: Stadtbahn statt S-Bahn
■ GAL votiert gegen Flughafenanbindung und sammelt Geld für Altenwerder
„440 Millionen für drei Kilometer S-Bahn verhindern die Straßenbahn!“ – nein, das wollen die Hamburger Grünen nicht. Auf ihrer Mitgliederversammlung votierten sie am Samstag deswegen dafür, auf eine S-Bahn-Anbindung zum Flughafen Fuhlsbüttel zu verzichten und das Geld lieber in die Wiedereinführung der Hamburger Straßenbahn zu investieren – eine von den 120 Mitgliedern einstimmig getragene Entscheidung.
440 Millionen Mark für drei Kilometer gegen 900 Millionen Mark für 40 Kilometer – beide Projekte, sowohl der Bau der Fluhafen-S-Bahn wie auch das Grundnetz für die Hamburger Straßenbahn, können nur mit Bonner Mitteln realisiert werden. Sollte die Hansestadt in Kürze die Mittel für die S-Bahn abrufen, so die Auffassung der Grünen, gebe es auf absehbare Zeit kein Geld für die Straßenbahn. Nach Bonner Auskünften sei mit einer Realisierung der Stadtbahn dann erst im Jahr 2015 zu rechnen. Auch der vorgesehene vierspurige Ausbau der Sengelmannstraße zum Airport werde den Anreiz für Autofahrer senken, auf die Bahn umzusteigen.
Bei Nachwahlen für den Landesvorstand der GAL wurden die Studenten Harald Küppers (25) und Jonas Viering (24) gewählt. Küppers arbeitete bislang in der Arbeitsgemeinschaft „Frieden und Internationales“ mit, Viering kommt aus der Hochschulpolitik.
Auf ihrer eintägigen Mitgliederversammlung beschlossen die Grünen außerdem die Einrichtung eines Rechtshilfefonds für Bürger von Altenwerder, die per Klage gegen den geplanten Ausbau des Hafens vorgehen wollen. 5.000 Mark aus dem „Ökofond“ wurden, so Landesgeschäftsführerin Susann Anemüller, bewilligt. Außerdem wurden auf der Mitgliederversammlung 514 Mark für diesen Zweck gespendet. taz/lno
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