: Stoiber: Dekrete zurücknehmen
LEIPZIG ap ■ Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber hat die Tschechische Republik und Polen zur Rücknahme der Beneš- und Bierut-Dekrete zur Vertreibung aufgefordert. Dies sei eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration beider Staaten in der erweiterten EU, sagte der CSU-Chef gestern in Leipzig beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen. Den Polen bescheinigte Stoiber, bei ihnen herrsche ein offeneres Klima gegenüber den Vertriebenen, sie seien dialogbereiter als die Tschechen.
Töne, wie man sie in letzter Zeit in Prag angeschlagen habe, seien aus Warschau nicht zu hören gewesen. „Wenn es in der Tschechischen Republik heißt, die Vertreibung sei eine Quelle des Friedens gewesen, dann ist und bleibt das nicht akzeptabel“, erklärte der bayerische Ministerpräsident vor rund 8.000 Zuhörern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen