: Steinzeit-Gewerkschafter -betr.: Leserbrief "Profilierungssucht" von Klaus Grünberg, taz vom 21.2.95
Betr.: dito
Der Leserbrief von Klaus Grünberg zeigt eindeutig, daß hier offensichtlich bewußt und bösartig eine Verquickung von der eigentlichen Tätigkeit von Herrn Frensel als Bezirksleiter der DAG mit seiner ausschließlich in die Privatsphäre fallenden Entscheidung, aus der SPD auszutreten und „Arbeit für Bremen“ beizutreten, erfolgt. Herr Grünberg ist hinlänglich im Kreise des DAG-Bezirksvorstandes bekannt und dort einem geplanten Ausschlußverfahren aus der DAG nur durch seinen persönlich gefaßten Entschluß, selbst aus diesem Gremium zurückzutreten, entgangen.
Sein mangelndes Demokratieverständnis, das er hinlänglich im DAG-Vorstand Bremen bewiesen hat, setzt sich in diesem Leserbrief fort. Aufgrund persönlicher Enttäuschung trat Herr Frensel aus der SPD aus und einer Wählergemeinschaft bei. Dieses ist das legitime Recht jedes demokratischen Bürgers. Ihm nun Profilierungssucht vorzuwerfen, entbehrt jeder Grundlage. Ganz im Gegenteil, ist es doch Herr Grünberg, der geistig in seiner gewerkschaftspolitischen Ansicht in der „Steinzeit“ geblieben ist, denn die Phase der „Grabenkämpfe“ zwischen DAG und IG-Metall ist seit langem überwunden. Mit diesem Beitrag reißt er jedoch neue Gräben auf, die weder den Arbeitnehmern noch der Gewerkschaftsbewegung nützen.
Ich kann nur feststellen, daß Herr Grünberg aus dieser Zeit nichts gelernt hat und alte, längst vergessene Parolen auf sein „Schild“ hebt. Rolf Reimers, DAG-Bezirksvorsitzender
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