: Staatlich bestellte Verpetzer
Zuerst die gute Nachricht: Blaue Briefe sind megaout. Jetzt die schlechte Nachricht: Statt dessen gibt's jetzt etwas noch viel Gemeineres. Zumindest für die Schulschwänzer in der niederländischen Stadt Groningen brechen künftig schlimme Zeiten an. Sobald sie nämlich unentschuldigt fehlen, verpetzt sie ein sogenannter „Versäumsignalisierer“ bei ihren Eltern. Sofort und telefonisch. Keine Chance mehr, die Nachricht abzufangen. Der schuleigene „Versäumsignalisierer“ wird von den Lehrern informiert. Er ruft gleich zu Hause an und fragt nach dem Grund. Bei chronischen „Blaumachern“ bittet er die Eltern zu einem persönlichen Gespräch. Um satte 20 Prozent wollen die Stadtoberen so das Schuleschwänzen verringern. Und lassen sich das auch was kosten. Wenn das Experiment mit zunächst vier hauptberuflichen „Signalisierern“ Erfolg hat, will die Stadt noch mehr solcher Stellen einrichten.Foto: Volker Derlath
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