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Steuer- und Lotto-Freiheit für Helgoland

Wer auf Helgoland im Sonnabend-Lotto spielte, mußte seinen Schein bisher immer schon dienstags abgeben, wenn der Tipzettel pünktlich in der Kieler Lotto-Zentrale sein sollte. Das ist es jetzt vorbei: Als erste Lotto-Annehmer im nördlichsten Bundesland gingen gestern die Helgoländer Willi und Marion Lunter mit ihrer Annahmestelle am Montag „on line“. Einheimische und Urlauber können jetzt elektronisch tippen – auch noch am Sonnabend. Die Daten werden blitzschnell an die Zentrale in Kiel übertragen.

Bislang hatten spätentschlossene Spieler auf der Nordseeinsel mit ihren rund 1700 Bewohnern keine Chance. Wer bis Dienstag, 18.00 Uhr seinen Schein nicht abgegeben hatte, war für das Wochenende aus dem Spiel. Auch für Marion Lunter war das alte System mühsam: „Wenn ich nur denke, wie oft ich bei Schnee und Sturm mit dem Bündel Scheine runtergelaufen bin, um den Postdampfer um 18.00 Uhr noch zu erwischen“, sagte sie. Die Postbeamten hätten häufig noch auf das Eil- und Wertpäckchen mit rund 300 Scheinen gewartet: „Sonst wäre da oft etwas in die Binsen gegangen.“

Die schleswig-holsteinische Landesregierung will eine Verteuerung der Fahrten nach Helgoland verhindern. Die Bundesregierung plant Änderungen bei der Umsatzsteuer, die die Fährtickets von und nach Helgoland verteuern würden. Das könne einen Rückgang der Inselbesucher – und Lottospieler? – zur Folge haben, hieß es. Finanzstaatssekretär Joachim Lohmann kündigte gestern an, eine Steuerbefreiung der Fährleistungen zu beantragen. Fatina Keilani

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