piwik no script img

Stephanie Rosenthal, Direktorin Gropius-BauEinblick (726)

Foto: © Matthias Völzke, 2018
Zur Person

Dr. Stephanie Rosenthal, geb. 1971 in München, ist seit Anfang 2018 Direktorin des Gropius-Bau in Berlin. Zuvor hat sie seit 2007 als Chefkuratorin an der Hayward Gallery in London, zahlreiche international beachtete Ausstellungen kuratiert, u. a. Robin Rhode: Who Saw Who (2008), MOVE: Choreographing You (2010), Art of Change: New Directions from China (2012), Pipilotti Rist: Eyeball Massage (2012), Ana Mendieta: Traces (2013). 2016 verantworte sie die 20. Sydney Biennale und versammelte unter dem Titel „The future is already here – it’s just not evenly distributed“ mehr als 70 internationale Künstler*innen, darunter Lee Bul, Boris Charmatz, Lee Mingwei, Helen Marten, Otobong Nkanga und Johanna Calle.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Stephanie Rosenthal: „Neolithische Kindheit. Kunst in einer falschen Gegenwart, ca. 1930“ im Haus der Kulturen der Welt als eine herausragende Ausstellung, die das Denken des Kunsthistorikers Carl Einstein auf akademisch herausragende Weise aufarbeitet. Zugleich ist die Inszenierung der Ausstellung poetisch und visuell unglaublich anregend. Bewundernswert ist sie, da es schwierig ist eine Ausstellung, die so stark auf dem geschriebenen Wort basiert, auch ein ästhetisches Erlebnis werden zu lassen.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Konzerte und Vorträge in der Barenboim-Said-Akademie finde ich immer inspirierend und meiner Meinung nach ist der Ort federführend dafür wie spartenübergreifend gedacht werden kann. Zuletzt war ich besonders begeistert von einem Vortrag des Schriftstellers Teju Cole über Edward W. Said gerahmt von Schönberg und Beethoven Stücken.

Welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Im Moment lese ich in meiner Freizeit „Staying with the Trouble“ von Donna Haraway.

Was ist dein nächstes Projekt?

In meiner neuen Tätigkeit als Direktorin am Gropius-Bau liege ich mit meinem Team schon mitten in den Vorbereitungen der ersten großen Ausstellung der koreanischen Künstlerin Lee Bul in Deutschland, die Ende September ­eröffnet.

Erstmal gibt es aber nächste Woche am 6. Juni eine 9-stündige Performance im Rahmen unseres neuen Artist in Residence Programms. Wu Tsang hat dafür ihre langjährige Kollaborationspartnerin boychild eingeladen, die mit ihrer Performance eine Verbindung zur aktuellen Ausstellung von Ana Mendieta herstellt – darauf freue ich mich schon sehr.

Was macht dir im Alltag am meisten Freude?

Die Sonne am Morgen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen