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Stoltenberg für Nato und gegen US-Abzug

■ „Nato-Mitgliedschaft Deutschlands notwendig für Stabilität“

Washington (ap) - Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg hat am Dienstag in Washington erneut bekräftigt, daß auch ein vereintes Deutschland Mitglied des Nordatlantischen Bündnisses sein müsse. In einer Rede beim Amerikanischen Institut für deutsche Gegenwartsstudien der Johns-Hopkins-Universität sagte der Minister, eine Nato -Mitgliedschaft Deutsch lands diene der Stabilität ganz Europas.

Ein künftiges einheitliches Deutschland dürfe weder neutral noch entmilitarisiert sein, sondern sollte im westlichen Bündnis integriert sein, sagte Stoltenberg. Der Minister wandte sich in seiner Rede gegen Überlegungen, die Nato durch eine neue Sicherheitsstruktur im Rahmen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zu ersetzen. Er stimmte aber den Vorschlägen zu, die KSZE zu einem neuen Sicherheitsinstrument in Europa auszubauen.

Einen vollständigen Abzug der amerikanischen Truppen wie auch ein atomwaffenfreies Europa lehnte Stoltenberg ab. Ein militärischer Rückzug der Amerikaner aus Europa würde den Einfluß der USA in Europa drastisch verringern. Er vertrat allerdings die Ansicht, daß die Amerikaner die Zahl ihrer in Mitteleuropa stationierten Soldaten beträchtlich vermindern könnten. Auch die Zahl der Atomwaffen sollte deutlich verringert werden.

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