: Strauß erklärt Homeland zur Nation
■ CSU-Chef fordert internationle Anerkennung des von Südafrika abhängigen Bophuthatswana / Geheimes Treffen in der Kalahari-Wüste mit UNITA-Führer Savimbi / Friedensplan für Angola erörtert?
Johannesburg/Kapstadt (dpa/ ap/taz) – Als erster international bekannter Politiker hat der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Franz Josef Strauß gefordert, das südafrikanische Homeland Bophuthatswana als unabhängigen Staat anzuerkennen. Wie erst gestern bekanntwurde, hat Strauß im Rahmen einer Pressekonferenz nach seinem Besuch bereits am Sonntag dort geäußert, Bophuthatswana sei „eine eigene Nation mit eigener Tradition“. Der Bayer gab bekannt, daß er dem Homeland wirtschaftliche Hilfe zukommen lassen wolle. Strauß hatte unter Begleitung des CSU-Staatssekretärs im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Siegfried Lengl, und Vertretern der CSU-nahen Hanns-Seidel- Stiftung Gespräche mit dem Präsidenten Bophuthatswanas, Lucas Mangope, geführt. Ebenfalls am Sonntag hatte der CSU-Chef an einem geheimgehaltenen Ort in der Kalahari-Wüste den angolanischen Rebellenführer Jonas Savimbi getroffen. Die von ihm geleitete UNITA führt mit südafrikanischer Unterstützung einen erbitterten Krieg gegen die Regierung Angolas. Wie der südafrikanische Rundfunk unter Berufung auf Savimbi mitteilte, wurde bei dem Gespräch die Möglichkeit eines Friedensplans für Angola erörtert.
Eigenen Worten zufolge hatte der Münchner Gast auf seiner Reise durchs südliche Afrika auch mit den mosambikanischen Renamo-Rebellen zusammentreffen wollen. Dies sei aber weder in Mosambik noch in Südafrika möglich gewesen.
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