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Stolpe im Regen

Berlin. Der Kirchenhistoriker Gerhard Besier hat der Leitung der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg vorgeworfen, sie lasse ihren ehemaligen Konsistorialpräsidenten und jetzigen Ministerpräsidenten Brandenburgs, Manfred Stolpe, »im Regen stehen«.

Es sei nicht wahr, daß Amtsträger in der Leitung von Stolpes Beziehungen zum DDR-Ministerium für Staatssicherheit nichts gewußt hätten, sagte Besier in einer Diskussion der konservativen Gruppierung »Evangelische Sammlung Berlin«. Wenn »ein Fall« in der Kirchenleitung »wochenlang ergebnislos hin- und hergeschoben« worden sei, habe sich Stolpe oft bereit erklärt, die Sache zu übernehmen.

Jeder habe dann gewußt, daß die Lösung des Problems nur noch über die Stasi erfolgen könnte, betonte Besier. Der frühere Bischof Gottfried Forck, der an der Spitze der Ostregion der berlin-brandenburgischen Kirche stand, hatte bisher stets erklärt, von Treffen des jetzigen Ministerpräsidenten mit der Stasi nichts gewußt zu haben.

Besier, Rektor der Kirchlichen Hochschule in Berlin-Zehlendorf, hatte zusammen mit dem Theologen Stephan Wolf die Stasi-Dokumentensammlung »Pfarrer, Christen und Katholiken« herausgegeben. Eine zweite, für Ende Februar vorgesehene Auflage werde verbessert sein und zusätzliche Unterlagen enthalten. dpa

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