: Startrampe
Eine Clique von Putzfrauen, in ihrem Zentrum die Ehefrau und zweifache Mutter Anam: Erst muss sie mitansehen, wie ihr Mann sie betrügt, dann verschwindet auch noch ihr Sohn, ein Junkie, wie die Frau bald erfährt. Der Ehemann wird rausgeschmissen und zusammen mit zwei Freundinnen beginnt die nächtliche Suche in den Straßen von St. Georg und Pauli. Das Spielfilmdebüt von Buket Alakus ist ihrer Mutter gewidmet. Höchste Zeit war das – nach all den Filmen junger turko-deutscher Männer über junge turko- und sonstwas-deutsche Männer.
Nach seinem beachteten Film Blue Note – A Story of Modern Jazz (1997), der gänzlich ohne Mythisierungen auskam, enttäuscht Julian Benedikts Jazz Seen ein wenig. Darin verfolgt er ein Kapitel Jazzgeschichte entlang der Fotografien von William Claxton, der mit seinen Porträts und Konzertaufnahmen das Image der Musik prägte. Spielszenen sollen hier die Dokumentation aufpeppen, wo die imaginative Kraft der Originalbilder genügt hätte. Die allerdings hat Benedikt durch langsame, suchende Fahrten über die Fotos Claxtons hervorragend herausgestellt.
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