Und witzigerweise WURDE in den USA ein Autoknacker bei der Tat vom Google-Auto fotografiert, was die Fahndung wesentlich erleichterte.
Sam Lowry
Gast
Meiner Meinung nach versucht Google auch hier wieder die Beweispflicht umzukehren. Ich muss eine Löschung beantragen, um Nicht-Mitglied zu sein. Wie groß soll die Macht der Konzerne eigentlich noch werden ?
Hätte damals der Bücherbund so agiert, wären 1.000e Klagen eingegangen. Heute scheint es hingenommen zuwerden, Mitglied eines Konzerns zu sein (z.B. Google-street-view oder GEZ), dessen Absichten unbekannt sind und der mitunter Kriminellen z.B. Fluchtwege zeigt, potentiell interessante Objekte und Versteckmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu wurde meines Wissens bisher noch keine Straftat durch Street-View aufgedeckt.
Victor Becker
Gast
Wichtige Frage: Wurden diese illegalen Aufnahmen dann auch gelöscht? ;)
Ein Nutzer
Gast
Wenn der Fahrer gewusst hätte, dass diese Leute Boring heißen, wäre er bestimmt nicht da lang gefahren ;-)