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■ St. Wendel – SaarStadtgeschichte

Sankt Wendel, knapp 50 Kilometer nordöstlich von Saarbrücken, bekam im 14. Jahrhundert Stadtrechte. Ihr Name geht auf den Heiligen Wendalin zurück. Bis zur Französischen Revolution war hier der Amtssitz der geistlichen Kurfürsten von Trier. Seit einer Verwaltungsreform 1974 hat die Stadt, mit ihren knapp 30.000 Einwohnern, 16 Stadtteile.

Für den Kreis Sankt Wendel mit seinen rund 93.000 Menschen ist die Stadt Dienstleistungs- und Einkaufszentrum. Der industrielle Schwerpunkt mit mehreren tausend Arbeitsplätzen liegt bei drei Betrieben im wehrtechnischen Bereich: dem Waffenproduzenten Diehl, einem Instandsetzungswerk der Bundeswehr und einem Reparaturbetrieb für Schützenpanzer. Weitere große Arbeitgeber sind eine Medizintechnikfirma und die Verbrauchermarktkette Globus, die hier ihren Hauptsitz hat. Auffällig viele Menschen arbeiten im familiennahen Bereich in Hotels und Gasthöfen. Sankt Wendel ist Garnisonstadt mit über 1.000 französischen Soldaten; doch die Kaserne bringt weder Arbeitsplätze noch Umsatz. Die Franzosen versorgen sich im Mutterland.

Bis vor 30 Jahren war Sankt Wendel ein typisch ländlich strukturierter Raum mit geringem Arbeitsplatzangebot. Die Sankt Wendeler fuhren in die Grube oder Hütte ins benachbarte Neunkirchen. Mit der Kohlekrise in den 60er, und der Stahlkrise in den 80er Jahren, verschwanden diese Arbeitsplätze. Seitdem ist Arbeitslosigkeit ein Dauerproblem in Sankt Wendel.

Foto: Chr. Brass

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