Stefan Klingele : Kurt-Hübner Preisträger
Seit 1999 ist Stefan Klingele als erster Kapellmeister am Bremer Theater und der junge Dirigent ist so etwas wie ein Garant dafür, dass Opernfunde in die szenische Tat umgesetzt werden und zeitgenössische Musik in besten Händen ist. 1967 geboren, hat Klingele in Würzburg Dirigieren und Cello studiert und wurde schon im Jahr 2000 von der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Dirigent des Jahres gewählt“. In Bremen wurde und wird er nicht müde, ungemein neugierig neben ausgetretenen Pfaden zu arbeiten. So hat er am Ende der letzten Spielzeit Bohuslav Martinus „Greek Passion“ herausgebracht, ein Werk, dessen Partiturblätter der Komponist in der ganzen Welt verschenkt hatte.
Er hat eine fulminante Aufführung von „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weill gezaubert, Bruno Madernas selten aufgeführtes „Satyricon“ und Paul Dukas‘ „Ariane et Barbe-bleue“ in unendlich vielen Klangfarben aufleuchten lassen und jetzt die Uraufführung von Johannes Kalitzkes „Inferno“ in seiner ganzen Klangkomplexität aus der Taufe gehoben.
Es spricht für die Bremer Theaterfreunde, dass sie mit ihrer Vergabe des diesjährigen Kurt-Hübner-Preises Stefan Klingele bedacht haben, der über seine Liebe zu den Raritäten hinaus auch im populären Bereich Erfolge verbuchen konnte: So ist „My fair Lady“ sicher unvergesslich. Der Hübner-Preis wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben, den ersten erhielt 1996 die Schauspielerin Gabriela Maria Schmeide.
Ute Schalz-Laurenze