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■ StörzeileGrand mit Vieren

Alle feiern den Fuffzigsten. Nur eine Partei steht draußen vor der Tür: Hamburgs Grüne.

Ist das nicht ungerecht? Während die drei Altparteien bereits im Jenseits lustwandeln (FDP), den Eingang zu (CDU) oder den Ausgang aus (SPD) dem Senatsgehege einfach nicht finden, tragen die Rathausgrünen ganz allein die Last der Rettung des Parlamentarismus. Keine andere Partei ist so ernsthaft, so selbstkritisch, so rathausbesessen.

Und da sollen diese müden Vertreter der drei Altparteien sich gegenseitig auf die Schulter klopfen von wegen Wiedergeburt der Demokratie und Aufbauleistung, während sich die mit gerade mal 17 Parlamentsjahren, rechnet man die Eimsbüttler Bezirksversammlung als Start, als gerade der Pubertät Entfleuchte fühlen müssen.

Wir meinen: Das ist ungerecht. Schließlich werden auch die Wähler der Grünen immer älter. Aus dem „Trau keinem über 30“ ist längst ein „Gibt es hier überhaupt noch jemanden unter 40?“ geworden. Die Grünen sind selbst längst Altpartei, respektabel bis unter die Vize-Bürgermeisterkrause, die wohl schon längst neben Krista Sagers grundsolidem grünen Kostüm hängt.

Müssen wir wirklich warten, bis Willfried Maier, Martin Schmidt und Krista Sager ihre Senatorenrente beziehen? Ist es nicht längst Zeit für einen All-Altparteien-Grand mit Vieren?

Die taz, mit ihrem untrüglichen Instinkt für den Zeitgeist, wird die Grünen ab heute wie jede andere 50jährige Partei behandeln. Willkommen im Club der All-Altstars!

Florian Marten

Berichte Seite 22

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