piwik no script img

Stammtischmentalität-betr.: Staatlicher Schutz des Lebens: Beispiel Geiseln

betr.: Staatlicher Schutz des Lebens: Beispiel Geiseln

Worum ging es? Ca. 400.000 Mark waren gestohlen. Um ihr Scherflein sicher ins Trockene zu bringen, nahmen sie Geiseln mit. Inzwischen waren die Räuber jedoch erkannt und genau identifiziert worden. Schon mittelfristig hatten sie keine Chance zu entkommen. (...) Das ganze Risiko waren also die 400.000 Mark der Deutschen Bank, daß diese verschwinden. Dieses Risiko wurde für so schwerwiegend erachtet, daß man dafür einen 15jährigen Jungen und eine 18jährige junge Frau ermorden ließ. Das Leben der Geiseln hatte offenbar keinen Vorrang. (...)

Bewunderswert, wie schnell und zu allem entschlossen koste es, was es wolle - der Staat hier gehandelt hat. Man würde sich diese Entschlußfreudigkeit und Einsatzkraft an anderer Stelle wünschen, zum Beispiel bei der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität, der Wasserverunreinigungen, der Luftverunreinigungen. Wieso hier so entschlossen und dort so schwerfällig und langatmig?

Offenbar werden die Gewichte bei uns so gesetzt. Stammtischmentalität statt halbwegs sinnvollen Handelns. (...)

B. Lange, Hemmingen-Arnum

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen