■ Straßenschlacht am Kollwitzplatz: Nur Streß mit Bullen
„Ohne Bullen kein Streß“ – daß es so einfach nicht ist, leugnen wohl nur jene, die es besser wissen. Unter den zehntausend BesucherInnen am Kollwitzplatz gab es eben auch einige, die sich mit Randale den rechten Kick verschaffen wollten. Damit wurde man fertig, bewiesen Feiernde und Veranstalter bis tief in die Nacht. Ihnen kann man nicht anlasten, daß der autonome Spruch von der Polizei bestätigt wurde. Trotz aller Kritik im Vorfeld war es den Versuch wert, durch Absprachen mit der Polizei eine erneute Straßenschlacht zu verhindern. Das konnte nicht gelingen, weil die Polizei diese Zusammenarbeit sabotierte. Unter welchen Umständen das geschah, sollte nun das Parlament beschäftigen. Einen zweiten Versuch wird es nicht mehr geben. Zugleich hat die Polizei den Kollwitzplatz endgültig zum neuen Symbol des 1. Mai gemacht – immer für eine Straßenschlacht gut. Das kleine Häufchen derer, die einfach Spaß an Randale haben oder solche zur politischen Tat stilisieren, darf sich freuen. Verraten fühlen von der Polizei dürfen sich dagegen die fast zehntausend Menschen, die auf dem Kollwitzplatz um ein friedliches Fest bemüht waren. Gerd Nowakowski
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen