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Standardergebnis

Zwei Standardsituationen bugsieren den 1. FC Kaiserslautern gegen Fünftligist Paloma auf die Siegerstrasse – 5:0 lautet der Endstand am Millerntor

von TAZ und DPA

Mario Basler spornen Auftritte in seinem verhasstesten Stadion immer besonders an. Seine ersten beiden Standards bugsierte der Teufel so geschickt um die Köpfe der Tauben des USC Paloma herum, dass der Lauterer Riese Vratislav Lokvenc nur noch einnicken brauchte.

Aber immerhin: Die Spieler der weißen Tauben haben ihren Enkeln später was zu erzählen. Erstmal musste die Partie verspätet angepfiffen werden, da die Zuschauer das Millerntor in unvorhersehbarem Ausmaß (7800 Begeisterte) stürmten. USC-Kicker Markus Hass berichtet vielleicht mal davon, dass er sich heldenhaft in einen 14-Meter Schuss von Lokvenc geworfen hat, der ansonsten vermutlich im Tor gelandet wäre. Sascha Rein kann seine künftigen Gegenspieler in der Verbandsliga damit beeindrucken, dass Grammozis sich wegen einer Schwalbe gegen ihn die Gelbe Karte abgeholt hat. Und Palomaten-Keeper Dennis Dowideit lästert vielleicht sogar über den deutschen WM-Helden Miroslav Klose, der vergaß, wie man aus einem Meter einen vom Pfosten abgeprallten Ball im Netz unterbringt. Das sind die kleinen Erfolge über die man sich an der Brucknerstraße länger unterhalten wird.

Beim 1. FCK freut man sich über die erste positive Schlagzeile seit Wochen. Eine Woche nach der Trainerentlassung des Barmbeker Jung Andreas Brehme zeigten sich die Profis aus der Pfalz dem Fünftligisten haushoch überlegen. Für den Favoriten traf Vratislav Lokvenc (19./36. Minute) mit einem Doppelschlag nach Basler-Standards zur Pausenführung, Nationalspieler Miroslav Klose (54./85.) und Mario Basler (62.) sorgten mit sehenswerten Treffern für den Endstand.

Der klassentiefste Vertreter im DFB-Pokal musste für das wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte sein Heimrecht ins St. Pauli-Stadion am Millerntor verlegen. Auf der roten Asche im heimischen Stadion in Hamburg-Uhlenhorst durfte nicht gespielt werden.

Dreh- und Angelpunkt des zweimaligen DFB-Pokalsiegers war von Beginn an Mario Basler, der mit Flanken und Eckstößen glänzte. Er war es dann auch, der Lokvenc mit einem Freistoß so gut in Szene setzte, dass der tschechische Nationalspieler aus sechs Metern einköpfen konnte. Den zweiten Kopfball des mit 1,96 Metern hoch gewachsenen Lokvenc konnte Amateur-Keeper Dennis Dowideit - im Hauptberuf Unternehmensberater - ebenfalls nicht verhindern.

In Halbzeit zwei profitierte Klose von einer Ecke Baslers, die er in WM-Manier mit einem Aufsetzer einköpfte. Der umschwärmte Torjäger wurde vom einzigen Nationalspieler Palomas beschattet. Bubacar Bah absolvierte sieben Länderspiele für Gambia, konnte aber auch den zweiten Treffer nicht verhindern. Damit sind die tapferen Tauben wieder auf dem Ascheboden der Realität gelandet. Am Mittwoch geht es zu Hause in der Verbandsliga gegen den TSV Uetersen (19.30 Uhr, Brucknerstraße).

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