verpasst?: Steife Moni

Do./Fr., je 15.10 Uhr, ARD, „Sturm der Liebe“, mit Monica Lierhaus

„Heißes Gerät im Anmarsch“, teilt der forsche Page Xaver dem betagten Portier Alfons mit. Der ist pikiert ob der Ausdrucksweise, dann ist das Gerät auch schon da. Es sieht aus wie Monica Lierhaus. Überraschung: Es ist Monica Lierhaus. Zur Abwechslung mal nicht in sexy Schwarz, sondern in gediegenem Beige. Zur Abwechslung mal nicht als Fußball-Moderatorin, sondern als Darstellerin in der quotenstärksten Soap des deutschen Fernsehens, dem „Sturm der Liebe“. Der tobt im Seniorennachmittagsprogramm der ARD, und zwar in einem Sternehotel in Bayern. Die Kulisse wirkt leicht pappig, kein Vergleich zur Luxusherberge in Berlin-Grunewald, wo Monica Lierhaus im vergangenen Sommer mit viel Hingabe das Chef-Groupie der deutschen Nationalmannschaft gab. In „Sturm der Liebe“ ist sie eine Headhunterin, die den betagten Portier abwerben will. Inmitten von genreüblichen Intrigen, geplatzten Hochzeiten und entlaufenen Jugendlichen erregte sie für zwei Folgen die Eifersucht der Portiersgattin. Denn ihr weltberühmtes Lächeln umschmeichelt nicht nur Fußballer, sondern auch Portiers. Ansonsten ist ihr Spiel: unauffällig, leicht steif. Immerhin einen Tick facettenreicher als rasenferne Auftritte vom Kollegen Waldemar Waldi Hartmann, der, egal ob in seiner Stammtischimitations-Show oder in Biergarten-Werbespots, stets nur exakt sich selbst darstellt. Trotzdem rätselhaft, was genau die Idee des Lierhaus-Ausflugs war. Andererseits: Man braucht ja nicht für alles einen Grund. KATRIN WEBER-KLÜVER