: Stadtwerke bohren Kanal unter der Weser durch
Mit Hilfe eines neuen technischen Verfahrens verlegen die Stadtwerke seit Anfang Oktober eine neue Trinkwasserleitung quer durch die Weser bis zum Altenwall. Die Leitung wird jedoch nicht, wie früher, auf dem Grund der Weser abgesenkt, sondern nach einer unterirdischen Bohrung unter dem Flußbett hindurchgezogen. Die Leitung durchquert in Höhe Altenwall die Weser und soll Wasser bis nach Gröpelingen liefern. Die Rohre haben einen Durchmesser von 60 Zentimetern und sind 16 Meter lang. Sie sollen zu einem insgesamt 360 Meter langen Rohr zusammengeschweißt werden. Dazu wird ein Rohrgestänge mit einem sogenannten Eintrittswinkel von elf Grad in die Weser gebohrt. Das Rohr schiebt sich mehr als drei Meter unter dem Flußbett in Richtung Innenstadt und kommt in Höhe Altenwall hinter dem Osterdeich wieder heraus. Ein aufwendiges Elektroniksystem sorgt dafür, daß der Bohrkopf seinen Weg mit einer Abweichung von höchstens 40 Zentimetern findet. Der Bohrvorgang dauert etwa drei Tage und kostet 1,8 Millionen Mark. Die größte Gefahr besteht darin, daß das Bohrloch verschlammt. Trotzdem habe dieses Verfahren viele Vorteile und sei kostengünstiger: „Für eine Düker-Verlegung wäre der Einsatz zahlreicher Baumaschinen und Lastkräne erforderlich. Und das ist gerade im innenstadtbereich problematisch.“ Im November soll das Wasser durch die neue Leitung sprudeln. Die alte Wasserleitung, die fast an der gleichen Stelle liegt, kann zukünftig als Mantelrohr für Strom- oder Fernmeldekabel benutzt werden. Die alte Leitung wurde 1927 gelegt – die neue, unterirrdische Wasserleitung soll 100 Jahre halten. taz/Foto: K. Joost
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