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Spritze für afrikanische Schuldner

■ EG–Kommission empfiehlt 100 Millionen Dollar Sonderhilfe / Gipfelentscheidung angestrebt

Brüssel (ips) - Die EG–Kommission in Brüssel hat in der letzten Woche ein Positionspapier für den Wirtschaftsgipfel in Venedig verabschiedet, das eine Sonderhilfe der Europäischen Gemeinschaft für hochverschuldete afrikanische Länder in Höhe von 100 Millionen Dollar vorsieht. In dem Papier wird die Vorstellung entwickelt, aus nicht verbrauchten EG– Entwicklungshilfemitteln des zweiten Abkommens von Lome (1980 - 1984) besondere Hilfen zu finanzieren. Die meisten der betroffenen Länder sind Mitglieder des Lome–Abkommens über die Entwicklungszusammenarbeit zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den afrikanischen, karibischen und pazifischen Partnerstaaten (AKP–Länder). Als weitere Finanzierungsquellen werden frei werdende EG– Mittel bei der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg genannt, bei der die Kreditrückzahlungen der afrikanischen Länder verbucht werden. Die EG–Kommission schlägt vor, daß in der Zeit von 1987 bis 1990 alle Kreditrückflüsse aus Afrika für das Sonderprogramm verwendet werden. Als Ziel des Programms wird die Unterstützung bei Wirtschaftsreformen genannt. Die zusätzlichen Hilfsgelder sollten nicht als Zahlungsbilanzhilfen mißverstanden werden; dies würde den Prinzipien der EG–Entwicklungshilfe widersprechen, betonte die EG– Kommission am Donnerstag. Eine schnelle Bereitstellung der Mittel könne die Devisenprobleme erheblich abmildern.

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