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Springer-Verlag steigert Gewinn

■ Die „Bild“ als Goldesel, die „Welt“ als Groschengrab, und der Run auf das Internet bei den Erben Axel Springers

Hamburg (dpa) – Die Axel Springer AG konnte 1995 ihr Geschäft weiter verbessern. Das Konzernergebnis aus dem laufenden Betrieb stieg um 20 Prozent auf 335 (1994: 280) Millionen DM, „obwohl sich die Papierkosten um 130 Millionen DM erhöht haben“, sagte Vorstandschef Jürgen Richter zu den vorläufigen Zahlen. Das Plus sei durch neue Verlagsstrukturen mit geringeren Kosten erreicht worden. Dabei ging die Zahl der Mitarbeiter um rund 700 auf 12.646 zurück und soll auch 1996 um eine nicht genannte Zahl weiter verringert werden.

Der Außenumsatz des Konzerns kletterte um 4,4 Prozent auf 4,1 (3,96) Milliarden Mark. 450 Millionen Mark wurden davon im Ausland erwirtschaftet. Der Jahresüberschuß stieg auf 142 (1994: 123) Millionen Mark – hier sind auch Kosten für Sozialpläne und Abschreibungen enthalten. Die Dividende soll nach dem Vorschlag des Vorstandes auf 17 (15) Mark je 50-DM-Aktie erhöht werden – 14 Mark plus einem Bonus zum 50. Verlagsjubiläum von drei Mark.

Die Zeitungen steuerten mit 61,6 Prozent den größten Umsatzanteil bei, gefolgt von den Zeitschriften mit 25,3 Prozent. Dabei zeigte sich die Bild-Gruppe weiter als Goldesel mit 1,2 Milliarden Mark. Die Einnahmen aus dem Vertrieb stiegen leicht auf 1,8 Milliarden Mark, im Anzeigenbereich auf 1,83 Milliarden Mark. Umsatzrückgänge verzeichneten die TV- Blätter Hörzu und Funk Uhr. Die Welt ist weiterhin stark im Minus, ihre weitere Existenz sei aber „nicht in Frage gestellt.“ Der Online-Bereich spiele eine ergänzende Rolle: „Wir gehen in diesem Jahr mit allen unseren Objekten ins Internet“, sagte Richter.

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