■ Kritik an Schäubles Euro-Kurs: Stoiber gegen den Rest der Union
München (rtr) – Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat das Thesenpapier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Euro scharf kritisiert. Er erklärte gestern, das Euro-Papier von Fraktionschef Wolfgang Schäuble stehe im Widerspruch zu den Beschlüssen der Union. Die Mark dürfe nicht die „Morgengabe“ für die politische Union Europas sein. Seiner Meinung nach stellt das Schäuble-Papier den Euro als Vehikel zur politischen Integration dar. Weiter meinte Stoiber, daß in dem Papier aus einer ökonomischen eine politische Frage gemacht werde. Er bezeichnete es als widersprüchlich, einerseits die Maastrichter Stabilitätskriterien „ein wenig in Frage zu stellen“, andererseits aber für den Stabilitätspakt einzutreten, der die nachhaltige Einhaltung der Kriterien unter Androhung von Strafe festlegt. Beim Strategiegipfel der Union war festgelegt worden, daß die Kriterien den Zeitplan bestimmen und es keinen Punkt ohne Umkehr gibt Kommentar Seite 12
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