: Stahlkocher auf der Straße
■ Insgesamt 60.000 Menschen protestieren in Hattingen und Oberhausen gegen Werksstillegungen / DGB befürchtet Kollaps ganzer Industrieregionen
Vom katholischen Bischof Hengsbach bis zur SPD–Bundestagsfraktion - alle solidarisieren sich mit den Protesten der Stahlarbeiter gegen die drohende Vernichtung von über 20.000 Arbeitsplätzen in der Stahlindustrie der Bundesrepublik. Die IG–Metall rief gestern zu Massendemonstrationen in den am meisten bedrohten Stahlstandorten Hattingen und Oberhausen auf, wo der Thyssen–Konzern in den nächsten Jahren rund 6.000 Arbeitsplätze über die Klinge springen lassen will. Viele Geschäftsleute hielten ihre Läden aus Solidarität mit den Stahlkochern geschlossen, weil auch sie um ihre Existenz fürchten. Denn nicht nur die Stahlkrise hat sich unversehens wieder verschäft: unter dem Druck des Ölpreisverfalls wachsen wieder die Kohlehalden, weitere Zechenschließungen werden erwartet. Der nordrhein–westfälische DGB–Chef Horst Mahlberg befürchtet den „finanziellen Kollaps ganzer Industrieregionen“. Bericht auf Seite 4
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