: Stasi-Mann angeklagt
■ Er soll Anschlag auf Kulturzentrum Maison de France unterstützt haben
Die Staatsanwaltschaft beim Berliner Kammergericht hat gegen den früheren Stasi-Unterabteilungsleiter Helmut Voigt (51) Anklage erhoben. Er soll am Anschlag auf das französische Kulturzentrum Maison de France am Kurfürstendamm im Westteil Berlins vor zehn Jahren beteiligt gewesen sein. Dem 51jährigen, der bereits seit dem 16. Juli dieses Jahres in Untersuchungshaft sitzt, wird Beihilfe zum Mord und zum Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. Dies teilte Justizsprecherin Uta Fölster am Wochenende mit. Der Prozeß soll am 12. Januar kommenden Jahres vor einem Berliner Schwurgericht beginnen.
Bei dem Anschlag auf das Maison de France wurde am 23. August 1983 ein Mann getötet. Mehr als 20 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Am Gebäude entstand erheblicher Sachschaden.
Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte Voigt als Leiter einer für „Terrorismus-Bekämpfung“ zuständigen Abteilung des Staatssicherheitsministeriums im August 1983 die Rückgabe von 24 Kilogramm hochbrisanten Sabotagesprengstoffs an eine Bande angeordnet, die den Terroranschlag auf das Kulturzentrum plante. Der Sprengstoff soll der Gruppe ein halbes Jahr zuvor abgenommen worden sein. Von der Attentatsabsicht habe der Angeklagte gewußt. Der Sprengstoff sei von der Staatssicherheit über die syrische Botschaft im Ostteil Berlins an ein weiteres Bandenmitglied übergeben worden, das dann den Anschlag verübt habe. ADN/AFP/taz
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