■ Stephan-Schule: Fünfzig Prozent
Wie viele ausländische Schüler verträgt eine Schule in Deutschland? Zehn, zwanzig, oder dreißig Prozent? In Tempelhof beweist eine Hauptschule, die Werner-Stephan- Oberschule: Auch ein Anteil von fünfzig Prozent ausländischer SchülerInnen aus aller Herren Länder bedeutet nicht Chaos und Gewalt und ein kultureller Mix nicht zugleich ein ethnisches Tohuwabohu.
250 Schüler besuchen die Regelklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 10. In ihnen beträgt der Anteil ausländischer Schüler 40 Prozent. Darüber hinaus besuchen 70 frisch nach Berlin eingewanderte oder geflüchtete Jugendliche im Alter über 14 Jahre die Eingliederungslehrgänge und Vorbereitungsklassen, in denen sie auf den Regelunterricht in der 9. und 10. Klasse vorbereitet werden.
Die Werner-Stephan-Oberschule arbeitet erfolgreicher als das runde Dutzend weiterer Schulen der Stadt, die eine in der Mischung vergleichbare Schülerschaft haben. Der Grund: Trotz knapper Finanzen gelang es, Ressourcen von außen zu erschließen und den Schulalltag auf die Besonderheiten der Klientel einzustellen. Unter anderem nimmt die Schule an dem landesweiten Schulversuch zur Integration lernbehinderter Kinder teil; ebenso an dem Schulversuch „Lebenswelt Schule“ im Rahmen des Programms „Jugend mit Zukunft“. Eberhard Seidel-Pielen
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