: Stickoxid: Heucheln statt hecheln
Essen (ap) — Die bundesdeutschen Großkraftwerksbetreiber haben sich am Montag gegen die von der EG angestrebte Erhebung einer Energiesteuer im Zusammenhang mit der beabsichtigten Senkung des Stickoxid- Ausstoßes von Kraftwerken ausgesprochen.
Anläßlich des Kongresses „Kraftwerke 1990“ in Essen erklärte der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen AG, Klaus Knizia, eine solche Steuer führe in die falsche Richtung: Der hier produzierte Strom würde verteuert, deshalb würden Strom-Importe aus Ländern attraktiv, die billiger produzieren und wegen fehlender Umweltauflagen einen erheblich höheren Stickoxidausstoß haben. „Die Steuer hätte dann genau den umgekehrten Effekt, den sie erreichen will“. Die von der Bundesregierung beabsichtigte Verminderung der Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2.005 auf etwa 70 bis 75 Prozent des heutigen Standes ist nach Ansicht Knizias „vom technischen Potential her denkbar“. Die Frage sei nur, wie die Energiewirtschaft in die Lage versetzt wird, die dafür erforderlichen Investitionen zu schaffen.
Knizia versicherte, daß die bundesdeutschen Kraftwerksbetreiber beim Umbau der Energiewirtschaft in der heutigen DDR „die erforderliche Hilfestellung“ leisten werden. Über Kosten und Zeitraum des Umbaus in der DDR-Energiewirtschaft wollte sich der VEW-Vorsitzende nicht äußern.
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