: Staatsknete fürs Eigenheim
■ Senat beschloß 13 Millionen-Programm für Wohnungsbauförderung / Gutverdienende profitieren
13 Millionen Mark bewilligte der Bremer Senat in seiner gestrigen Sitzung für das „Wohnungsbauprogramm 1988“. Der Löwenanteil dieses Geldes, von dem 5,1 Millionen aus Bonn kommen, soll dabei den relativ gut Verdienenden zu Gute kommen. 80 der 130 Wohnungen, deren Bau gefördert wird, bleiben Familien vorbehalten, die über ein Jahreseinkommen von gut 60.000 Mark verfügen. Damit soll Abwanderungstendenden entgegengewirkt werden. Etwa 1.500 BremerInnen, so der für den Wohnungsbau zuständige Innensenator Bernd Meyer gestern, ziehen jährlich ins niedersächsiche Umland.
Geförderter Mietwohnungsbau findet in Bremen derweil fast nicht mehr statt. Aus dem Wohnungsbauprogramm 1988 wird lediglich der Bau von 15 Miet
wohnungen subventioniert. Dies sollen vor allem Wohnungen für 1-2 Personen-Haushalte sein.
Über ein spezielles Wohnungsbauprogramm für Aussiedler will der Senat in einigen Wochen entscheiden, wenn eine Arbeitsgruppe einen Bericht zur Lage der Aussiedler in Bremen erarbeitet hat. Die steigende Zahl der Aussiedler entwickele sich nach Meyers Ansicht zu einem dramatischen Problem. Es sei davon auszugehen, daß in den nächsten Jahren etwa 2.000 Aussiedler pro Jahr nach Bremen kommen. Dies bedeute einen Bedarf von 800 Wohnungen im Jahr.
Auch zu einer möglichen Bebauung des Hollerlandes äußerte Meyer sich gestern. Nach seinen Worten gibt es bislang „keinerlei Schritte in Richtung Bebauungsplan.“
hbk
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