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Sprotten nun Mittelmaß

■ THW Kiel: 20:21-Auswärtsschlappe in Leutershausen

20:21-Auswärtsschlappe in Leutershausen

Jahrelang war er das sportliche Aushängeschild der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Nun ist der Turnverein Hassee-Winterbeck Kiel auf dem Weg nach unten. Somit ereilt auch den Handballbundesligisten das Schicksal, das die Fördestadt in den meisten Dingen zeichnet: Mittelmaß.

Eine Woche nach der Heimschlappe gegen die SG Wallau-Massenheim mußten die Schleswig-Holsteiner ihre Ansprüche mit dem 20:21 bei der SG Leutershausen weiter zurückschrauben. „Die Erwartungen waren einfach zu hoch. Momentan haben wir außerdem mentale Probleme. Das hat man wieder gesehen“, urteilte in Boris- Becker-Terminologie

Torwart Michael Krieter.

Trainer Holger Oertel, der die

Saison mit dem Vorsatz begonnen

hatte, endlich einen Titel an

die Förde zu holen, hat schwere Wochen zu durchstehen. Er hat längst zurückgesteckt: „Die Meisterschaft ist nur noch Theorie. Wir müssen die Motivation anders setzen. Wir müssen die Negativserie brechen und zeigen, daß wir im oberen Drittel mitspielen können.“ Leutershausener Matchwinner vor 2000 Zuschauern in Bensheim war Jörg Kunze, der für seine neun Tore nur zehn Versuche benötigte. Für den THW fing es gut an und hörte schlecht auf. In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit verspielte Kiel einen 9:5-Vorsprung, geriet dann sogar mit 11:15 in Rückstand (42.). Ausschlaggebend für die Wende waren Zeitstrafen für die Gäste, durch die Leutershausen für sechs Minuten sechs gegen vier spielte.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs glänzte Linkshänder Kunze in seiner stärksten Phase mit allein fünf Treffern. Die THW-Manndeckung gegen Kunze und Schuppler kam recht spät. Eine Minute vor dem Abpfiff schaffte Wislander zwar noch das Kieler 20:20, doch Leutershausens Jungnationalspieler Nagel machte Sekunden vor Spielende durch seinen Siegtreffer für die Kieler den unerwarteten Weg ins Mittelmaß klar.

dpa/kader

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