: Stadtwerkevorstand Czichon befördert
■ Aufsichtsrat machte den Ex-Senator zum Vorstandsvorsitzenden
Günter Czichon, seit fünf Jahren im Vorstand der Stadtwerke für das Kaufmännische verantwortlich, darf sich mit sofortiger Wirkung künftig Vorstandsvorsitzender nennen. Der Aufsichtsrat des städtischen Unternehmens erfüllte dem früheren Senator für Bundesangelegenheiten am Freitag einstimmig diesen lange gehegten Wunsch. Bislang waren die drei Vorstandsmitglieder, neben Czichon Arbeitsdirektor Jörg Willipinski und der technische Vorstand Karl-Heinz Lüscher, gleichberechtigte Vorstandsmitglieder. Vergleichbare Stadt
werke hätten bereits seit Jahrzehnten Vorstandsvorsitzende, erklärte Stadtwerkesprecher Wies die Beförderung. Durch die neue Funktion sei klar, daß Czichon das Unternehmen nach außen hin vertrete.
Czichon, seit 1984 im Stadtwerke-Vorstand, hatte sich in der Vergangenheit mehrmals quergestellt, als es darum ging, eine neue Energiepolitik auch in den Stadtwerken umzusetzen. Auch die Vorschläge des Energiebeirates (BEB) stießen bei Czichon überwiegend auf vorsichtige Ablehnung. Im jüngsten Mitteilungs
blatt geht Czichon in Sachen BEB auf vorsichtigen Konfrontationskurs mit dem Senat: „Wir können ihm seine Entscheidung nicht abnehmen, und er kann uns unsere nicht abnehmen.“
Eine Gehaltsverbesserung ist, so Wies, mit der Beförderung nicht verknüpft. Im Vorfeld der Entscheidung war behauptet worden, Czichon solle künftig 300.000 statt wie bisher 220.000 Mark jährlich verdienen. Wies: „Das ist falsch.“ Ein Insider: „Das kommt dann in einem halben Jahr.“
hbk
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