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Straßenstrich in DortmundDie Verdrängung der Huren

In Dortmund wird kommende Woche entschieden, ob der Straßenstrich geschlossen wird. Die Prostituierten haben Angst vor den dunklen Ecken, die ihnen drohen.

Für manche Mitbürger ein Dorn im Auge: Prostituierte verhandelt mit einem Freier. Bild: imago/melzer/gassner

Die Huren in Dortmund sollen von den Straßen verschwinden. Am Donnerstag will der Stadtrat beschließen, dass der legale Straßenstrich in der Ravensberger Straße geschlossen wird. Die ganze Stadt würde dann zum Sperrbezirk und die Prostituierten würden den Schutz ihres sicheren Arbeitsplatzes verlieren.

Aus Protest gegen die anstehende Entscheidung demonstrierten die Sexarbeiterinnen am Donnerstag letzter Woche für die Erhaltung des Strichs. "Sie wollen nicht kampflos aufgeben", sagt Elke Rehpöhler von der Kontakt- und Beratungsstelle Kober.

Achtzig Demonstrantinnen und Demonstranten, unter ihnen auch Unterstützer der Prostituierten, marschierten von der Ravensberger Straße zum Rathaus. Die meisten mit Sonnenbrille und Perücke, um ihre Anonymität zu wahren. Denn Prostitution mag zwar ein legaler Beruf sein, sie ist dennoch stigmatisiert. Daher war die Demo ein außergewöhnlicher und mutiger Schritt.

Im Protestaufruf der Huren tauchte immer wieder das Wort "Angst" auf. Angst um den Arbeitsplatz, Angst, den Schutz durch Beratungsstellen und Polizei zu verlieren. "Diese Ängste sind größer als die Angst, bei einer öffentlichen Demonstration persönlich als Prostituierte erkannt zu werden", hieß es in der Erklärung.

Die Stadtratsfraktionen haben unterschiedliche Vorschläge gemacht. Von einer Verkleinerung, einer Verlagerung bis zu einem stadtweiten Sperrbezirk reichen die Szenarien. CDU und SPD favorisieren aber die komplette Schließung.

Das treibt die Frauen vermehrt in die Beratungsstelle Kober, die in einem Container vor Ort betrieben wird. "Die Frauen sagen uns, sie haben Angst, dass ihnen was Schlimmes passiert, wenn sie wieder in dunklen Ecken stehen müssen", sagt Kober-Chefin Elke Rehpöhler.

Denn eigentlich wird das sogenannte Dortmunder Modell allseits gelobt. "Es hat einfach perfekt funktioniert", erzählt Rehpöhler. Die Idee ist, dass Ordnungsbehörden, Beratungsstellen und Gesundheitsamt vertrauensvoll zusammenarbeiten, im Interesse der Prostituierten. Jede Woche ist ein Arzt vor Ort, es gibt ständige Kontrollen, "im positiven Sinne", sagt Rehpöhler.

Bild: taz

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Sexarbeit

Der Termin: Am Donnerstag, 31. März, entscheidet der Dortmunder Stadtrat darüber, ob der städtische Straßenstrich geschlossen wird. SPD und CDU befürworten einen Sperrbezirk, die Grünen wollen die Verlegung in einen anderen Bezirk.

Die Situation: Seit 2002 gilt das Dortmunder Modell. Die Prostituierten sind versichert, sie haben einen Rechtsanspruch auf das vereinbarte Entgelt. Regelmäßig treffen sich Vertreter von Sozialeinrichtungen, des Ordnungsamtes, der Polizei und der Ausländerbehörde zum Runden Tisch.

Es hat perfekt funktioniert

Gewalttaten sind zurückgegangen, auch weil die Frauen selbst Strafanzeige erstatten. Zusätzlichen Schutz bieten die zwanzig sogenannten Verrichtungstaschen oder Sicherheitsboxen, in die Kunden mit den Prostituierten hineinfahren. Die Holzverschläge ähneln Carports, sie sollen Sichtschutz bieten - vor allem aber Sicherheit für die Prostituierten.

Die Fahrertür kann darin nicht geöffnet werden, wohl aber die Beifahrertür, damit die Frauen schnell flüchten und den Alarm auslösen können.

Bislang war es aus Sicht von Stadt und Polizei sinnvoll, die Straßenprostitution an Ravensberger Straße, Juliusstraße und Mindener Straße zu bündeln. "Es hat sich alles gut bewährt, bis zur EU-Osterweiterung", sagt Stadtsprecher Hans-Joachim Skupsch.

Als 2007 Bulgarien und Rumänien EU-Mitglieder wurden, zogen von dort viele Menschen nach Dortmund, vor allem Roma. Weil sie nicht als Angestellte arbeiten dürfen, sondern nur als Selbständige, haben viele Frauen Prostitution als Gewerbe angemeldet. "Das Geschäft verlagert sich in Gebüsche und Seitenstraßen", sagt der Sprecher.

So wie in Dortmund sollen in Deutschland viele Huren verdrängt werden. "Das Prostitutionsgesetz wurde nie ernsthaft umgesetzt, eine Anerkennung hat nie stattgefunden", sagt Simone Kellerhoff von der Hurenorganisation Hydra.

Im politischen Diskurs würde Prostitution immer mit anderen Themen wie Menschenhandel vermischt. "Das wird genutzt, um Prostitution zu kriminalisieren und zu stigmatisieren." Die Prostitution werde schrittweise auf frühere Zustände zurückgefahren, durch Reglementierungen und Rufe nach Strafen für die Freier.

In Bayern sei die Verdrängung in die Randbezirke ebenso Realität wie in mehreren Berliner Stadtteilen, in denen gut laufende Bordelle schließen mussten. Auch in Gelsenkirchen gibt es aktuell den Versuch, einen Straßenstrich zu verbannen. Nach Jahrzehnten stört er auf einmal, weil in der Nähe eine Kinderklinik gebaut wird.

In Dortmund scheint die Schließung beschlossene Sache zu sein. Dennoch hoffen die Prostituierten, dass ihre Demo etwas bewirkt hat. "Eine Bulgarin sagte, sie habe in ihrer Heimat eines gelernt", sagt Elke Rehpöler, "nämlich: Wenn man demonstriert, bekommt man meist, wofür man sich einsetzt."

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19 Kommentare

 / 
  • GB
    Günter B.

    "Es handelt sich hier um Antiziganismus in allerübelster Form. [...] Diese Menschen haben aber ein Recht hier zu sein, dass werden wir ihnen nicht nehmen können und wir haben auch durch unsere historische Schuld auch kein Recht dazu."

     

    Erklären Sie doch mal, wieso diese 1000nden von Zigeunern das Recht haben, aus Bulgarien hierher zu ziehen und ganz selbstverständlich auf unsere Kosten zu leben?

     

    Die Nummer mit "unserer historischen Schuld" ist ja wohl ein Quadratunsinn. Schuld können immer nur die Täter auf sich laden, nicht die Generationen danach; Schuld ist immer etwas persönliches. Die Deutschen meiner Generation (und jüngere) haben nicht einen einzigen Zigeuner in ein KZ gesteckt oder umgebracht, also welche Schuld sollte da festzustellen sein?

     

    Wenn diese Leute als Gäste hierhin kommen, dann sollen sie sich auch so benehmen. Sie waren offenbar noch nie in der Nordstadt, sonst wüssten Sie, dass die Zustände dort unhaltbar sind, und ja, auch wenn's politisch nicht erwünscht sein mag, dies zu sagen, da sind zu 99 % an den Problemen irgendwie immer irgendwelche Zigeuner beteiligt. Das ist leider so. Die Multikulti-Kuschelromantik ist gescheitert, und zwar grandios. Man muss hier klare Grenzen aufzeigen und der Kriminalität dieser Leute mit null Toleranz gegenüber treten. Das wurde seitens der Behörden und der Polizei leider viel zu lange versäumt. Entweder diese Leute integrieren sich freiwillig (als Bringschuld!), oder sie sollen wieder dorthin zurück geschickt werden, woher sie gekommen sind.

     

    Der Straßenstrich hatte Auswüchse angenommen, die einfach nicht mehr tolerierbar waren. Da rollten täglich etliche 1000 Autos durch ein winziges Areal, und zwar vom frühen Morgen bis in die späte Nacht, ohne Unterbrechung. Eine dreckige, verwahrloste Gegend, die sogen. Verrichtungsboxen ständig zerstört und zum Teil sogar mit Fäkalien verunreinigt, so dass sich die Reinigungskräfte verständlicherweise geweigert haben, überhaupt noch sauber zu machen.

     

    Es wird dringend Zeit, dass Dortmund wieder zu einer anständigen, sauberen und lebenswerten Stadt für seine Bewohner wird, auch für die aus der Nordstadt. Es ist einfach widerlich, dass die Nordstadt mittlerweile auch überregional nur noch als "Schnäppchenmarkt für bulgarisches Frischfleisch" und als Magnet für Sextouristen der "Geiz-ist-geil"-Kategorie betrachtet wird.

  • G
    guntherKummerlande

    These a, die unzweifelhaft richtig ist:

    Sex ist etwas gutes.

    Es ist gut für die Gesundheit.

    Es ist gut für die Fantasie.

    Es ist gut für unsere soziale Beziehungsfähigkeit.

     

    Kein Mensch kann durch einen anderen,

    durch irgendwelche Papiere (Ehevertrag) in seiner

    Sexualität

    geknechtet werden.

    Wir Menschen sind im Rahmen des Grundgesetzes

    frei.

     

    Dann ist käuflicher Sex absolut legitim!

    Warum wir Deutschen, dabei das Drumherum

    so eklig gestalten müssen, leuchtet mir nicht ein.

    Die Straße ist kein geeigneter Ort für Sex.

    Das Auto ohne Sichtschutz ist zu nah in der öffentlichen

    Szene.

    Die Stadt muss vorschreiben, dass für Sex

    Stundenhotels zu nehmen sind, die sehr hohen

    hygienischen und optischen Standards entsprechen,

    um Dortmund touristisch nicht zu entwerten

    und junge Familien und Rentner nicht zu verprellen.

    Sex ist KEIN Massengeschäft und sollte nur

    von Leuten betrieben werden, die auch attraktiv sind!

    Das sind viel weniger, als es Huren gibt!

     

    Die Roma sollen wieder zurück in die Türkei,

    wo Sie ursprünglich lebten.

    Die EU gehört mit Ihrer desolaten

    Gesetzgebung abgeschafft und andere Länder,

    wie Bulgarien haben nicht das Recht deutschen

    Kommunen gewaltige Integrationskosten für

    Ihre Bevölkerung aufzubürden,

    weil dann überhaupt kein Spielraum für

    eigene Entwicklungen mehr bleibt.

    Alles was man sich als Kommune mühsam erarbeitet hat, wird dann durch supranationale Beschlüsse

    und deren hohe finanzielle Belastungen

    und psychische Belastungen wieder aufgefressen.

    Dann können Sie sich als Eigentümer von

    Mietimmobilien erschießen und

    sind als Eltern ständig in Sorge entweder Opfer

    von Gewalt und Verrohung oder neofaschistisch

    fehlinterpretiert zu sein.

    Dieses falsche Geschwafel vom Facharbeitermangel

    kann ich nicht mehr hören, den gibt es

    bei Wegnahme der nicht "echten" Stellenangebote

    nur sehr, sehr abgeschwächt. Deshalb dürfen die

    ungewollten Zuzügler hier auch nicht als Angestellte

    arbeiten. DAS IST RICHTIG. Die Kinder, dieser

    verweichlichten Dortmunder werden die Zeche für

    Ihre mißratenen Eltern bezahlen.

  • N
    Narit

    Den Stadtoberen geht es doch gar nicht um die Prostitution an der Ravensberger Strasse. Es handelt sich hier um Antiziganismus in allerübelster Form. Sie glauben, durch ein Verbot der Prostitution die Roma aus Dortmund vertreiben zu können. Nur das dies einfach zur kurz gedacht ist, will ihnen nicht in ihre Köpfe. Statt über Integration nachzudenken und Mittel aus den übervollen europäischen Fonds abzurufen, wollen sie mit Polizei- und Ordnungsgewalt den "eisernen" Besen schwingen. Diese Menschen haben aber ein Recht hier zu sein, dass werden wir ihnen nicht nehmen können und wir haben auch durch unsere historische Schuld auch kein Recht dazu. Wir sollten endlich anfangen, umzudenken und nicht immer die Schuldigen für alle Probleme der Nordstadt im schwächsten und ärmsten Glied dieser endlos langen Kette zu suchen. Fakt ist nämlich, dass Millionen in der Nordstadt durch die Stadt Dortmund versenkt wurden, ohne wirklich die Armut zu bekämpfen. Dazu gehört nämlich die Schaffung von Arbeitsplätzen aus öffentlicher Hand und eine genügende Anzahl an Kindertagesstätten und sanierte Schulen mit Offenen Ganztag.

  • A
    Alekto

    erstmnal @ Franz K.: Keine Sorge, das Wort Hure ist nicht per se abwertend. Selbst der Verein Hydra bezeichnet sich selbst als "Hurenorganisation" und die meisten Prostituierten nennen sich selbstbewußt Huren; das ist teilweise sogar ein mit Stolz verbundenes Wort. Die Begriffsverwendung ist also nicht schockierend oder BILD-Niveau, sondern dem Zeitgeist und den Interessen der Prostituierten angemessener Sprachgebrauch. Das Wort "Hure" eben auch NICHT als Schimpfwort zu verwenden, bedeutet eben auch, dem Terminus eine Entwicklung ins neutrale zu ermöglichen und den Huren Respekt entgegenzubringen, indem man die Begrifflichkeit, die sie selbst gewählt haben, aufnimmt und somit deren Selbstbestimmtheit unterstützt.

     

    Zum Thema selbst:

    ich sehe nur 2 Möglichkeiten - entweder man macht Prostitution wieder illegal, bestraft aber nur die Freier und nicht die Huren. Halte ich aber für kontraproduktiv.

    Oder man rückt die Prostitution ins Licht der Öffentlichkeit. Denn im Dunkeln und Verborgenen wird zu oft weggesehen. Prostitution ist Teil unserer Kultur, das kann man schön finden oder nicht, aber so zu tun, als gäbe es sie nicht, als wäre es nicht Teil unserer Gesellschaft - da belügt man sich selbst. Es gibt sie und die Gesellschaft hat die Aufgabe, diesen Teil so zu integrieren, daß alle (Huren, Freier, Unbeteiligte,...) halbwegs anständig damit leben können.

    Aber das Verdrängen in dunkle Ecken, das Wegschauen, das Verdrängen mit einer "das geht mich nix an, das will ich nicht sehen"-Haltung fördert letztendlich nur die Kriminalität, und schafft letztendlich eine Parallelwelt, in der Zuhälter immer mehr Macht gewinnen, Huren vergewlatigt werden und de fakto vogelfrei sind, Freier ausgeraubt und Huren als "Untermenschen" stigmatisiert werden.

    Aber wäre die Gesellschaft mutig genug, hinzusehen, die Probleme zu erkennen und sich ihrer anzunehmen statt sie als unsittlich, verachtenswert und schmutzig zu verbannen, könnte eine halbwegs sichere Umgebung für alle geschaffen werden.

    Vielleicht bin ich ein naives Landkind, aber ich habe auf dem Dorf (auch neben vielen bescheuerten Erfahrungen, ich will das nicht idealisieren) die Grundidee einer Gemeinschaft kennengelernt - man paßt auch sich gegenseitig auf. Weil man eine Gemeinschaft ist - und zu der gehören ALLE Menschen, auch die "schwarzen Schafe". Kann man auch Nächstenliebe nennen.

     

    Und mal ehrlich: gerade die Menschen, die mit christlicher Moral gegen Prostitution wettern und Huren für Abschaum halten (die Freier werden komischerweise nicht halb so sehr stigmatisiert...), haben offensichtlich vergessen, daß der Sohn Gottes selbst sich GERADE mit solchem "Abschaum" befasst hat, Huren gesegnet hat, und ihnen mit Respekt und Liebe entgegengetreten ist!

    Ihr schreit doch immer nach mehr christlichen Werten, also fangt doch mal an, sie zu leben, dem Beispiel Jesu zu folgen und Huren nicht auszuschließen und in dunkle Ecken zu verbannen!

  • IB
    ich bins

    @Heribert Hansen, Gunter und all die anderen Moralisten hier:

    Was für einen absoluten blödsinn man hier lesen muss! Geht doch zurück in eure Kirche oder woher ihr auch immer gekommen seid!

    Wir leben in einer Marktwirtschaft/Kapitalismus. Es gelten Angebot und Nachfrage, jeder muss irgendwie über die Runden kommen. Solange sonst kein Zwang ausgeübt wird, kannst du genauso gut dem Arbeiter bei Opel vorwerfen er würde seine "Seele" verkaufen, lieber Heribert Hansen. Denn dessen Arbeitskraft, also irgendwie auch sein Körper, gehören 8 Stunden am Tag seinem "Arbeitgeber". Und dem Kunden von Opel kannste dann entsprechend vorwefen er sei der böse Freier oder so.

    Unterhalte dich doch erst einmal mit einer/einem (natürlich freiwillgen!) Prostituierten bevor du Urteilst. Der einzige Zwang der auf diese Menschen ausgeübt wird ist der, das sie irgendwie Geld verdienen müssen wie alle anderen auch. Dieser Zwang ist schlimm genug, sollte man von mir aus sofort abschaffen, aber so funktioniert unsere Gesellschaft nunmal noch immer. Wenn sich jemand wirklich frei entscheidet für die Prostitution, entsteht normalerweise eine win-win situation. "Kunde" bekommt Sex, Prostituierte® Geld. Einfach ALLES wird im Kapitalismus zur Ware! Den sollte man abschaffen, klar, aber hier zu moralisieren und den Leuten einzureden sie würden alle ihre "Seele" verkaufen (bzw. kaufen?) ist einfach nur Menschen- und Sexualfeindlicher Unsinn.

  • G
    Gerd

    @von Heribert Hansen:

    Erstens gab es Prostitution, gibt es sie und wird sie es immer geben...

    OHNE KUNDEN gäbe es auch keine P.

     

    Es gibt genügend "traurige"Fälle, auch altere und alte Pr...machen Sie sich die Mühe, mal danach zu recherchieren...(einschl Foren gibt es genügend, bis zu 70 und mehr Jahren gibt es Angebote und sicher auch Nachfrage!)

     

    Besser kontrliert als "weggedrückt"...

    würden Häuser besser geduldet, wäre der Strassenstrich sicher geringer...

     

    und die Kontrollen der "HIntermänner"....

  • G
    Gunter

    Das kommt dabei raus, wenn alles egal ist: die offene Prostitution, der ganze Pornodreck überall und Gewalt und nochmals Gewalt. Schöne neue Welt, die wir uns da geschaffen haben. Wie wäre es mal wieder mit etwas Anstand ?

  • L
    Lena

    Was hier in diesem Land nicht stimmt, sind die Gesetze für eine Aufenthaltserlaubnis. Viele Roma, die verständlicherweise aus ihrer "Heimat" geflüchtet sind, haben hier in Deutschland oft gar keine andere Wahl, als kriminelle Geschäfte durchzuführen oder in die Prostitution einzusteigen. Hier in Deutschland wird diesen Menschen überhaupt keine Chance gegeben.

     

    Die Prostitution deshalb aus Dortmund oder diesem Viertel zu verbannen, ist sicher keine gute Lösung und wird nur dazu führen, dass dies in einem ungeschützten Rahmen stattfindet. die Prostituierten werden so schutzlos ihren Freiern ausgeliefert sein. Gewalt und Kriminalität wird doch so eher zunehmen!

  • D
    deviant

    "Eine Bulgarin sagte, sie habe in ihrer Heimat eines gelernt", sagt Elke Rehpöler, "nämlich: Wenn man demonstriert, bekommt man meist, wofür man sich einsetzt."

    Das ist der Unterschied zwische Kommunismus und Demokratie - hier bekommt man nur ne kalte Dusche vom Wasserverfer...

     

    Wenn Prostitution in die Heimlichkeit verdrängt werden soll, drängt sich mir persönlich übrigens immer Eindruck auf, dass da ein paar Politiker im Eigeninteresse arbeiten und selbst nicht "erwischt" werden wollen...

  • FK
    Franz K.

    Ich finde es schockierend das der Autor die ganze Zeit das abwertende Wort "Huren" benutzt, anstatt Prostituierte zu sagen. Bei der Überschrift ok, im Text selber ist das unangebracht und auf BILD-Niveau

  • K
    Klischeepunk

    @Anwohner: Es funktioniert besser, das ganze aus dem Bild zu verdrängen und drauf zu hoffen, dass im unkontrollierten Bereich plötzlich Besserung eintritt? Die Logik musst du mir erklären.

     

    @Huren: Weiter so, go go go.

  • D
    dualbore

    Dann wird unsere bulgarische Freundin noch einiges lernen müssen. Hier bekommt man das, was man will, wenn man dafür zahlt. Demonstrieren, Petitionen unterschreiben, oder sich an sonstigen Illusionen der Beteiligung erfreuen kann man, bis man schwarz wird oder sein eigentliches Ziel vergessen hat.

    Das muss die Dame noch lernen. Schließlich sind wir hier im Kapitalismus, und Moral ist immer noch kein Bilanzposten.

  • P
    Peter

    Ich finde den Artikel ebenfalls sehr einseitig. Ich erfahre nicht, was die Stadtoberen gegen den Strich haben. Das finde ich schwach, weil es mich interessiert und auch auf Probleme hindeutet.

  • AA
    auch Anwohner

    "Wer einen Sumpf trockenlegen will, sollte nicht die Frösche fragen." Nun mag das Zitieren gerade dieses Auspruchs dem geneigten Leser eines sendungsbewussten Tendenzmediums zynisch vorkommen. Jedoch ist jenen, die hier in der Nordstadt leben, die Toleranz gegenüber rechtsfreien "Feuchtgebieten" längst abhanden gekommen. Ich hab hier immer gern gewohnt, zwischen Programmkinos, Läden in denen man auch Sonntags noch ne frische Paprikaschote kaufen kann und all den Grillbuden und Boulettenschmieden unterschiedlichster Herkunft. Manchmal etwas laut aber garantiert spießerfrei - war schön, ist vorbei. Die Nordstadt zerbricht und wer es nicht sieht muss blind sein oder (noch) ausreichend weit weg im Kreuzviertel wohnen, so wie ein Politiker, für den nach eigenem Bekunden noch alles ok zu sein scheint. Dabei geht es primär gar nicht um ein paar Prostituierte, die hat es hier immer schon gegeben. Die Szene war ein Ärgenis, mehr aber nicht. Alarmierend ist die Entwicklung der letzten Jahre und Monate. Das politisch motivierte Wegsehen, das Tolerieren rechtsfreier Räume hat eine Gravitation auf Kriminelle verschiedenster Schattierung ausgeübt, dass es einem hier wirklich die Haare zu Berge stehen lässt. Das sogenannte Dortmunder Modell hat eben nicht funktioniert (schon gar nicht perfekt) sondern es hat im Gegenteil die Grundlage für eien desaströsen Abwärtsstrudel geschaffen. Natürlich wollen sich die Verantwortlichen den Scherbenhaufen nicht selbst zuschreiben aber ausgerechnet KOBER zu befragen ist schon ein Glansstück naiv einseitiger Berichterstattung. Die Frösche quaken und uns Anwohnern steht das Wasser bis zum Hals.

  • BM
    Bernd Moerken

    > Es geht nicht anders.

     

    "Alternativlos" meinst Du?

  • BM
    Bernd Moerken

    Ich wohne ca. 5 Fahrradminuten von der Ecke, und ich würde dort kein Strassencafe aufmachen wollen, aber ich frage mich, wieviele tote Huren in dunklen Ecken der Stadt unsere Biedermänner für die saubere Stadt in Kauf nehmen wollen.

    Wer auf den Strich geht, hat einen harten Job, ob selbst gewählt oder was auch immer, der braucht nicht auch immer noch einen Hieb in den Nacken von den Konzerthausbauern.

    Die Huren, die den Mut zusammennehmen, dagegen zu protestieren, haben meinen tiefsten Respekt, die Politik der Stadt hat ihn nicht.

    "Was Ihr dem Geringsten unter Euch getan habt, dass habt Ihr mir getan."

  • A
    Anwohner

    Was in dem Artikel leider zu kurz kommt: Gegen die Prostitution hat eigentlich niemand etwas. Es sind die Verteilungskämpfe, Drogenhandel, etc., welche mit dem plötzlichen Zuzug von ein paar tausend Roma einhergingen. Und das in einem Viertel, welche genug mit der Integration mit den seit langem dort lebenden Migranten zu tun hat.

    Es geht hier nicht um die Stigmatisierung von Prostitution, sondern um die Austrocknung von Verdienstmöglichkeiten von Menschenhändlern und anderen Verbrechern. Es geht nicht anders.

  • HH
    Heribert Hansen

    Ich bin ein Gegner jeglicher Prostitution. Wenn jemand seinen Körper verkauft, verkauft er, oder sagen wir mal besser sie, auch ihre Seele. Denn es ist ein Trugschluss anzunehmen, man könne Körper und Seele trennen. Ich verurteile Prostitution nicht im engeren Sinne moralisch - mir tun nur die Frauen Leid. Denn sie sind nichts als ausnutzbare Zielobjekte sexueller Begierden. Kaufbar halt, das ist der Punkt. Es wird immer argumentiert, mit der Verdrängung der legalen Prostitution würden illegale, ausbeuterische Verhältnise wieder zunehmen. Aber es gibt sie sowieso schon, die ausbeuterischen Verhältnisse - der Prozess um die als "Flatrate-Bordelle" bekannt gewordenen "Einrichtungen" wird ein bezeichnendes Schlaglicht darauf, denn sie wurden eine ganz schön lange Weile vor den Augen der bundesdeutschen Öffentlichkeit betrieben. Und jetzt mal ehrlich - da hier der Straßenstrich aufgelöst werden soll - ist es den nicht sowieso das Gefährlichste überhaupt, zu einem fremden Mann ins Auto zu steigen? Das macht eigentlich kein vernünftiger Mensch. "Verrichtungsboxen" hin oder her (was für ein trauriger Begriff) - das Risiko fährt mit. Das große Problem in Deutschland ist, dass Prostitution mittlerweile etwas geworden ist, zu dem man sich teilweise schon freimütig als Freier bekennt bekennt. Aber selbst wenn es das angeblich schon immer gegeben hätte, was ich nicht glaube, muss es noch lange nicht gut sein. Die Tatsache, dass es Prostituierten im Alter schwer haben spricht ja auch Bände, dass es z.B. überhaupt keine alten P. gibt. Hier wird Jugend gegen Geld konsumiert. Das hat auch etwas oder eigentlich sehr viel mit Macht zu tun. Von mir aus kann ja jeder mit jedem verkehren auf welche Art er will - aber wo Geld und Macht bzw. Ohnmacht und Armut ins Spiel kommen, da hört erst der Spaß und dann ein gutes Leben auf. Zum Abschluss noch eine Bemerkung zu dem Wort "Freier": Was für ein Hohn! Freiheit ist sicher das letzte, was die meisten Prostituierten haben.

  • MH
    michael h.

    wenn du in einer diktatur lebst und niedergeknüppelt wirst, dann kannst du demonstrieren wie du willst, es hört dir niemand mehr zu.